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Letzte Änderung für Artikel Simpl (München): 20.01.2006 15:28

Simpl (München)

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Der Alte Simpl ist ein Lokal im Münchener Stadtteil Schwabing .

1903 übernahm Kathi Kobus die Räume des Kaffeehauses Kronprinz Rudolf in der Münchener Türkenstraße. Mit ihr zogen auch ihre Stammgäste Frank Wedekind , Ludwig Thoma , Thomas Theodor Heine , Olaf Gulbransson und andere Autoren im Dunstkreis der Zeitschrift Simplicissimus aus der Dichtelei (Adalbertstraße) in das neue Lokal um. Neben dem Café Stefanie (Amalienstraße) wird auch der Simplicissimus als Künstlerkneipe schnell bekannt. Kobus arbeitet bis zu ihrem vorläufigen Ruhestand 1912 selbst aktiv daran, ihr Lokal diesbezüglich zu etablieren, indem sie beispielsweise Karl Valentin, Joachim Ringelnatz und Theo Prosel auf ihre Bühne holt und teilweise auch als Hausdichter vertraglich bindet. Die Zeit zwischen 1903 und 1912 ist die erste Hochzeit des Simpl. Aber auch danach sorgen neue Vortragskünstler, wie ab 1913 zum Beispiel die Diseuse Marietta di Monaco oder ab 1919 der schwierige Chansonnier Walter Hillbring , der zum Leidwesen Kathi Kobus' (die wegen finanzieller Schwierigkeiten den Laden wieder übernommen hatte) die Bühne wieder verließ, wenn das Publikum ihm nicht beliebte, für neue Impulse, wie auch für die Dichter der Schwabinger Bohème das Simpl ein zentraler Anlaufpunkt blieb, wenn es darum ging dem literarisch interessierten Publikum neue Texte vorzustellen. In diesem Zusammenhang soll im Simpl bei einer Rezitation Mariettas 1914 und damit zum ersten Mal in der Literaturgeschichte der in einem von Klabund und Hugo Ball gemeinsam verfassten Gedicht auftauchende Begriff "Dada", der sich später in der Bezeichnung für die neuentwickelten Kunstform des Dadaismus wiederfand, öffentlich gefallen sein.

Eine zweite Blüte erlebt das Lokal zwischen 1935 und dem Beginn des zweiten Weltkrieges nach dem Kauf durch den Kabarettisten Adolf Gondrell . Auch Theo Prosel taucht wieder auf, diesmal als Pächter. Unter anderem treten jetzt jüngere Künstler wie Fred Endrikat auf. Der letzte Hausdichter des alten "Simpl" ist Dr. Ernst Klotz (bis 1944 ). Viele Figuren aus der Ära alter "Simpl" gehören später zu den ersten Trägern des ab den 60er Jahren verliehenen Schwabinger Kunstpreises.

Am 13. Juli 1944 zerstört eine Bombe das Gebäude. An seiner Stelle wird später ein Lokal namens Neuer Simpl eröffnet, in dem z.B. in seinem Todesjahr noch Karl Valentin auftrat. In den achziger Jahren gastiert hier unter anderem der Tukan-Kreis . Heute findet sich unter dieser Adresse der Alte Simpl, der im Universitätsviertel als Lokal nach wie vor beliebt ist. Das Bulldoggenlogo verweist immer noch auf die Anfänge des Lokals und die Zeitschrift Simplicissimus, allerdings spielt der Alte Simpl für die Münchener Künstlerszene heute keine Rolle mehr.

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