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Letzte Änderung für Artikel Filmfabrik Wolfen: 09.07.2005 23:22

Filmfabrik Wolfen

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Die 1909 in Wolfen, Landkreis Bitterfeld, errichtete Filmfabrik Wolfen gehörte zur Aktien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation ( Agfa ) und war ab 1925 Teil der IG Farben. Die Agfa Filmfabrik Wolfen wurde 1929 innerhalb der IG Farben Leitbetrieb der Sparte III und war somit verantwortlich für das Agfa Kamerawerk München (vormals A. Hch. Rietzschel), das Fotopapierwerk Leverkusen sowie die Faserwerke Wolfen, Premnitz und Landsberg/Warthe . 1936 stellte die Filmfabrik Wolfen den ersten praktikablen Mehrschichtenfarbfilm der Welt, den Agfacolor Neu , her. Im gleichen Jahr wurde in Wolfen mit Mitteln des Deutschen Reiches das zu diesem Zeitpunkt größte Faserwerk der Welt errichtet. Dort wurde auf Basis des einheimischen Rohstoffes Holz Cellulose hergestellt, die dann zu synthetischen Fasern weiterverarbeitet wurde. Bekannteste Kunstfaser dieser Zeit aus Wolfen ist Vistra . Der bekannte Autor Hans Dominik schrieb im Rahmen einer Werbekampagne für das neue Produkt das Buch " Vistra , das weisse Gold Deutschlands". 1943 nahm die Filmfabrik Wolfen die Magnetbandproduktion auf, die aus technischen Gründen von der BASF in Ludwigshafen nach Wolfen verlegt wurde.

Kriegsende und Nachkriegszeit

Am 20. April 1945 wurde die Filmfabrik durch die US-Streitkräfte übernommen. Es folgte eine systematische Durchsicht durch amerikanische und englische Experten. Bis zum Besatzungwechsel am 1. Juli 1945 wurden wichtige Dokumente wie Patentschriften , Rezepte , Direktionsakten und Forschungstagebücher, Spezialchemikalien und Edelmetalle beschlagnahmt. Das auf diese Weise gewonnene Fachwissen wurde der amerikanischen fotochemischen Industrie zur Verfügung gestellt. Wenige Jahre später bot Eastman Kodak einen Farbfilm an, der auf dem Wolfener Verfahren basierte. Per SMAD Befehl Nr. 156 vom 22. Juli 1946 ging die Filmfabrik Wolfen in sowjetisches Eigentum über und wurde der Sowjetischen Aktiengesellschaft ( SAG ) "Mineral-Düngemittel" zugeordnet. Viele Mitarbeiter verließen die SBZ in Richtung Westen, um sich in den dortigen Agfa Betrieben eine berufliche Zukunft zu suchen. In Wolfen begannen 1946 die von der SMAD angeordneten Demontagen bei gleichzeitiger Beschlagnahme der Produktion aus Reparationsgründen . 50% der Produktionsanlagen zur Herstellung des erst seit 1936 produzierten Farbfilms wurden demontiert und nach Schostka / Ukraine verbracht, um dort das Farbfilmwerk Nr. 1 der UdSSR zu errichten. (Dabei handelte es sich um eine der wenigen "erfolgreichen" Demontagen. Die Mehrzahl der demontierten Industrieanlagen wurden in der Sowjetunion nie in Betrieb genommen.) Hierzu wurden Ingenieure und Meister aus Wolfen verpflichtet, die Z.T. mit Ihren Familien in die UdSSR reisten um dort die Montage und das Anfahren der Produktion zu übernehmen.

Die Filmfabrik in der DDR

Später erfolgte eine Einordnung in die SAG „Photoplenka“, in der sich die gesamte sowjetische Rohfilmindustrie befand. Zum 31. Dezember 1953 wurde die Filmfabrik aus der SAG entlassen und firmierte nun unter VEB Film- und Chemiefaserwerk Agfa Wolfen. Das 1958 von der DDR Regierung beschlossene „ Chemieprogramm “ brachte für Wolfen einen Ausbau der Film- und eine Reduzierung der Fasersparte. Im selben Jahr wurde Wolfen Mitglied in der neu gegründeten Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) "Chemiefaser und Fotochemie". 1964 erfolgte die Warenzeichenumstellung von Agfa auf ORWO (Original Wolfen). Mit der Gründung des Fotochemischen Kombinates im Jahr 1970 wurden Wolfen dessen Stammbetrieb. Gründungsmitglieder des neuen Kombinates waren die Fotopapierwerke Dresden , Fotopapierwerke Wernigerode , Gelatinewerke Calbe , Fotochemische Werke Berlin , und das Lichtpausenwerk Berlin .

Ãœbergang in die Marktwirtschaft

1990 wurde das Fotochemische Kombinat aufgelöst und der Wolfener Stammbetrieb zum 13. Juni 1990 in die Filmfabrik Wolfen AG umgewandelt. Deren gesamtes Aktienkapital in Höhe von 230 Mio. DM hielt die Treuhandanstalt . Es folgte 1992 eine Aufspaltung der Filmfabrik Wolfen AG in die Wolfener Vermögensverwaltungsgesellschaft AG. Die Privatisierung der Filmfabrik Wolfen GmbH scheiterte. 1994 wurde die Liquidation des Unternehmens eingeleitet.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Filmfabrik Wolfen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Filmfabrik Wolfen verfügbar.

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