Margret Härtel (CDU), Jahrgang 1944, war von 1994 bis 2003 Oberbürgermeisterin von Hanau. Sie wurde nach einem politischen Skandal durch ein Bürgervotum vom 11. Mai 2003 mit 89,5 % der abgegebenen Stimmen ihres Amtes enthoben.

Härtel war wegen des Verdachts der persönlichen Vorteilsnahme im Amt und der Verwendung öffentlicher Gelder für private Zwecke in die Schlagzeilen geraten. Sie hatte sich mit ihrer Dienstlimousine vom Chauffeur aus privatem Anlass einer Operation nach Warschau fahren lassen und private Restaurantbesuche und Geschenke zu Lasten der Stadtkasse abgerechnet. Das deshalb gegen sie geführte Strafverfahren wurde vom Landgericht Hanau gegen Zahlung von 4.000 Euro Geldbuße eingestellt, da sie durch das öffentliche Interesse bereits eine Vorverurteilung erlitten habe und außerdem ihres Amtes enthoben worden sei.

Härtels Feststellungsklage gegen das Bürgervotum, mit der sie den Vorwurf der unzulässigen Wählerbeeinflussung geltend machte und mit demoskopischen Umfragen zu belegen versuchte, wurde vom Verwaltungsgericht Frankfurt am 3. August 2005 in erster Instanz als unbegründet abgewiesen.