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Letzte Änderung für Artikel Braunschweiger Platt: 11.01.2006 10:09

Braunschweiger Platt

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In Stadt und Land Braunschweig entstand aus dem Plattdeutschen , hier dem Ostfälischen , ein breiter, im Wesentlichen auf den Umkreis der Stadt Braunschweig begrenzter Dialekt . Seinen besonderen Charakter schöpft er aus dem so genannten „Braunschweiger A“, scherzhaft auch „klares A“, genannten Laut, der natürlich alles andere als „klar“ (i.S.v. deutlich) ist; vielmehr handelt es sich um einen Vokal , der bei der Aussprache irgendwo zwischen a, ä und o, ö changiert. Als eine Erklärung für diese besondere Note innerhalb des Ostfälischen gilt die Annahme, dass sich die Stadtbraunschweiger von den Bewohnern der weiteren Region, die das "normale" Ostfälisch sprachen (mit einem eher dunkler gesporchenen "A"), abheben wollten. Man wollte mit einer "klöaaren Sspröaache" einfach "faainer saain".

Neben dem „klaren A“ erkennt man echte Braunschweiger aber auch noch an anderen Besonderheiten ihrer Aussprache. So hört man dort bei bestimmten Worten oder Redewendungen das „spitze S“: „Ein S-tudentens-tulpens-tiefel s-toplert über’n s-pitzen S-tein.“, „Frühs-tück“ oder „Schorns-tein“ sind nur einige Beispiele hierfür.

Neben diesen lautlichen Eigenheiten gibt es natürlich auch eine Vielzahl von weiteren Wörtern, Redewendungen, Sinnsprüchen und Volksweisheiten , die das Braunschweigische zu einem eigenständigen Dialekt haben werden lassen.

So spricht man z.B. von „Tüsch“, „Füsch“ und von „Kürschen“ oder „Körschen“ – gemeint sind selbstverständlich Tisch, Fisch und Kirschen. Aber auch „Kachten“ (Karten) und „Sochten“ (Sorten) gibt es in Braunschweig und dazu die Zahlen „ölf“ (11) und „vörzehn“ (14). Eine typische Formulierung bei einer Verabschiedung unter Freunden und Bekannten ist „bis denne“ (wohlgemerkt mit „e“!) oder „verschütt gehen“, was „verloren“ bedeutet. Das Adjektiv „peekig“ oder das dazugehörige Substantiv „Peek“ wird ebenfalls gerne verwendet. Beide bezeichnen die Tatsache, dass der Braunschweiger von etwas oder jemandem, das oder der extrem schmierig, verdreckt und überhaupt höchst widerlich aussieht, abgestoßen wird.

Darüber hinaus meint man hier mit „Datt is mich aans“, dass dem Redner die Angelegenheit einerlei sei und, wenn der Braunschweiger in seinen (Schreber-) Garten geht, dann geht er „auf den Garten“.

Typisch braunschweigische Worte sind auch „Bolchen“ (Bonbon), „detsch“ (blöd, v.a. für Personen), „Dölmer“ (Tolpatsch, Trottel), „(an etwas herum) prokeln“ (fummeln, basteln – allerdings mit eher ungewissem Ausgang), „(mach’ doch nich’ so’n) Prijammel“ (nun reg’ dich doch nicht [schon wieder so sinnlos] auf), „Glissecke“ (selbst hergestellte Eisbahn zum schlittern), „Bregen“ (Gehirn), „Piesepampel“ (unangenehmer Zeitgenosse).

Spärliche Reste des alten Braunschweiger Platts haben sich noch hie und da erhalten und werden v.a. noch von den älteren Braunschweigern und in der ländlichen Umgebung der Stadt gesprochen.

Literatur

  • Werner Flechsig: Ostfälische Sprichwörter. Volksweisheit und Volkshumor aus fĂĽnf Jahrhunderten zusammengestellt aus gedruckten und ungedruckten Quellen (EA Braunschweig 1974)
  • Eckhard Schimpf: Klinterklater I –Typisch braunschweigisch, 750 Redensarten, AusdrĂĽcke und kleine Geschichten (EA Braunschweig 1993)
  • Eckhard Schimpf: Klinterklater II –Typisch braunschweigisch, 850 Redensarten, AusdrĂĽcke und kleine Geschichten (EA Braunschweig 1995)
  • Fritz Timme (Hrsg.): Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte und Sprachkunde. Festgabe der Stadt Braunschweig zur Tagung des Hanseatischen Geschichtsvereins und des Vereins fĂĽr Niederdeutsche Sprachforschung. In: Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte, Bd. 15 (EA Braunschweig 1954)

Wikipedia

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