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Letzte Änderung für Artikel Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin: 07.02.2006 11:01

Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin

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Das Zepter ist unter der Glasur aufgebracht und deshalb etwas verschwommen.
Das Zepter ist unter der Glasur aufgebracht und deshalb etwas verschwommen.

Die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin wurde von Friedrich dem Großen am 19. September 1763 gegründet. Ihren eigentlichen Ursprung hat sie allerdings in drei privaten Unternehmungen, die unter königlicher Förderung schon seit der Mitte des 18. Jahrhunderts versuchten, das weiße Gold ( Porzellan ) in bzw. aus Berlin zu etablieren.

Das Firmensignet ist ein kobaltblaues Zepter , das auf jedes Stück gestempelt (vor 1837 gemalt) wird. Alle bemalten Stücke der KPM werden von den Malerinnen und Malern handsigniert. Die KPM ist auch heute noch eine Manufaktur , d.h. die von ihr hergestellten Geschirrteile sind alle Unikate .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am Anfang stand der Berliner Kaufmann und Wollzeugfabrikant Wilhelm Caspar Wegely , der 1751 die erste Berliner Porzellanmanufaktur gründete und diese bis in das Jahr 1757 betrieb. Die Porzellane seiner Manufaktur sind heute sehr selten und begehrt. Sie zeichnen sich durch einen sehr schönen weißen Scherben aus und sind mit einem unterglasurblauen W gekennzeichnet.

Weiterhin ist der für die Frühzeit des Berliner Porzellans sehr wichtige Porzellanmodelleur und Arkanist Ernst Heinrich Reichard zu nennen. Er war zunächst als Modelleur bei Wegely tätig. Ihm haben wir die mit so eigenwilligem bürgerlichem Charme behafteten Putten, allegorischen Figuren, Kavaliere und galanten Damen zu verdanken. Nach der Schließung der Wegely'schen Fabrik betrieb er selbst eine werkstattähnliche Porzellanfertigung in Berlin, über die allerdings bisher nur relativ wenig bekannt ist.

Als der Unternehmer Johann Ernst Gotzkowsky beabsichtigte, dem Wunsch Friedrichs des Großen nachzukommen, eine neue Porzellanmanufaktur in Berlin zu errichten, verkaufte ihm E. H. Reichard am 11. Januar 1761 neben seinem kleinen Betrieb auch das Arkanum , also gewissermaßen das Know-how zur Fertigung von Porzellan. E. H. Reichard wurde Arkanist der Manufaktur und auch seine acht Beschäftigten wurden übernommen.

J. E. Gotzkowsky, vom preußischen König als Unternehmer sehr geschätzt und gefördert, nutzte die Gunst der Stunde und konnte weitere wichtige Künstler und Mitarbeiter aus der sächsischen Manufaktur in Meißen abwerben. Sachsen war in der Zeit des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) von preußischen Truppen besetzt und die Meißener Porzellan -Manufaktur praktisch in der Hand Friedrichs des Großen. Mit diesen Fachkräften entstand dann – in der Leipziger Straße 4 in Berlin – in nur wenigen Monaten eine recht leistungsfähige Porzellanmanufaktur. Die Porzellane sind mit einem unterglasurblauen G. gekennzeichnet, sie sind allerdings heute so gut wie unauffindbar. In nur wenigen Museen und öffentlichen Sammlungen finden sich daher entsprechende Stücke, meist sind es einzelne Teile aus Kaffee- und Teeservicen.

Als erster Direktor wurde Johann Georg Grieninger eingesetzt, eine sehr glückliche Wahl. Als J. E. Gotzkowsky infolge seiner spekulativen Geldgeschäfte in immer schwierigeres finanzielles Fahrwasser geriet, erwarb der König das inzwischen gut aufgestellte Unternehmen im Herbst 1763 – einmal, um den angesehenen Berliner Kaufmann vor dem drohenden Bankrott zu retten, vor allem aber, um das junge Unternehmen, welches ihm so sehr am Herzen lag, vor dem frühen Untergang zu bewahren.

Mit der Übernahme der Manufaktur durch Friedrich den Großen begann die eigentliche Erfolgsgeschichte der nun "Königlichen" Porzellan-Manufaktur in Berlin.

Die ursprünglich an der Leipziger Straße gelegenen Fabrikationsgebäude wurden 1868 an ihren heutigen Standort am Bahnhof Tiergarten verlegt.

Im zweiten Weltkrieg - in der Nacht vom 22. zum 23. November 1943 - wurde die Porzellanmanufaktur durch Luftangriffe so schwer beschädigt, dass die Produktion eingestellt werden musste. Im Dezember 1943 wurde die Arbeit in der Massemühle und im Januar 1944 ein Notbetrieb wieder aufgenommen.

Erzeugnisse

Die KPM hat im Laufe ihrer Geschichte eine Vielzahl von Geschirrformen und figürlichem Porzellan hergestellt. Einige Formen werden seit mehr als 200 Jahren weitgehend unverändert produziert. Friedrich der Große , der sich als Eigentümer der Manufaktur scherzhaft seinen "besten Kunden" nannte, war Zeit seines Lebens dem Geschmack des Rokoko verhaftet, welches in seinen Schlössern auch zu einem künstlerischen Höhepunkt geführt wurde. Die Geschirre für die jeweiligen Schlösser und Räume wurden auf die übrige Dekoration und Einrichtung abgestimmt. Bemerkenswert sind folgende Geschirre:

Für das Breslauer Stadtschloss wurde die Form Antikzierath von Chefmodelleur Friedrich Elias Meyer entworfen (heute unter dem Namen Rocaille im Programm). Die Fahne ist von einem antikisierenden Stabbündel umgeben, an das sich nach innen plastische Rocaillen und vier Felder mit Blumenornamenten anschließen. von den vier Feldern gehen jeweils vier Rippen bis in den Spiegel des Tellers. Für das Breslauer Stadtschloss wurden die Felder auf der Fahne mit blauer Schuppenmalerei, die Spiegel mit "natürlichen Blumen" bemalt.

Für das Potsdamer Stadtschloss wurde dieselbe Form mit gelben Randfeldern ohne Schuppenmuster bestellt.

Die Form Kurland, ebenfalls von Friedrich Elias Meyer entworfen, ist die erste streng klassizistische Form der KPM. Die Teller sind weitgehend glatt und an der Rändern der Fahne mit Eierstab, Tuchgehängen und Perlenstab verziert. Die erste große Lieferung mit aufwändiger Malerei in Gold und Hellgrün für die Fahne und "natürlichen Blumen" im Spiegel bestellte Peter von Biron , Herzog von Kurland , nach dem das Service benannt wurde.

Literatur

  • Georg Lenz: Berliner Porzellan. Die Manufaktur Friedrichs des Großen 1763–1786. Neudr. d. Ausg. Hobbing-Verlag, Berlin, 1913/ Helmut Fischer (Hrsg.), Helmut-Scherer-Verlag GmbH, Berlin, 1991, ISBN 3-89433-018-X
  • Erich Köllmann, Margarete Jarchow: Berliner Porzellan. 2. Aufl., Neusausg. Klinghardt & Biermann, München, 1987, ISBN 3-7814-0264-9
  • Giesela Zick: Berliner Porzellan der Manufaktur von Wilhelm Caspar Wegely. 1. Auflage. Gebr.-Mann-Verlag, Berlin, 1986, ISBN 3-7861-1134-0
  • Winfried Baer, Ilse Baer, Suzanne Grosskopf-Knaack: Von Gotzkowsky zur KPM. Aus der Frühzeit des friderizianischen Porzellans. Verlag Willmuth Arenhövel, Berlin, 1986, ISBN 3-922912-15-X
  • Günter Schade: Berliner Porzellan. Zur Kunst und Kulturgeschichte der Berliner Porzellanmanufakturen im 18. und 19. Jahrhundert. Keysersche Verlagsbuchhandlung, München, 1987, ISBN 3-87405-170-6
  • Michaela Braesel, Katharina Dück, Johanna Lessmann: Berliner Porzellan des 18. Jahrhunderts. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 1993, ISBN 3-923859-17
  • Margarete Jarchow: Berliner Porzellan im 20. Jahrhundert - Berlin Porcelain in the 20th Century. (zweisprachig:dt./engl.) Dietrich Reimer Verlag, Berlin, 1988, ISBN 3-496-01054-1
  • Karl H. Bröhan: Porzellan-Kunst. Teil 1: Berliner Porzellane vom Rokoko bis zum Empire (Teil 2: Kunst-Porzellane und Keramik um 1900). Ausstellungskatalog. Sammlung Karl H. Bröhan, Berlin, 1969, ISBN nicht vorhanden

Weblinks

Commons: Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin – Bilder, Videos oder Audiodateien

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