Die Mazze ist ein Gegenstand und ein Ritus / Schauspiel mit einer anschliessenden Volkserhebung im mittelalterlichen Wallis.

Der Gegenstand Mazze war meist ein Holzstamm mit eingeschnitztem menschlichem Antlitz mit fratzenhaften Zügen.

Das ergreifen der Mazze war der Anfang einer Volkserhebung, dieses Schauspiel ging in etwa wie folgt vor sich: Die Mazze wurde meist über Nacht auf einem Dorfplatz an einen Baum gehängt. Am folgenden Morgen versammelten sich die Schaulustigen in Erwartung des Schauspiels, bis ein Eingeweihter die Mazze ergriff und fort trug. Diesem Mann, dem Mazzenmeister, folgten dann die Leute, bis dieser die Mazze auf den Boden legte. Die Leute versammelten sich um die Mazze und begannen der Mazze Fragen zu stellen wie: Mazze was willst du? , Mazze was fehlt dir? usw. Diese blieb natürlich Stumm, worauf das Volk einen Anwalt für die Mazze verlangte. Ein redegewandter Eingeweihter bot sich dann der Menge als Anwalt an und begann ebenfalls die Mazze zu befragen, um es spannend zu machen stellte er zuerst belanglose Fragen, worauf der Mazzenmeister die Mazze verneinend schüttelte, bis nach einiger Zeit in aufgeheizter Stimmung der Anwalt die richtigen Vermutungen und Annahmen stellte. Der Mazzenmeister vollführte nun mit der Mazze einen wilden freudigen Tanz. Der Anwalt wandte sich nun an das Volk und rief: Ihr habt die Klagen der Mazze vernommen, beratet jetzt was zu tun ist. Somit begann die Verschwörung, jeder der Anwesenden der mit den Beschlüssen einverstanden war schlug in der Mazze einen Nagel ein.

Der Bekannteste Fall der Mazzenergreifung in der Walliser Geschichte fand 1496 statt, als so der unbeliebte Bischof, Jost von Silenen , vom aufrührerischen Volk seines Amtes enthoben und innerhalb weniger Tage aus dem Land gejagt wurde.