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Letzte Änderung für Artikel Belfried: 20.02.2006 13:41

Belfried

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Gent
Gent

Als Belfried (nl. Belfort, frz. Beffroi oder Belefroi) wird ein hoher, schlanker Glockenturm bezeichnet, der besonders für flämische Städte typisch ist.

Inhaltsverzeichnis

Funktion

Aalst
Aalst

Die meisten Belfriede wurden zur Zeit der Gotik gebaut und gehören zu den bedeutendsten Profanbauten des Mittelalters . Ihnen gingen häufig hölzerne Türme voraus, von denen keiner erhalten ist. Sie wurden von den weltlichen Stadtbehörden oder den Zünften bzw. Gilden als Symbol der bürgerlichen Macht errichtet, auch gegenüber jener der Kirche. In der Regel ist der Belfried mit dem Rathaus verbunden oder befindet sich freistehend daneben.

Brügge
Brügge

Als sicherster Ort einer Stadt beherbergte der Turm in seinem Innern meist das Stadtarchiv , die Schatzkammer und oft auch ein Gefängnis . Darüber hinaus diente er als Wachturm (um Feinde, aber auch Stadtbrände schnell zu entdecken) und zum Ausrufen öffentlicher Angelegenheiten. Diese Aufgaben wurden vom Türmer wahrgenommen. Eine Stadtglocke , ab dem 16. Jahrhundert auch das Carillon , dessen Hauptverbreitungsgebiete ebenfalls in Belgien, Nordfrankreich und den Niederlanden liegen, strukturierte die Zeit und gab das Signal zum Öffnen und Schließen der Stadttore, markierte Anfang und Ende der Arbeitszeit oder läutete zu Festivitäten. Ähnliche Funktionen, wie der städtische Belfried weist auch der Donjon und der Bergfried einer Burg auf.

Belgien

Die 24 flämischen und sechs wallonischen Belfriede wurden 1999 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Flandern

Gent
Gent
  • Gent

Der Belfort von Gent wurde um 1313-1380 gebaut und ist 118 m hoch. Ein Originalplan von Jan van Haelst befindet sich im Bijlokemuseum. Der Belfort liegt zwischen der Sint-Baafs-Kathedrale und der Sint-Niklaas-Kirche, mit deren Kirchtürmen er eine Linie bildet, die drie torens van Gent. Berühmt sind die vier steinernen Wächterfiguren aus dem Jahre 1339 auf den Ecktürmen (heute in Kopien), die dem Jahr 1660 entstammende große Rolandglocke (6070 Kg), ein Glockenspiel von 1659, die Turmuhr von 1912 und v.a. der legendäre, 1377 gegossene 'Drache von Gent' als Turmspitze. Das Secreet, in dem wichtige Privilegien aufbewahrt wurden, hatte zwei Türen mit je drei Schlössern, deren Schlüssel im Besitz verschiedener Handwerkerzünfte waren. Der Scrank mit den Urkunden hatte noch einmal 18 Riegel, die wiederum mit 3 Schlüsseln geschlossen wurden. Diese wurden vom Vogt und den Hauptschöffen aufbewahrt.

Brügge
Brügge
  • Brügge

Berühmt ist auch der Belfried von Brügge. Er entstand ab 1240 als Teil der Markthallen, wo jene Tuche gehandelt wurden, die die Stadt reich gemacht hatten. Auf den Steinernen Turm wurde eine hölzerne Spitze gesetzt, die 1280 mit samt des Stadtarchivs abbrannte. 1296 wurde die Turmspitze wieder aufgebaut, brannte 1493 erneut ab, diesmal zusammen mit der Stadtglocke. Auch die dritte Turmspitze wurde 1741 ein Opfer des Feuers und 1822 wurde schließlich eine neogotische, steinerne, Krone, statt der Spitze, auf den mittelalterlichen Turm gesetzt. In dieser Form ist der Belfried 83 Meter hoch und neigt sich dabeium einen Meter. Der Carillon aus dem 17. Jahrhundert ist noch in Benutzung.

  • Aalst

Der Belfort von Aalst ist ein spätgotischer Bau des 15. Jahrhunderts und ersetzte einen Eckturm aus dem 13. Jahrhundert, der damit der älteste im Bereich der Niederlande war. Der Carillon wird noch heute gespielt.

Dendermonde
Dendermonde
  • Dendermonde

Dieser Belfort aus dem 14. Jahrhundert war ursprünglich ein Eckturm der Tuchhalle , mit deren Bau 1337 begonnen wurde. 1377 wurden sie zum Stadthaus erweitert und der eigentliche Belfried errichtet. Im I. Weltkrieg wurde die gesamte Altstadt schwer beschädigt und auch das Rathaus blieb nicht verschont. Dabei ging auch der Carillen verloren, der später durch ein neues ersetzt wurde.

  • Antwerpen
  • Diksmuide
  • Eeklo
  • Herentals
  • Kortrijk
  • Leuven
  • Lier
  • Lo-Reninge
Ypern
Ypern
  • Mechelen
  • Menen
  • Nieuwpoort
  • Oudenaarde
  • Roeselare
  • Sint-Truiden
  • Tielt
  • Tienen
  • Tongeren
  • Veurne
  • Ypern
  • Zoutleeuw

Wallonien

Thuin
Thuin
  • Binche
  • Charleroi
  • Mons /Bergen
  • Thuin
  • Tournai /Doornik
  • Namur

Frankreich

2005 nahm die UNESCO auch 23 Belfriede aus Nord-Pas de Calais , Pas de Calais und der Picardie in die Liste des Weltkulturerbes auf. Die französischen Anteile von Flandern und dem Hennegau , sowie die Landschaft Artois gehören erst seit 1678 zu Frankreich und waren bis dahin Teil der burgundischen bzw. spanischen Niederlande .

Dunkerque
Dunkerque

Nord-Pas-de-Calais

  • Armentières
  • Bailleul
  • Bergues
  • Cambrai
  • Comines
  • Dunkerque
  • Douai
  • Gravelines
  • Lille
  • Loos

Pas de Calais

  • Boulogne-sur-Mer
  • Aire-sur-la-Lys
  • Arras
  • Béthune
  • Boulogne-sur-Mer
Calais
Calais
  • Calais (ein Renaissancebau)
  • Hesdin

Picardie

  • Abbeville
  • Amiens
  • Doullens
  • Lucheux
  • Rue
  • Saint-Riquier

Niederlande

Der einzige Belfried der Niederlande steht in Sluis .

Neogotik

Neogotisches Rathhaus in Sint Niklaas von 1878
Neogotisches Rathhaus in Sint Niklaas von 1878

Eine Renaissance erlebte der Belfried in zahlreichen Rathausbauten, aber auch Postgebäuden, Bahnhöfen und anderen öffentlichen Bauwerken der Neogotik im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, jetzt auch außerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes.

Weblinks

Wikipedia

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