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Letzte Änderung für Artikel Schiffergesellschaft (Lübeck): 08.01.2006 17:08

Schiffergesellschaft (Lübeck)

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Gebäude der Schiffergesellschaft in Lübeck
Gebäude der Schiffergesellschaft in Lübeck

Die Schiffergesellschaft in Lübeck ist ein seit dem Spätmittelalter existierender Seefahrerverband und ein historisches Gebäude, welches heute eine Gaststätte beherbergt.

Inhaltsverzeichnis

Die Gesellschaft

Die Schiffergesellschaft Lübeck wurde am 26. Dezember 1401 als St. Nikolaus Bruderschaft gegründet. Sinn und Zweck dieser Vereinigung ist den Worten "Zu  Hilfe  und  Trost  der  Lebenden  und  Toten  und  aller,  die  ihren  ehrlichen  Unterhalt  in  der  Schifffahrt  suchen." aus der Gründungsurkunde zu entnehmen. Da sich im Zuge der Reformation fast alle religiösen Bruderschaften auflösten, vereinigte sich die St. Annen Bruderschaft mit der Fischergesellschaft. Man nannte sich die Schippern Selschup und erwarb 1535 für 940 Lübische Mark ein ein im 13. Jahrhundert erbautes Haus an der Ecke Breite Straße/Engelsgrube gegenüber von der Lübecker Jakobikirche .

Trotz der Reformation ging die religiöse Bindung der Bruderschaft nicht verloren. Man verwahrte im neu erworbenen Haus Kolossalstatuen des Heiligen Nikolaus und der Anna Selbdritt . Für Alte und Bedürftige stellt man Speisen und Wohnraum zur Verfügung.

Im Laufe der Jahre kamen der Schiffergesellschaft durch die seemännischen Kenntnisse ihrer Brüder Aufgaben wie das Ausstellen von Schiffspässen, Bewachung des Hafens und Beratung des Senats hinzu. So schrieb das hansische Seerecht von 1614 fest, dass Streitigkeiten zwischen Seeleuten der Schiffergesellschaft vorzutragen seien.

Zwar unterlag die Schiffergesellschaft nicht der Zunftverfassung, allerdings mussten aber Lübecker Schiffer Mitglieder der Gesellschaft sein und Statuten bedurften der Genehmigung des Stadtrates.

Als der Zunftzwang 1866 durch ein Gewerbegesetz außer Kraft trat, entschieden sich die Mitglieder der Schiffergesellschaft mehrheitlich dafür, die Organisation als freie Genossenschaft weiterzuführen und die gewerblichen Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten und unterstützen. Jedoch brachte der neue Rechtsstatus schnell hohe Schulden ein, so dass man sich genötigt sah, das historische Gebäude zu verkaufen. Fortan wurde es als Gaststätte betrieben und ist als solche bis heute erhalten. Mit Schiffergesellschaft ist in Lübeck heute das Gebäude der ehemaligen Bruderschaft gemeint. Die Gemeinschaft Schiffergesellschaft existiert jedoch auch heute noch und geht ihren sich verschriebenen Aufgaben nach.

Das Gildehaus der Schiffergesellschaft

Eingang mit Beischlagwangen aus gotländischem Kalkstein
Eingang mit Beischlagwangen aus gotländischem Kalkstein

Das Haus der Schiffergesellschaft gegenüber der St. Jakobikirche in Lübeck wurde 1535 als Gildehaus gekauft und bis 1538 umgebaut und ist bis heute so erhalten. Es gelang sogar, durch die Integration von Nachbargebäuden, 18 Wohnungen für die Gildebrüder zu schaffen.

Das Gebäude der ehemaligen Lübecker Schiffahrtskompanien in der Breiten Straße 2 wurde im Frührenaissancestil gebaut. Diese Phase der Backsteinrenaissance ist von der Backsteingotik für den Laien noch äußerst schwer zu unterscheiden. Vor dem Eingang hat man einen Blick auf den vorgebauten so genannten Gotteskeller, eine goldene Wetterfahne mit einem Segelschiff als Motiv auf dem Giebel und ein Gemälde mit dem Lübschen Adler. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Gebäude unversehrt. Die Innenausstattung wurde zwischen 1972 und 1976 restauriert.

Heute wird das ehemalige Gildehaus als Restaurant und Kneipe betrieben. Als Bankreihen dienen Gelage, welche mit Backwangen versehen sind, die früher die verschiedenen Schiffahrtskompanien kennzeichneten. Von der Decke hängen zahlreiche Modelle alter Segelschiffe herab, an den Wänden hängen Gemälde, welche einzelne Stellen aus der Bibel zeigen. In den Wandvitrinen kann man vielerlei maritime Gegenstände betrachten, die dort zur Schau gestellt sind. Hans Leip prägte den Ausspruch "Die klassischte Kneipe der Welt".

Das Gebäude steht, wie große Teile der Lübecker Altstadt, unter Denkmalschutz .

Literatur

  • Wilhelm Stier, Die Schiffergesellschaft, 2. erg. Aufl., Lübeck 1975, ISBN 3-7950-1017-9

Weblinks

Wikipedia

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