Der reizvolle Wiesbüttsee ist eines der letzten Hochmoore mit Camping-Gelegenheit in Deutschland. Gleich neben dem Gasthaus "Wiesbütt" liegt der gleichnamige See, der 1765 nach Plänen des Bergmeisters Johann Philipp Cancrinus von Bieberer Bergleuten angelegt wurde, um im Sommer der Grubenwasser im Lochborn zu heben. Zusätzlich sollte es dem Kobaltpochwerk am Pfandgraben sowie der Bieberer Hütte und dem Hammerwerk genügend Aufschlagwasser liefern.

Der See liegt mit seiner vielfältigen, zum Teil schon vom Aussterben bedrohten Pflanzenwelt in der Nähe der Ortschaft Wiesen im bayerischen Spessart in Richtung Bad Orb im hessischen Spessart.

Der für die damalige Energiegewinnung künstlich angelegte See befindet sich heute im gleichnamigen Naturschutzgebiet . Von der Idylle am Wiesbüttsee sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen: Lange Zeit bestimmte der Bergbau das Gesicht dieser Landschaft. Aufgrund der besonderen Erzvorkommen in der Gegend um Bieber herum wurde in dieser Zeit umfangreicher Bergbau betrieben. Der Wiesbüttsee diente dabei den im Bergbau eingesetzten wasserbetriebenen Maschinen, mit denen die Stollen entwässert und belüftet wurden. Die Kraft des herabfallenden Wasser trieb noch bis 1925 die Förderanlage des Eisenwerks in Lochhütten an.

Unmittelbar an den See schließt sich das Hochmoor an. In dem Gebiet findet man seltene Pflanzen wie Scheidenwollgras , Siebenstern , Sonnentau oder Sparrenbinsen . Der See staute das Wasser aus dem Hochmoor 3 Meter hoch und ist mit 436 Metern das höchstgelegene Hochmoor des Spessarts. Es steht unter Naturschutz und ist ein Refugium für viele seltene Pflanzen- und Tierarten die im Hochmoor ihre Heimat haben. Hier schlängelt sich auch noch die Kreuzotter durch das Moor.

Siehe auch: Liste der Seen in Deutschland , Liste der Naturschutzgebiete in Deutschland