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Letzte Änderung für Artikel Martinisingen: 10.12.2005 17:44

Martinisingen

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Martinisingen ist ein alter, stellenweise auch außerhalb Ostfrieslands in anderen norddeutschen Regionen bekannter Brauch, in dem sich mehrere Ursprungselemente mischen. Der 10. November war traditionell der Tag, an dem Landarbeiter und Dienstpersonal über Winter entlassen wurden. Für diese weitgehend besitzlosen Bevölkerungsschichten galt es nun, eine ausgesprochene Notzeit zu überstehen. Einen Beitrag dazu leisteten dann die Kinder, die an diesem Tag von Haus zu Haus zogen und insbesondere bei wohlhabenden Bauern und Bürgern um Gaben bettelten. Was sie dabei einsammelten waren ursprünglich Lebensmittel, die tatsächlich für den Wintervorrat mit eingelagert werden und nach und nach verzehrt werden konnten.

Später wandelten sich diese Gaben mehr und mehr zu symbolischen Spenden und heute gibt es überwiegend Süßigkeiten. Zu den traditionellen Gaben dagegen gehören Moppen (moppen) und Pfeffernüsse (pēpernööten) sowie Äpfel.

Das Betteln um Gaben erfolgte in gereimten Sprüchen oder dem Vortrag entsprechender Lieder wobei die Kinder Laternen (kipkapköögels) mit sich führten, die früher aus einer Runkelrübe geschnitzt wurden. Später benutzte man wohl auch gelegentlich kleine Kürbisse dazu und es setzten sich nach und nach farbige Papierlampions durch, wie sie noch heute gebräuchlich sind. Auch verschiedene selbst gefertigte Geräuschinstrumente (Rasseln, Rummelpott) kamen zum Einsatz.

Schon früher pflegten insbesondere die etwas älteren Sänger sich auch zu verkleiden oder Gesichtsmasken (sğabellenskoppen) aufzusetzen. Diese Sitte überwiegt mittlerweile und man sieht zu Martini allerorten eine Vielzahl teilweise phantasievoller Verkleidungen.

Inhaltlich mischte sich das ursprüngliche Motiv des Bettelns mit Ausbreitung der Reformation mit religiösen Motiven und der Verehrung des Reformators Martin Luther . Zunehmend wurde als Anlass des Martinisingens die Feier des Geburtstages Luthers herausgestellt und das Bettelmotiv mit Gebräuchen der Mönchsorden erklärt. Die vorgetragenen Lieder bekamen eine religiöse Färbung oder es wurden neue geschaffen, die allein der religiösen Bedeutung des Tages Rechnung trugen bzw. sich auf die Verehrung Martin Luthers bezogen.

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