Der Henninger-Turm ist ein Wahrzeichen von Frankfurt

Henninger war der Name einer bedeutenden Brauerei im Frankfurter Stadtteil Frankfurt-Sachsenhausen, die durch das Radrennen Rund um den Henninger-Turm überörtlich auch bei Verächtern des Gerstensaftes bekannt wurde. Im Jahr 2001 wurden die Marken- und Vertriebsrechte der Marke Henninger an die unmittelbar benachbarte Binding-Brauerei verkauft, 2002 wurde aus der Gruppenholding Binding-Brauerei AG die Radeberger Gruppe.

Der Henninger-Turm, das ehemalige Getreidesilo auf dem mittlerweile abgerissenen Brauereigelände, gilt als eines der Frankfurter Wahrzeichen und ist wegen seines seitlich auf einem kubischen Turm sitzenden bierfassartigen Restaurant-Aufsatzes auch vielen Flugreisenden aus dem Anflug auf den Rhein-Main-Flughafen bekannt.

Die Firmengeschichte

Die offizielle Firmengeschichte weist das Jahr 1655 als Keimzelle der Firma Henninger aus, als Eberhard Stein ein Brauhaus gründete, das bis 1873 von einem seiner direkten Nachfahrer geführt wurde. Danach übernahm Heinrich Christian Henninger die Brauerei, die fortan den Namen Heinrich Henninger & Söhne, Brauerei Stein trug. Bereits 1881 folgte mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft ein neuerlicher Namenswechsel hin zu Frankfurter Bierbrauer-Gesellschaft - vormals Henninger und Söhne.

Nach dem Aufkauf mehrerer Konkurrenten im Jahr 1921 und einer damit verbundenen abermaligen Namensänderung (Brauerei Henninger-Kempff-Stern und Joh.Gerhard Henrich AG) erhielt die Firma 1935 den etwas eingängigeren Namen Henninger-Bräu AG.

1951 wurde das Henninger Kaiser Pilsner zunächst in Frankfurt am Main eingeführt, ab 1961 wurde der auf einer Erhöhung stehende und daher besonders hoch über der Stadt aufragende Henninger-Turm zunächst zum Symbol für die aufstrebende Firma und bald zu einem Wahrzeichen der Stadt. 1962 fand zum ersten Mal das Radrennen Rund um den Henninger-Turm statt.

In den 1960er-Jahren wurde Henninger-Bier in zahlreiche Länder exportiert oder in Lizenz gebraut, u. a. in Griechenland , Spanien und den USA . 1980 übernahm Reemtsma die Mehrheit an der Henninger-Brauerei, 1987 die Unternehmensgruppe Gebr. März aus Rosenheim. Aufgrund des zurückgehenden Bierkonsums in Deutschland, aber auch aufgrund unternehmerischer Fehlentscheidungen geriet die Henninger-Gruppe, zu der damals auch überregionale Marken wie Jever gehörten, zunehmend in Schwierigkeiten. Bereits 1994 mußte die März-Gruppe einen Teil ihrer Brauereien verkaufen.

Ab 1998 zeichnete sich das Ende des traditionellen Brauereistandortes ab, als die Firma an eine private Investorengruppe um Dietmar Hopp verkauft wurde, von der es in Presseberichten hieß, sie sei vorrangig an der Verwertung von großen Firmengrundstücken interessiert. Tatsächlich wurde Henninger im Jahr 2000 zunächst mit den Eichbaum-Brauereien verschmolzen, kurze Zeit später gingen die Namensrechte an den ehemaligen Konkurrenten Binding über und danach folgten Stillegung und Abriss des Betriebs am angestammten Standort.

Das ehemalige Henninger-Gelände soll in den kommenden Jahren mit Büros und Wohnungen bebaut werden, die Zukunft des seit Jahren leerstehenden Henninger Turms ist ungeklärt.

Weblinks

• Webseite mit Firmengeschichte