fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Nisida: 12.12.2005 20:22

Nisida

Wechseln zu: Navigation, Suche

Nisida (in der Antike ÎÎ·ÏƒÎŻÏ‚, Nēsis, ionisches Altgriechisch : „Inselchen“) ist mit einer OberflĂ€che von 29 ha nach Ischia, Capri, Procida und Vivara die fĂŒnftgrĂ¶ĂŸte Insel im Golf von Neapel. Trotz ihrer Kleinheit ist die Insel aus historischen GrĂŒnden und wegen ihrer reizvollen Lage bedeutsam.

Lage und physische Gestalt

Nisida liegt ca. 1 km sĂŒdwestlich vor dem Capo Coroglio, einem AuslĂ€ufer des Posilippo , und trennt mit diesem zusammen den Golf von Pozzuoli vom eigentlichen Golf von Neapel. Die Insel zĂ€hlt zur untermeerischen Fortsetzung der PhlegrĂ€ischen Felder: sie ist selbst ein ehemaliger vulkanischer Krater , wovon bis heute ihre sichelförmige Gestalt zeugt. Die ehemalige Caldera des Kraters bildet einen ungefĂ€hr kreisförmigen natĂŒrlichen Hafen , der sich nach SĂŒdwesten zum Golf öffnet. Der Außenhang des Kraters fĂ€llt im Westen und SĂŒden steil, nach Norden und Osten sanft ab; dieser flache Hang bildet seit jeher den bewohnten und landwirtschaftlich genutzten Hauptteil der Insel.

Der heutige Durchmesser der Insel betrĂ€gt ca. 0,5 km, ihr höchster Punkt liegt 109 m ĂŒber dem Meeresspiegel, sie könnte jedoch in antiker Zeit grĂ¶ĂŸer gewesen sein, da sie sich vermutlich wie andere Gebiete der PhlegrĂ€ischen Felder durch vulkanische TĂ€tigkeit gehoben bzw. (in diesem Falle) gesenkt hat. Antike Quellen bezeugen, dass auf Nisida noch bis in die römischen Kaiserzeit aktive Fumarolen vorhanden waren; Lucan vergleicht die giftige Luft, welche verwesende Kadaver ausströmen, mit dem „Hauch, mit dem die Nesis aus ihren nebelverhangenen Felsen giftige Schwaden sendet, wenn Tryphons Höhlen Wahnsinn und Tod ausatmen“ (De bello civili VI 90; vgl. Statius , Silvae II ii 78). Das dĂŒrfte freilich tlw. dichterische Übertreibung sein.

Geschichtliches

In der Antike wurde auf Nisida u.a. Spargel angebaut ( Plinius der Ältere , Naturalis historia XIX 146). Lucullus soll auf seinem dortigen Landsitz großartige Bankette gegeben haben. SpĂ€ter besaß Brutus eine Villa auf Nisida, in der ihn auch Cicero wiederholt besuchte (Cicero, Ad Atticum XVI i 1; iii 6; iv 1). Nach Brutus' Niederlage in der Schlacht bei Philippi soll sich in eben dieser Villa seine Frau Porcia, die Tochter Catos , selbst getötet haben. Weitere ErwĂ€hnungen finden sich z.B. bei Seneca (Ad Lucilium LIII 1).

Im Jahr 1533 wurde Nisida fĂŒr 3000 Dukaten von Giovanni Piccolomini, dem Herzog von Amalfi erworden. Seine Nachfolger errichteten dort ein Kastell . Als spĂ€ter im sog. 'Königreich beider Sizilien' und damit auch in Neapel die Pest wĂŒtete, ließ der Herzog von Alba auf Nisida ein Lazarett anlegen, was eine Tradition begrĂŒndete: die Insel diente bis ins 20. Jahrhundert als Lazarett- und QuarantĂ€nestĂ€tte . Das Kastell war noch im 18. Jahrhundert ein wichtiger Teil der KĂŒstenverteidigung; im 19. Jahrhundert wurde es aufgegeben und in ein GefĂ€ngnis, spĂ€ter in ein Zuchthaus verwandelt. In Februar 1851 wurde dort der Politiker Carlo Baron in Kettenhaft eingekerkert und erst dank einer von Gladstone veranlassten Intervention Englands in die leichtere Haft nach Ischia ĂŒberwiesen. Ein weiterer berĂŒhmter Gefangener Nisidas war Luigi Settembrini .

Tlw. auf der Insel siedelte in derselben Zeit Alexandre Dumas der Ältere seine ErzĂ€hlung Nisida an ( 1839 – 1841 , Teil der Sammlung Crimes cĂ©lĂ©bres). Seine Titelheldin ist „das hĂŒbscheste MĂ€dchen der Insel, nach der sie heißt. Sie ist vollkommen unschuldig; ihr Vater ist nur ein armer Fischer, aber ich kann Eure Exzellenz versichern, dass er auf seiner Insel wie ein König geachtet wird.“ (Zitat vom Anfang der ErzĂ€hlung) – Im spĂ€ten 19. Jahrhundert entstand auf der Insel eine regelrechte QuarantĂ€neanstalt . Auf einem nordöstlich in Richtung Festland vorgelagerten Felsen wurde zudem ein Marinelazarett angelegt, das ein Damm mit dem Hauptteil von Nisida verband. Dieser Damm wurde spĂ€ter bis zum Festland, also dem Capo Coroglio verlĂ€ngert, so dass man Nisida heute trockenen Fußes, ja sogar mit dem Auto erreichen kann.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten auf Nisida etwa 780 Einwohner, v.a. vom Anbau von Oliven , Wein , Obst und GemĂŒse. Damals wie heute gehört die Insel verwaltungstechnisch zur Gemeinde Pozzuoli der Provinz Neapel , sie ist jetzt jedoch Standort einer MilitĂ€rgarnision sowie (seit 1934 einer Haftanstalt fĂŒr jugendliche StraftĂ€ter (Istituto penale di Nisida). Dennoch kann man die Insel tlw. besichtigen, insbesondere den Parco archeologico mit Ausgrabungen antiker GebĂ€udereste. Beim Fotografieren militĂ€rischer Objekte sowie beim Verlassen der Wege lĂ€uft man jedoch Gefahr, verhaftet zu werden.

Weblinks


Koordinaten: 40° 47' 43" N, 14° 9' 48" O

Informationen aus der Umgebung

Weitere Artikel aus der Umgebung

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nisida aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Nisida verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de