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Letzte Änderung für Artikel Domnapf: 23.01.2006 20:18

Domnapf

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Größenvergleich
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Der Domnapf (auch: „Domschüssel") ist eine steinerne Schale vor dem Speyrer Dom , der bei jeder Neuwahl eines Bischofs "für das gesamte Volk" mit Wein gefüllt wird. Er fasst 1.580 Liter.

Inhaltsverzeichnis

Inschrift

Inschrift
Inschrift

Der Domnapf besteht vermutlich seit dem Jahr 1294. Urkundlich erwähnt wurde er erstmals im Jahr 1314. Im Jahr 1490 wurde er in seiner jetzigen Form geschaffen und mit einer lateinischen Inschrift umrahmt.

Der Domnapf trägt das Wappenrelief des Hochstifts Speyer mit Maria, der „Patrona Spirensis". Das 1972 erneuerte lateinische Messingband fasst die Bedeutung des Domnapfs zusammen.

Lateinischer Text

"Quid velit haec, relegas, ut lanx cavus ille catinus; Dum novus antistes procerum comitante caterva - Urbem hanc intrat eques, huc Bacchi munera fundit; Virginis a templo cleri simul ecclesiarum - Terminus et limes, stat libertatis asylum; Et fit confugium, portus et ara reis. 1490."

Ãœbersetzung in Prosa

"Du magst überlegen, was diese Schale, einem hohlen Napf vergleichbar, wohl will: Sobald ein neuer Vorsteher, begleitet von der Schar seiner Würdenträger, in diese Stadt einreitet, gießt er die Gaben des Bacchus hinein. Vom Tempel der Jungfrau (= Mariendom) wie auch des Kirchenklerus (aus gesehen) steht sie (die Schale!) als Grenze, Schutzwall und Hort der Freiheit. Und für Angeklagte wird sie Zuflucht, Hafen und Altar. 1490"

Ãœbersetzung in Reimen

Hier der Text in einer bewusst antiquierten deutschen Ãœbersetzung aus dem Jahr 1982:

„Hier leset männiglich, ihr lieben Leute,
was dieser Napf, die Schüssel hohl, bedeute:
so oft ein Bischof, hoch zu Ross,
begleitet von fürnehmem Tross,
erstmals in dieser Stadt sich wendet,
er seinen Willkommtrunk hier spendet.
Vorm Münster Unsrer Lieben Frau,
im Napf Mark und Grenzmal schau.
Von geistlicher Immunität,
als ein Asyl der Freiheit steht."

Bedeutung

Standort vor dem Dom
Standort vor dem Dom

Der Domnapf trennte die „ Freie Reichsstadt " vom Bischofsgebiet. Deshalb flüchteten in der Stadt Verurteilte in die Bischofsstadt, denn dort galt bischöfliches Recht.

Von der Schüssel aus wurden aber auch Urteile vollstreckt: "Böszüngige Weiber" mussten mit einem Schandstein um den Hals durch die Hauptstraße bis zum Altpörtel gehen. Im Jahr 1361, berichtet der Chronist, schnitt man einem Gotteslästerer die Zunge ab. „Böszüngige Weiber" und untreue Männer mussten fast nackt, einen „Stein der Schande" vom Domnapf zum Altpörtel unter dem Gespött der Bevölkerung tragen. Auch der Pranger wurde damals neben dem Domnapf aufgestellt.

Weblinks

Wikipedia

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