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Letzte Änderung für Artikel Altenbaumburg: 02.02.2006 20:45

Altenbaumburg

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Altenbaumburg
Altenbaumburg

Die Altenbaumburg liegt im Alsenztal bei Altenbamberg in Rheinland-Pfalz.

Die auf einem Bergrücken über dem Ort Altenbamberg gelegene Altenbaumburg, Stammburg der Raugrafen, ist mit ihren nahezu 140 Metern Länge eine der größten Burgruinen der Pfalz. Über den genauen Zeitpunkt ihrer Errichtung liegen keine Informationen vor: Während es sich bei dem gemeinhin genannten Erstbeleg der Altenbaumburg (1129) tatsächlich um eine Fälschung handelt, kann auch ein seit 1154 bekannter Graf Emich von Baumburg nicht mit letzter Sicherheit als Nachweis für eine Baumburg herangezogen werden, da sich sein Beiname von einer Burg oder einer Siedlung herleiten könnte. Da selbst die Teilung des Raugrafengeschlechtes in zwei unterschiedliche Linien 1214 in dieser Hinsicht keinen Aufschluss gibt, bliebt nur der Rückgriff auf eine Urkunde aus dem Jahr 1253, in der erstmals eine „Neue Burg“ bei dem heute verschwundenen Dorf Sarlesheim erwähnt wird. Bei dieser Anlage handelte es sich um die Neuenbaumburg (heute Neubamberg), womit klar wird, dass es spätestens damals auch eine Altenbaumburg gegeben haben muss. 1317 lassen sich bereits mehrere Besitzer belegen, was deutlich auf finanzielle Schwierigkeiten der Grafenfamilie hinweist. Am Niedergang der Grafenfamilie konnte auch die Privilegierung der Talsiedlung mit Oppenheimer Stadtrecht sowie Marktrechten durch König Ludwig den Bayern 1320 wenig ändern. Wegen innerfamiliärer Erbstreitigkeiten und finanzieller Probleme sahen sich die Raugrafen seit der Mitte des 14. Jahrhunderts gezwungen, den Pfalzgrafen bei Rhein und den Grafen von Sponheim das Öffnungsrecht zuzugestehen. 1366 folgten Verpfändungen einzelner Gebäude, insbesondere der gesamten mittleren Burg, an die Pfalzgrafen, denen es bis 1457 gelang, drei Viertel der Burg in ihrer Hand zu vereinigen. Das restliche Viertel gelangte auf Umwegen zur selben Zeit in den Besitz der Linie Pfalz-Simmern. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gaben die Pfalzgrafen die Burg als kurpfälzisches und pfalz-simmerisches Erblehen an verschiedene Adelsfamilien aus, die zeitweise eigene Amtleute einsetzten. Offensichtlich waren schon Ende des 15. Jahrhunderts Teile der Altenbaumburg unbewohnt und in Verfall begriffen. 1482 durfte mit pfalzgräflicher Erlaubnis Schweikard VIII. von Sickingen Steine als Baumaterial für seinen Neubau der Ebernburg abtransportieren. In den restlichen Burggebäuden lagen während des Dreißigjährigen Krieges 1621 und 1631 spanische und schwedische Besatzungstruppen. 1666 wurde die Burg vom pfälzischen Kurfürsten Karl I. Ludwig in seinem Feldzug gegen Lothringen erobert. Ein vollständiger Wiederaufbau oder auch nur der Unterhalt der noch bestehenden Gebäude scheint nicht mehr erfolgt zu sein, denn 1681 betitelt eine Schriftquelle die Burg nur noch als Ruine. Endgültig verwüstet wurden die seinerzeit dennoch gewiss recht ansehnlichen Gebäude 1689 durch französische Truppen.

Die Ruine der Altenbaumburg zerfällt in drei Einzelburgen, deren bauliche Reste größtenteils aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen. Die früher von nur wenigen markanten Einzelheiten gekennzeichnete Silhouette der Gesamtanlage wird heute von einem wieder aufgebauten Wohnhaus am Ende des Bergsporns bestimmt. Am besten erhalten hat sich in der östlich gelegenen, trapezförmigen Oberburg die Schildmauer mit einer ehemaligen Höhe von etwa 15 Metern bei einer Dicke von nur etwas mehr als einem Meter. Begrenzt wird diese wohl aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammende Mauer im Nordosten von einem nur wenig höheren, dreiviertelrunden Eckturm und im Südosten von einem noch 18 Meter aufragenden Rechteckturm mit Resten einer Abortanlage und eines Schornsteinschachts im Innern. Ein Schutthügel, unter dem der Stumpf des rechteckigen Bergfrieds aus dem 13. Jahrhundert gefunden wurde, beherrscht heute den ehemaligen Burghof. Nach einem Kupferstich von vor 1629 zu urteilen, kann der Turm etwa 40 Meter hoch gewesen sein und gehörte damit zu den mächtigsten seiner Art überhaupt. Übrig geblieben ist davon ein vier Meter hohes Mauerstück auf der neun Meter langen Nordwestseite in qualitätvoller Buckelquaderausführung. Mit etwa 40 Metern in der Breite schirmte die Oberburg mit ihrer Schildmauer und dem vorgelagerten, heute von einer Eisenbrücke aus dem späten 19. Jahrhundert überspannten Halsgraben den gesamten übrigen Teil des Burgareals gegen die Bergseite ab. Mittel- und Unterburg verschmälern sich stetig bis auf 25 Meter Breite an der Bergspitze. Die Mittelburg ist mit einer Fläche von 20 auf 30 Metern der kleinste der drei Burgteile. Gegen die Oberburg schließt sie, flankiert von einem Rundturm, mit einer heute nur noch bis auf Brusthöhe über dem Hofniveau aufsteigenden Schildmauer mit vorgelagertem Graben ab. Die Ringmauerkronen sind stark restauriert worden. Außer der Giebelwand eines zweistöckigen Hauses haben sich nur noch einige Spolien erhalten, darunter profilierte Kamingewände und Fensternischen. Die größte Ausdehnung erreicht mit einer Länge von etwa 50 Metern die Unterburg. Auf den Grundmauern eines großen Gebäudes, das in die Ringmauer einbezogen war, wurde von 1981-83 ein palasähnliches Gebäude errichtet, welches heute das Burgrestaurant beherbergt. Im Verlauf dieser Arbeiten wurden der ehemalige Abortschacht zu einem Standerker umgestaltet und vor die frei ergänzte hofseitige Mauer ein ebenfalls zuvor nicht vorhandener achteckiger Treppenturm gesetzt. Im Burghof befinden sich neben der angeblichen, jedoch für diese Stelle nicht konkret belegten Burgkapelle mit ergänztem Rundbogen und spätgotischen Gewölbeansätzen außerdem ein Kellerzugang und ein Brunnenschacht. Einige Säulchenbasen dienen im Gastzimmer des Restaurants zu Dekorationszwecken.

Literatur

  • Alexander Thon/Stefan Ulrich: Burgruine Altenbaumburg, Regensburg 2005. ISBN 3795417120

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