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Letzte Änderung für Artikel Heiliges Meer: 25.12.2005 18:16

Heiliges Meer

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Deutschlandkarte, das Naturschutzgebiet ist hervorgehoben
Deutschlandkarte, das Naturschutzgebiet ist hervorgehoben

Das Heilige Meer ist ein Naturschutzgebiet im Norden von Nordrhein-Westfalen, im Dreieck zwischen Hopsten, Recke und Hörstel. Namensgebend ist der größte See des Gebietes, das Große Heilige Meer.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung des Namens

Es gibt verschiedene Legenden über die Entstehung des Namens, die älteste schriftlich fixierte ist von 1825 aus "Münsterische Geschichte, Sagen und Legenden". An der Stelle des Heiligen Meeres stand demnach ein Kloster mit Mönchen, die lasterhaft gelebt haben. Als Bestrafung sei das Kloster mitsamt dem Grund, auf dem es stand, in den Boden gesunken. Noch heute soll man das Kloster am Grunde sehen können. Dolle hat versucht, den wahren geschichtlichen Hintergrund festzustellen. So gibt es ein zum Kloster Werden gehörendes Klostergut " Thankulashuti " das ab ca. 940 aus allen Heberegistern verschwunden ist. Demnach entand das Heilige Meer um 900 n.Chr. Jedoch ist dieser Zusammenhang ungewiss, da es keinen direkten Beleg für das Verschwinden gibt. In einer Urkunde von Kaiser Otto vom 15. Juli 965 wird das Große Heilige Meer als Grenze der drei Gaue Venki-Gau Threcwiti-Gau und Bursibant-Gau genannt. Das Meer wird hier als Drevanameri genannt was als 'Dreigrenzenmeer' übersetzt wird. Die Bezeichnung Heiliges Meer wurde wurde schnell vom Volk übernommen. Der Wortstamm kommt jedoch nicht von "Heilig" sonder entweder von dem Niederdeutschen 'hel' oder 'hil' für "schlimm" oder dem Altsächsichen 'hola' für "Bruch, Loch, Tiefe". Damit bedeutet der Name "Bruchmeer" oder "tiefes Meer". Der Begriff Meer hat ebenfalls eine Wandlung durchlaufen und bedeutete im Mittelalter "See".

Geschichte der Gewässer

Das Große Heilige Meer ist vermutlich ca. 1100 Jahre alt, das Kleine Heilige Meer ca. 2000 Jahre. Aufgrund von Pollenuntersuchungen am Meeresgrung, kann das Alter relativ der Seen relativ gut bestimmen. Der sog. 'Erdfallsee' hingegen ist erst am 14. April 1913 entstanden. Augenzeugen berichteten damals, dass die Erde binnen weniger Stunden sich um einige Meter gesenkt habe und dann nach und nach mit Wasser gefüllt hat. Der Erdfallsee hat heute einen Durchmesser von 110 bis 115 Metern. Insgesamt gibt es neben den mit Wasser gefüllten Seen noch etwa 60 weitere Senken, zum Teil nur mit wenigen Metern Durchmesser. Sie bilden einen Verlauf von Südwest nach Nordost. Der Grund für das "Einbrechen" der Erde an diesen Stellen liegt warscheinlich an einer Salzschicht mehrere tausend Meter unter der Erde. Diese Salschicht kommt immer wieder in Berührung mit Grundwasser, wodurch diese ständig gelöst wird. Dadurch wird die Salzschicht immer kleiner und kann die darüberliegende Erde nicht mehr auf einer Höhe halten. Diese bricht dann wie bei der Entstehung des Erdfallsees plötzlich ein und füllt sich mit Grund- und Regenwasser.

Das Naturschutzgebiet

Das NSG hat eine Größe von ca. 90  ha und befindet sich seit 1927 im Besitz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe . 1927 wurde die erste Fläche mit 47 ha angekauft, 1930 kamen weitere acht ha hinzu. Am 22. März 1930 trat die Naturschutzverordnung für das Heilige Meer in Kraft. Die heute gültige Verordnung vom 18. Mai 1974 heißt "Verordnung über das Naturschutzgebiet Heiliges Meer" und wurde vom Regierungspräsidenten Münster unterzeichnet.

Nach 1930 wurden nach und nach immer mehr anliegende Flächen hinzugekauft, so dass umliegende ehemalige Ackerflächen nun nicht mehr bewirtschaftet werden, wodurch der Artenschutz leichter fällt. Dazu wurde am 20. August 1988 eine Schutzverordnung verabschiedet, die weitere 66 ha als Pufferzone für das Naturschutzgebiet ausweist. Die Puffer grenzen zum Teil auch direkt an das Heilige Meer an und bestehen sowohl aus Ackern , also auch Erlenbruchwald und Röhrichten .

Lebensräume

Im Wesentlichen kann man in diesem Naturschutzgebiet zwischen drei Biotopen unterscheiden: Stillgewässer , Heiden und Wälder . Zusätzlich gibt es Grünlandflächen und Brachen .

Wälder

Heiden

Die ursprüngliche Vegetation des Gebietes waren Wälder. Im frühen Mittelalter fanden jedoch umfangreiche Rohdungen statt wodurch sich Heiden und Sandböden gebildet habe. Seitdem wird durch Beweidung mit Schafen die Verbuschung zurückgehalten. Heute nehmen Heideflächen etwa 25% des Gesamtgebietes ein.

Gewässer

Die Gewässer des NSG Heiliges Meer sind oligotrophe Gewässer, Heideweiher und Kolke, die sich insbesondere durch Stickstoff - und Phosphor -Armut auszeichnen. Zur Zeit ihrer Entstehung waren die Gebiete sehr nährstoffarm, erst in den letzten Jahrzehnten wurde der enorme Stickstoffeintrag zu eine großen Problem. Das größte Gewässer, das Heilige Meer, hat eine Fläche von 11 ha und eine größte Tiefe von 10.5 Metern. Ursprünglich lag die Tiefe bei bis zu 18 Metern, auf dem Grund liegt eine als Gyttja bezeichnete Schlammschicht . Die anderen Gewässer habe nun wenige Meter Tiefe, das zweitgrößte ist der Heideweiher mit 2 ha und 1.4 Meter Tiefe.

Literatur

  • Dolle, R. (1933): Die Sage vom Heiligen Meer bei Hopsten in der Ortsüberlieferung, in der Romantik und im Lichte der Geschichte. Ibbenbürener Vereinsdruckerei.
  • Terlutter, H.: Das Naturschutzgebiet Heiliges Meer. ISBN 3-924-590-48-6

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Heiliges Meer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Heiliges Meer verfügbar.

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