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Letzte Änderung für Artikel Anatole Mallet: 18.09.2005 22:02

Anatole Mallet

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Jules T. Anatole Mallet (* 23. Mai 1837 in Carouge , † 10. Oktober 1919 in Paris ) war ein schweizerischer Ingenieur und seinerzeit einer der erfolgreichsten Dampflokomotiven -Konstrukteure.

Mallet studierte und lehrte zunĂ€chst an der Pariser ‘’Ecole Centrale des Arts et Manufactures’’ und begann spĂ€ter mit der Konstruktion und Planung von Hafenanlagen unter anderem fĂŒr den Sueskanal .

Im Jahre 1867 befaßte er sich erstmals mit der Konstruktion von Dampfmaschinen und entwickelte die Idee der Verbundmaschine . Er versuchte diese Prinzip auch fĂŒr Dampflokomotiven anzuwenden. Im selben Jahr und in engen Zusammenhang mit dem ersten Patent stand die Patentierung einer Anfahrvorrichtung, die es ermöglichte Frischdampf in die Niederdruckzylinder der Verbunddampfmaschine einzuleiten und so bei einer Lokomotive den Anfahrvorgang zu beschleunigen.

Die erste Verbundlokomotive bei der Bayonne-Biarritz-Bahn
Die erste Verbundlokomotive bei der Bayonne-Biarritz-Bahn
Aufsehen erregte Mallet 1877 , als er bei Lokomotiven der Eisenbahn Bayonne - Biarritz zwei Tenderlokomotiven mit einer Zweizylinder-Verbundmaschine in den Dienst stellte. Die Lokomotiven funktionierten prinzipiell, hatten jedoch bei höheren Geschwindigkeiten einen unruhigen Lauf aufgrund der nicht völlig ausgeglichenen Leistungsunterschiede des Hochdruck- und des Niederdruckzylinders. Mallet konnte seinerzeit die Bahngesellschaften nicht vom Verbundprinzip ĂŒberzeugen. Auch nach spĂ€ter gelungeneren Konstruktionen mit paarweisen Hoch- und Niederdruckzylindern war die KomplexitĂ€t der Maschinen eher abschreckend fĂŒr die Mehrheit der Bahngesellschaften. Die spĂ€ter entwickelte DampfĂŒberhitzung zeigte sich als erfolgreicherer Weg der Dampfausnutzung anstelle des Verbundprinzips.

Die Entwicklung der „Mallet-Lok“

Der zunehmende Einsatz von schmalspurigen Eisenbahnen erschloß Mallet ein anderes Wirkungsfeld. Diese Bahnen benötigten stĂ€rkere und damit grĂ¶ĂŸere Maschinen als es die Kurven der Schmalspurstrecken zuließen. Die einzige Lösung schienen hier Lokomotiven mit schwenkbaren Fahrwerken. Dazu waren bereits die Bauarten von Fairlie und von Meyer verbreitet, die jeweils schwenkbare Maschineneinheiten verwendeten. Diese wurden mit Dampf ĂŒber flexible Verbindungen gespeist, die sich stets als Schwachpunkt der Maschinen zeigten. Mallet entwicklelte stattdessen eine Bauart mit zwei Fahrwerken, von denen nur das vordere, unter der Rauchkammer befindliche Fahrwerk schwenkbar gelagert war. Heute findet man in Deutschland Dampflokomotiven der Bauart Mallet z. B. auf den Gleisen der Harzer Schmalspurbahn teilweise noch im tĂ€glichen Einsatz nach Fahrplan.

FĂŒr Mallet war der wesentlichste Unterschied, daß damit eine perfekte Anwendung eines Verbundtriebwerkes gegeben war. Der Frischdampf mit hohem Druck wurde zunĂ€chst zu den Hochdruck-Zylindern des fest gelagerten Fahrwerks geleitet und nach dem Auslaß in die Niederdruck-Zylinder des vorderen beweglichen Fahrwerks. Dort war die bewegliche Dampfleitungs-Verbindung wegen des geringeren Drucks besser beherrschbar als bei reiner Frischdampf-Versorgung. Diese Bauart ließ Mallet sich 1884 patentieren . Die erste auf diese Art gebaute „Mallet-Lokomotive“ wurde 1888 in Belgien fĂŒr Paul Decauville's 60cm - Schmalspurbahn auf der Pariser Ausstellung 1889 , die dort ĂŒber sechs Millionen Besucher beförderte. SpĂ€ter wurden weitere mit diesem Prinzip erfolgreiche Schmalspur-Lokomotiven gebaut, zumeist mit der Achsfolge B’B, also mit zwei jeweils zweiachsigen Triebwerken.

Nordamerikanische Lokomotive mit "Mallet"-Fahrwerk
Nordamerikanische Lokomotive mit "Mallet"-Fahrwerk
1904 fĂŒhrte die Baltimore & Ohio Railroad das Mallet-Konzept in den USA ein mit einer Bestellung einer “C’C-“Loktype bei der American Locomotive Company 1911 gab es in den USA bereits mehr als 500 „Mallets“. WĂ€hrend des Ersten Weltkriegs brachte die Virginian Railway das ursprĂŒngliche Mallet-Konzept zum Höhepunkt mit einer Bestellung von Maschinen der Achsfolge (1’E) E1’, deren Niederdruckzylinder 48 Zoll (=120 cm) Durchmesser hatten. Damit wurden aber auch die Grenzen des Mallet-Konzepts sichtbar. Der Überhang des Kessels war groß und die Niederdruckzylinder waren so groß, daß es kaum möglich war, geeignete Ventile fĂŒr sie zu entwickeln, sie konnten nur bei niedrigen Geschwindigkeiten betrieben werden.

Bei spĂ€teren grĂ¶ĂŸere Lokomotiven, weiterhin „Mallets“ genannt, wurde auf das Verbund-Prinzip der getrennten Fahrwerke verzichtet und beide Fahrwerke mit Frischdampf versorgt. Weitere Verbesserungen wurden durchgefĂŒhrt, um die Maschinen auf den regelspurigen Gleisen mit höherer Geschwindigkeit fahren zu lassen. Diese Bauart brachte in den USA die grĂ¶ĂŸten je gebauten Dampflokomotiven hervor.

Anatole Mallet selbst beteiligte sich nicht an den weiteren Verbesserungen, da er sein Prinzip vorrangig fĂŒr den Einsatz der Verbundmaschine verfolgte. Mallet entwarf um 1888 noch die originalen Lokomotiven fĂŒr die Lartigue-Einschienenbahn .

Im 20. Jahrhundert stellte Mallet sozusagen den “Grand Old Man” der französischen Ingenieure dar, der gelegentliche Abhandlungen ĂŒber Lokomotiven fĂŒr die Annalen der französischen Gesellschaft der Zivilingenieure verfaßte.

Über den Menschen Mallet jenseits seiner maschinenbaulichen Erfolge ist wenig bekannt, obwohl er als einer der drei wichtigsten Lokomotivbau-Ingenieure nach der Ära von Stephenson gilt.

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