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Letzte Änderung für Artikel Carl Albert Loosli: 25.10.2005 19:39

Carl Albert Loosli

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Carl Albert Loosli (* 4. April 1877 in Schüpfen BE; † 22. Mai 1959 in Bümpliz bei Bern) war ein Schweizer Schriftsteller und Journalist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Unehelich geboren, verbrachte Loosli mehrere Jahre in Jugendanstalten, u.a. in Trachselwald. Zeitlebens blieb er unangepasst und, aus der Sicht der damaligen Gesellschaft, widerständig. In seinem Werk finden sich daher immer wieder Anklagen gegen Ausgrenzungen und Disziplinierungen von gesellschaftlichen Aussenseitern; so prangerte er in verschiedenen Werken die Untersuchungshaft und das Anstaltswesen an und setzte sich für die Schaffung eines Jugendrechts ein. Er stellte sich auch antisemitischen Tendenzen, die auch in der Schweiz in den 1930er Jahren unterschwellig vorhanden waren, mutig entgegen, einerseits mit einer den Juden gewidmeten Verteidigungsschrift (Die schlimmen Juden!, 1927), andererseits als Gerichtssachverständiger in einem Prozess um die Protokolle der Weisen von Zion .

Der zweisprachig Aufgewachsene nahm schon vor 1914 den drohenden Graben zwischen Deutschschweiz und Westschweiz, der durch die Abfärbung der Gegnerschaft von Frankreich und Deutschland auf die schweizerische Gesellschaft entstand, sensibel wahr und versuchte - ähnlich wie Carl Spitteler - mit einer Streitschrift (Ist die Schweiz regenerationsbedürftig?, 1912) dagegen anzugehen. Dies trug ihm teils erbitterte Feindseligkeit in der Deutschschweiz ein, während er in der Westschweiz in hohem Ansehen blieb.

Werk

Loosli war sowohl als Schriftsteller wie auch als Publizist und Journalist tätig. Sein Werk verfasste er auf Hochdeutsch, aber auch im Emmentalerdialekt. Mit den Mundartwerken vertrat er ein eigenes Verständnis von Heimatliteratur, das Sentimentalität bewusst mied. Viele seiner Werke sind programmatische Anklagen gegen die Gesellschaft, weshalb sich Loosli selbst als "der unliterarischste aller schweizerischen Schriftsteller" sah.

Eine Sammlung von Zeitungsartikel (Bümpliz und die Welt, 1906) verschaffte Loosli das Etikett eines "Philosophen von Bümpliz", während die beiden Mundartwerke (Mys Dörfli und Üse Drätti, 1909 und 1910) und Mys Ämmitaw (1911) eine ganz andere Ausrichtung besassen. 1912 folgte die erwähnte Streit-Schrift zum Selbstverständnis der Schweiz (Ist die Schweiz regenerationsbedürftig?), die eine lange Reihe von anklagenden literarischen Werken und Reformen anmahnenden Schriften einleitete. Immer wieder kreisten letztere um die Arbeitserziehungsanstalten, die Looslis Jugend stark geprägt hatten, und um ein zeitgemässes Jugendrecht. Daneben befasste ich Loosli auch mit Fragen der Tages- und der Sprachpolitik. Bis in seinen letzten Lebensjahre war er noch publizistisch tätig, zuletzt oft in Form von offenen Briefen.

Literatur

Wichtige Werke

  • Bümpliz und die Welt, Bümpliz: Benteli, 1906
  • Mys Dörfli, Bern: Francke, 1909
  • Ãœse Drätti, Bern: Francke, 1910
  • Mys Ämmitaw. Gedichte, Bern: Francke, 1911
  • Ist die Schweiz regenerationsbedürftig? Bern: Benteli, 1912
  • Ferdinand Hodler. Beiträge zur Erkenntnis seiner Persönlichkeit und seines Schaffens, Zürich: Rascher, 1918
  • Anstaltsleben. Betrachtungen und Gedanken eines ehemaligen Anstaltszöglings, Bern: Pestalozzi-Fellenberg-Haus, 1924
  • Die schlimmen Juden! (Streitschrift gegen Antisemitismus, 1927)
  • Erziehen, nicht Erwürgen! Gewissensfragen und Vorschläge zur Reform der Jugenderziehung, Bern: Pestalozzi-Fellenberg-Haus, 1928
  • Die Schattmattbauern. Roman, Bern-Bümpliz: Verlagsgenossenschaft C.A.Looslis Werke, 1932 (Neuausgaben: Zürich: Büchergilde Gutenberg, 1943; Frankfurt a./M.: Büchergilde, 1976; Frauenfeld, Huber, 1980; Zürich: Ex Libris, 1981)
  • Schweizerdeutsch. Glossen zur schweizerischen Sprachbewegung, Basel: Birkhäuser-Verlag, 1938
  • Aus der Werkstatt Ferdinand Hodlers, Basel: Birkhäuser, 1938.
  • Ewige Gestalten. Novellen, Zürich: Büchergilde Gutenberg, 1946.
  • Psychotherapie und Erziehung. Ein Rückblick auf den Streit um die Arbeitserziehungsanstalt Uitikon, Bümpliz: Selbstverlag, 1952.

Ãœber Loosli

  • Carl Albert Loosli. Ihr braven Leute nennt euch Demokraten. Schriften zur Politik, Geschichte, Kunst und Kultur., hrsg. von Erwin Marti, Frauenfeld und Stuttgart: Huber 1980.
  • Verbannt im eigenen Land: Carl Albert Loosli. orte - Die Literaturzeitschrift der Schweiz, Nr. 125. Wolfhalden: orte-Verlag, 2002.

Weblinks

Wikipedia

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