Heck eines durch die BwFuhrparkService GmbH bereitgestellten KFZ

Die BwFuhrparkService GmbH ist ein Unternehmen, an dem die Deutsche Bahn AG (über den Unternehmensbereich Infrastruktur und Dienstleistungen) zu 24,9 % und die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH ( g.e.b.b. ), ein Unternehmen des Bundesministeriums der Verteidigung, zu 75,1 % beteiligt sind. Es hat derzeit die alleinige Aufgabe, die zivilen Alltagsfahrzeuge, LKW und Baumaschinen der Bundeswehr zu verwalten und den Einrichtungen der Bundeswehr zu vermieten. Später soll auch Drittgeschäft mit Behörden und anderen Streitkräften hinzukommen.

Die BwFuhrparkService GmbH hat ihren Sitz in Troisdorf bei Bonn und Frankfurt am Main. Sie wurde 2002 gegründet und hat ca. 300 eigene Mitarbeiter sowie ca. 2.000 "beigestellte" zivile Kraftfahrer des Bundes.

Effizienzhebel

Wesentliche Effizienzhebel der BwFuhrparkService GmbH, die sie von der amtseitigen Lösung abheben, sind:

• Ersatz der Fahrzeuge zum wirtschaftlich/technisch optimalen Zeitpunkt. Dazu ist ein stetiger Finanzstrom notwendig (wird größtenteils über Leasing sichergestellt).
• Flexible Bereitstellung der Fahrzeuge über Mobilitätscenter (Langzeit-/Kurzzeitmiete), dadurch bessere Fahrzeugauslastung.
• Fuhrparkberatung vor Ort und Kostentransparenz, dadurch wirtschaftlicheres Verhalten der Entscheider vor Ort ( Change Management ).

Angebot

Die BwFuhrparkService GmbH bietet der Bundeswehr folgende Leistungen an:

• Fahrzeugleasing für den Grundbedarf
• Vermieten von Fahrzeugen für den Spitzenbedarf
• Reparaturmanagement, Tankkartenmanagement
• Reporting
• Beratung zu Fragen des Fuhrparks

Kritik

Ob dieses Modell des Outsourcings Kosten sparen wird, kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Eine erste Erfolgskontrolle, die das Bundesministerium der Verteidigung nach zwei Jahren Betrieb (2004) durchgeführt hat, ergab, dass die Kosten pro Kilometer um knapp 20 Prozent gesenkt werden konnten. Das Durchschnittsalter ist um ca. 70 Prozent gesenkt worden, was weitere Effekte im Hinblick auf Sicherheit, Ergonomie und Umweltschutz bewirkt. Allein der Rußpartikelausstoß der handelsüblichen Flotte konnte um über 70 Prozent gesenkt werden. Im Jahr 2005 wurde die BwFuhrparkService durch eine externe Zertifizierungsstelle nach der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001:2000 zertifiziert.

Da die BwFuhrparkService ein bundeseigenes Unternehmen ist, verbleiben die Gewinne letztlich beim Staat. Aus diesem Grunde ist der Gewinnanteil in der Miete auf max. 5% begrenzt, Mietpreise müssen einzeln vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung genehmigt werden.

Von Soldaten selbst wird die oftmals schwierige, zu „zivile“ Umgangsweise mit den Fahrzeugen kritisiert. Die KFZ-Werkstätten der Kasernen werden nicht oder nur noch kaum genutzt, da kein BwFuhrparkService-Fahrzeug mehr von Soldaten der Bundeswehr gewartet oder repariert werden darf. Dadurch kann die Bundeswehr Kapazitäten in der Instandsetzungstruppe abbauen bzw. für einsatzwichtige Aufgaben einsetzen (Konzentration auf Kernkompetenzen ). Auch „materialschonende“ Maßnahmen wie das Verbot des Tragens von Kampfstiefeln im Fahrzeug (wird allerdings oft ignoriert) stehen in der Kritik.

Besonders aber die hohe Unflexiblität der Buchung und die die Truppe enorm belastenden "Mietgebühren" werden kritisiert. Da jede Fahrzeuganmietung jetzt vom (stark beschränkten) Mietbudget der Verbände vor Ort direkt abgeht, besteht die Gefahr, dass dringend benötigte Personentransporte zu Ausbildungsvorhaben außerhalb des Standortes heute einfach nicht mehr durchgeführt werden. Zwar sind die Fahrzeuge (der Erfolgskontrolle zufolge) für die Bundeswehr als ganzes wirtschaftlicher geworden, die Truppe "vor Ort" muss die Kosten jedoch aus ihrem Mietbudget vor Ort zahlen, während die Fahrzeuge früher vermeintlich "kostenlos" - weil aus dem Zentralbudget bezahlt - bereitgestellt wurden.

Um dieses eigentlich vorhersehbare Problem zu lösen, ist eine betriebswirtschaftliche Ressourcenallokation notwendig, die die Frage beantwortet: „Wo ist der Steuer-Euro am besten angelegt?“ ( Outputorientierung ). Die derzeitige Budgetierungspraxis für die Mietfahrzeuge erfährt von Seiten der Truppe vielfach Kritik, da Einsparungen an zentraler Stelle erwirtschaftet werden, aber vor Ort die Mittel für die Auftragserfüllung teilweise zu knapp sind.

Weblinks

• bwfuhrpark.de