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Letzte Änderung für Artikel Bissingheim: 08.01.2006 17:13

Bissingheim

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Bissingheim ist heute ein Stadtteil von Duisburg im Stadtbezirk Duisburg-SĂŒd. Er wurde ab 1920 besiedelt und nach Moritz von Bissing (1844-1917) benannt wurde. Er stiftete 1916 eine FlĂ€che in Duisburg, die auf dem GelĂ€nde des Grafen Spee lag. Auf diesem GelĂ€nde entstand die Siedlung Rheinisch-Bissingheim, weil es zu keiner Verwechslung mit der Siedlung WestfĂ€lisch-Bissingheim bei Hagen kommen sollte, mit deren Bau etwa zur gleichen Zeit, 1919 , begonnen wurde. Moritz Freiherr von Bissing erlebte den Baubeginn beider Siedlungen nicht mehr. Im Zuge der Eingemeindungen in Hagen wurde der Bissingheimer Damaschkehof in Bissinghof umbenannt.

Bis zur Eingemeindung nach Duisburg im Jahre 1929 gehörte Bissingheim zum Amt Angermund.

In dem nur 0,97 kmÂČ großen Stadtteil leben 3.321 Einwohner (Stand: (31. Dezember) 2004 ).

Geschichte

Bissingheim wÀhrend und nach dem 2. Weltkrieg

WĂ€hrend des 2. Weltkrieges wurde ganz Duisburg wiederholt von den alliierten Truppen angegriffen. Insgesamt waren es 299 Luftangriffe bei denen 1.022 Minenbomben, 30.698 Sprengbomben (davon 4.070 BlindgĂ€nger )und 774.481 Brandbomben geworfen wurden. So wurden 5.702 Menschen in Duisburg getötet und fast 6.000 verletzt. Immer noch gibt es Vermisste, von denen manche unter neu gebauten GebĂ€uden vermutet werden. Auch Bissingheim hatte in dieser Zeit Verluste zu beklagen. 151 Bissingheimer sind getötet worden oder verschollen. Von diesen 151 waren 86 gefallene Soldaten, 32 Heimatopfer , 18 vermisste Wehrdienstleistende , 5 Zivilisten, 1 Kriegsgefangener, 6 fĂŒr tot erklĂ€rte Soldaten, 2 fĂŒr tot erklĂ€rte Zivilisten und ein NS Opfer. Vor diesem Krieg war Bissingheim als Lazarett erbaut worden, um den Familien gefallener Soldaten Hilfe zu geben. Unter dem 2. Weltkrieg hatte auch die Schule zu leiden, deren Geschichte von dem Krieg abhĂ€ngig ist. Zuerst gab es in Bissingheim noch keine Schule und die Kinder waren gezwungen eine Schule im naheliegenden Wedau zu besuchen. Doch als die Zahl der aus Bissingheim kommenden SchĂŒler im Juli 1923 auf 180 anstieg, wurde auch in Bissingheim eine Schule errichtet. Diese Schule war unterteilt in einen evangelischen und einen katholischen Trakt. Aber nur acht Tage nach dem Bezug der Schule mussten viele Einwohner auf Befehl der französischen Besatzungsmacht Bissingheim wieder verlassen. Weil nun die SchĂŒler fehlten, stand die Schule leer. Als etwas spĂ€ter die Familien nach und nach wieder zurĂŒckkehrten, entstanden drei Klassen mit insgesamt 118 Kindern. Da diese Zahl jedoch auf 180 stieg wurde weiter angebaut. Das Geld fĂŒr diese Arbeit brachte Ferdinand von Bissing zum Bau, ein reicher Großgrundbesitzer , nach dem Bissingheim benannt ist. Die Schule hieß daher bis 1935 “General von Bissing-Schule“.

Trotz ausreichender Geldmenge hielt man es nicht fĂŒr nötig eine Aula in dieser Schule einzurichten. Bis heute hat die Schule, die sich nun „ Grundschule Hermann- Grothe-Straße“ nennt keine Aula. 1943 wurde sie erneut geschlossen, und die Lehrer sowie ihre SchĂŒler wurden ins AllgĂ€u gebracht um sie vor dem Krieg zu schĂŒtzen. Im FrĂŒhjahr 1944, also knapp ein Jahr spĂ€ter, kehrten viele wieder zurĂŒck.

Am 7. Oktober 1944 wurden die Luftangriffe auf Bissingheim und Umgebung so stark, dass die Schule geschlossen wurde. Durch den Artilleriebeschuss wurde der Dachstuhl vernichtet. Doch nur ein halbes Jahr spĂ€ter wurde sie endgĂŒltig geöffnet und von da an auch nicht mehr unplanmĂ€ĂŸig geschlossen. Die Lehrer kehrten nach und nach aus der Kriegsgefangenschaft zurĂŒck, viele waren dort jedoch gestorben. Trotz Ende des Krieges gab es immer noch Probleme.

Die Versorgung Bissingheims war schlecht und viele Kinder fehlten hĂ€ufig im Unterricht, da sie an Hungersnot oder Krankheiten litten, die von den unhygienischen Bedingungen herrĂŒhrten. Das schwedische rote Kreuz versuchte diese Probleme so gut es ging in den Griff zu bekommen, indem es regelmĂ€ĂŸig Essen verteilte. Nach all dem Elend kam Bissingheim eine große Ehre zu: Kardinal Frings besuchte die Kirche 1948 .

Der Krieg hat in Bissingheim, wie auch sonst ĂŒberall, Spuren hinterlassen. Es gibt ein Denkmal , das an die Gefallenen erinnert. Aber das Besondere ist, dass man in Bissingheim immer noch Bunker findet, die den Weltkrieg ĂŒberstanden haben. Diese Bunker, etwa 6 oder 7 zeigen durch ihren Standort nah an den HĂ€usern, was fĂŒr eine Angst die Menschen wĂ€hrend dieser Zeit hatten. Zu manchen Bunkern ist sogar noch die ganze Anlage erhalten, sodass man gut sehen kann wie groß diese Anlagen waren. Geht man ein StĂŒck weiter in den Wald, findet man noch mehr Bunker und erkennt die Einschlagslöcher der Bomben . Trotz aller Probleme und Schwierigkeiten wird Bissingheim 2005 80 Jahre alt.

Wohngebiet Bissingheim

Bissingheim war und ist eine der beliebtesten Wohngegenden in ganz Duisburg. Die Siedlung liegt an der Autobahn und an den Bahngleisen, sowie in der NĂ€he mehrere Naherholungsgebiete, zudem waren die HĂ€user zu Beginn sehr einfach zu kaufen. Ihre Lage war gut, sie waren groß und das Wichtigste: Sie waren billig. Gerade fĂŒr Eisenbahner, die im naheliegenden Ausbesserungswerk arbeiteten, lohnte es sich umzuziehen. Die Bahn, die sich am Aufbau Bissingheims wesentlich beteiligte , stellte das Anfangs fehlende Kapital zu VerfĂŒgung. Sie sicherte sich auch Rechte, die sie zum Besitzer vieler HĂ€user machte, die sie fĂŒr ihre Angestellten brauchte. Daher ist Bissingheim eine sogenannte Eisenbahner-Siedlung. Anfang Februar 1920 waren die ersten HĂ€user fertig, am Ende des Monats schon 132 Wohnungen in 128 HĂ€usern. Das zeigt, dass die meisten HĂ€user EinfamilienhĂ€user waren. Das kommt daher, dass Bissingheim in einem offenen Baustil gebaut werden sollte. In Wedau dagegen wurden nĂ€mliche viele MehrfamilenhĂ€user gebaut, die die Gegend nicht gerade verschönerten. Bissingheim dagegen sollte schön und freundlich wirken, und somit eine hohe WohnqualitĂ€t bieten. Nach und nach wurde es immer grĂ¶ĂŸer. 1930 waren bereits 317 HĂ€user mit 510 Wohnungen fertig, etwa vier mal mehr als noch zehn Jahre vorher. Im gleichen Jahr wurde aber auch 36 Nichteisenbahner gekĂŒndigt, weil die Bahn AnsprĂŒche auf die Wohnungen erhob. Sie brauchte die HĂ€user fĂŒr ihre eigenen Leute. Bis 1941 stieg die Zahl langsamer , aber immerhin auf 384 HĂ€user mit 624 Wohnungen. Auf jedes Haus kamen also etwa zwei Wohnungen. Ausserdem gab es 12 GeschĂ€fte und 42 Eigenheime, die alle EinfamilienhĂ€user waren. 1955 wurde ein Waschhaus gebaut mit 12 Waschkabinen. Diese mussten fĂŒr mehr als 500 Familien reichen. Heute sind es mehr GebĂ€ude und mehr MehrfamilenenhĂ€user. Insgesamt sind es 468 HĂ€user mit 1364 Wohnungen, 189 Garagen, 34 Gewerbeobjekte (Backhaus,Metzger,Pizzeria ...), und zwei WaschhĂ€user, die vor allem von den Ă€lteren Leuten immer noch genutzt werden. 1991 wohnten etwa 3504 Menschen in Bissingheim, die sich auf 1575 Haushalte verteilten. Die erste Familie, die dann auch in ihr neues Eigenheim einziehen durfte, waren die Schweers. Sie fanden direkt einen Gast in ihrem Haus: Eine Leiche, die im Keller gelagert worden war, nachdem die aus dem Blauen See geborgen worden war. Viele der HĂ€user, die heute noch stehen, enthalten noch den Grauputz aus ihrer GrĂŒnderzeit und stehen deswegen unter Denkmalschutz. Viele wurden aber auch zum 75. JubilĂ€um renoviert und ausgebessert. Der Siedlung kamen nĂ€mlich rund 12 Mio DM( etwa 6.135.502 €) zu, die zu diesem Zweck genutzt wurden. Auch die Kirchen erhielten viel Geld um neue Vorrichtungen zu besorgen. Neben der evangelischen und katholischen Kirche gab es noch weitere soziale Anstalten fĂŒr Jugendpflege mit Kindergarten und JugendstĂ€tte, ein Ledigenheim, ein Saalbau mit Turnhalle und Versammlungsraum, eine Freiwillige Feuerwehr , ein Bauernhof, der die Kleinviehzucht sowie den Gartenbau unterstĂŒtzen sollte. Dazu kamen sechs GeschĂ€fte am Marktplatz (Dorfplatz), zwei GasthĂ€user, ein FĂŒrsorgehaus und ein Arzthaus mit Sprechzimmer und Operationssaal inklusive VerwaltungsgebĂ€ude. Um zu sichern, dass um die HĂ€user genug Platz war und um die offene Bauweise zu unterstĂŒtzen, wurden zwischen ihnen immer 11 bis 12 Meter Platz gelassen. Dieser Platz konnte dann als Garten- oder RasenflĂ€che genutzt werden. Das hört sich eigentlich alles ganz idyllisch an, aber es gibt auch Probleme. Die HĂ€user sind trotz der schon benannten Finanzspritze sanierungsbedĂŒrftig. Hinzu kommt, dass die deutsche Anningtion Immobiliengruppe 2002 364 Eisenbahnerwohnungen in Duisburg verkaufte, die meisten davon in Bissingheim. An diese HĂ€user sind GrundstĂŒcke gebunden, die als AbkĂŒrzung genutzt werden. Da die KĂ€ufer aber die Haftung fĂŒr eventuelle UnfĂ€lle auf diesen Wegen ĂŒbernehmen mĂŒssten, sperren sie die DurchgĂ€nge und nutzen sie als Erweiterung fĂŒr ihre GĂ€rten, sehr zum Ärger einiger Anwohner.

Wikipedia

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