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Letzte Änderung für Artikel Castelfeder: 30.01.2006 13:39

Castelfeder

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Barbarakapelle
Barbarakapelle

Castelfeder ist eine prĂ€historische und römische Siedlung auf einem strategisch wichtigem PorphyrhĂŒgel bei Montan ( SĂŒdtirol ) oberhalb von Auer und stellt eine mehrfach gegliederte gerĂ€umige Kuppe dar. Die „Oberburg“ erhebt sich rund 190 m ĂŒber die Talsohle und liegt auf 405 Meter Seehöhe.

Zu den archÀologischen Befunden gehören UrnengrÀber mit Grabbeigaben aus dem zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung, die der Laugen-Melaun-Kultur zugewiesen werden können. Ebenfalls nachgewiesen wurden BrandopferplÀtze .

Um 500 wurde eine byzantinische Festung zum Schutz gegen die Germanen errichtet, Reste der 500 Meter langen Mauer, die sogenannten Kuchelen, sind noch erhalten. Die römische Straßenstation Endidae, die nach dem Itinerarium Antonini nordwĂ€rts von Trient etwa zwischen Neumarkt und Auer lag, dĂŒrfte sich nicht auf der „Oberburg“ des Castelfeder, sondern irgendwo in der Ebene darunter, beispielsweise in Vill, wo die Reste einer römischen Villa mit Fußbodenmosaiken angeschnitten wurden. Die ruinenbestandene HĂŒgelkuppe des Castelfeder, die eigentliche „Oberburg“ trĂ€gt eine Befestigung des frĂŒhen Mittelalters. Ob es sich dabei um das bei Paulus Diaconus fĂŒr das Jahr 590 erwĂ€hnte Castrum Ennemase handelt bleibt umstritten. Auffallendes Merkmal dieser Befestigung ist die ausgedehnte Ringmauer, die sich im Osten und SĂŒden in ihrem Verlauf nahezu geschlossen verfolgen lĂ€sst und im SĂŒden sich durch die so genannten „Kuchelen“ noch in bedeutender Höhe erhalten hat. Die Ringmauer weist nach innen einen Bogengang auf, der ursprĂŒnglich den Wehrgang getragen hat. An manchen Stellen sind zusĂ€tzlich nach außen hin, in unregelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden, schmale Strebepfeiler nachweisbar. Die Mauer selbst ist auffallend dĂŒnn. Sie scheint ĂŒberwiegend nicht auf den Felsen fundamentiert zu sein. Trotzdem kann man das Mauerwerk nicht als flĂŒchtig oder gar nachlĂ€ssig errichtet bezeichnen, eher hat man die grĂ¶ĂŸtmöglichste Haltbarkeit mit dem kleinstmöglichen Aufwand zu erreichen gesucht. Die architektonischen Merkmale dieser Anlage sind wiederholt mit byzantinischen Befestigungen verglichen worden, besonders mit der großen Landmauer von Konstantinopel . Im Grunde kann nicht daran gezweifelt werden, dass die Anlage wĂ€hrend des Gotenkrieges oder in der kurzen Zeit byzantinischer Herrschaft bis 568 errichtet worden ist. Die Innenbebauung der Befestigung scheint ĂŒberwiegend aus Holz gewesen zu sein. Jedenfalls ließen sich Reste verschiedener Holzbauten bei den Grabungen nachweisen. Einziger Steinbau der Zeit war vermutlich die St. Laurentius und St. Vigilius geweihte, spĂ€tere Barbarakapelle. Diese erste Befestigungsanlage scheint durch einen Brand, der sich im Bereich der Kuchelen feststellen lĂ€sst zerstört worden zu sein. Im 7. Jahrhundert wird im Areal zwischen der Kapelle und den Kuchelen ein GrĂ€berfeld angelegt. Ein zweiter Brand im Verlauf des 7. Jahrhunderts beeintrĂ€chtigt schließlich die ganze Anlage inklusive der Kapelle. Die Befestigung ist daraufhin möglicherweise aufgelassen worden und nur die Kapelle wurde wieder hergestellt. Die Anlage von Castelfeder dĂŒrfte ĂŒber einen gewissen Zeitraum zwischen dem spĂ€ten 7. und dem 9./10. Jahrhundert unbenĂŒtzt geblieben sein. In karolingischer oder spĂ€testens ottonischer Zeit finden sich wieder Spuren menschlicher TĂ€tigkeit auf der „Oberburg“. Die alte, teilweise verfallene, byzantinische Befestigung wird erneuert und im Westen und Norden gĂ€nzlich ersetzt. Das Mauerwerk erscheint deutlicher geschichtet, die MauerstĂ€rke ist bedeutender und es kommen ausgedehnte Abschnitte von Opus spicatum im Mauerwerk vor. Im Westen des „Oberburg“ wird der so genannte „Langobardenturm“ dieser Phase zuzuordnen sein. Im Norden wird die alten Umfassungsmauer verstĂ€rkt und ein rechteckiges, zweigeschossiges GebĂ€ude angestellt, von dem heute noch wesentliches erhalten ist. Diese zweite Befestigung von Castelfeder findet auch ihren archĂ€ologischen Niederschlag in FundstĂŒcken, zum Beispiel einer Scheibenfibel , die dem Kötlach-karantanischen Kreis zugeschrieben werden kann oder einem fragmentierten Stachelsporen . Die Dauer der BenĂŒtzung dieser Befestigung ist unbekannt, scheint aber nicht bis in das 12. Jahrhundert hinein zu reichen.

Unklar ist die Datierung der Grundrisse von mehr als 160 GebÀuden.

Weithin sichtbar ist die Ruine der Barbarakapelle . Durch Funde in deren Inneren wird sie auf das 6.Jahrhundert datiert.

Heute ist Castelfeder ein geschĂŒtztes Biotop .

Literatur

Hans Nothdurfter, Das spĂ€tantike und frĂŒhmittelalterliche Bozen und sein Umfeld aus der Sicht der ArchĂ€ologie. In: Bozen von den AnfĂ€ngen bis zur Schleifung der Stadtmauern. (Bozen 1991) pp 105-113.

Wikipedia

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