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Letzte Änderung für Artikel Canasta: 17.01.2006 18:38

Canasta

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Canasta (von span. canasta: Korb) ist ein Kartenspiel für 4 Personen in zwei Partnerschaften; es existieren auch Varianten für zwei, drei, fünf oder sechs Personen.

Canasta entstand in den 1940er Jahren in Südamerika, wahrscheinlich in Buenos Aires , und verbreitete sich bald über Argentinien und Uruguay; über die USA gelangte das Spiel nach Großbritannien und auf den europäischen Kontinent. In den 1950er Jahren war Canasta das neben Bridge am häufigsten gespielte Kartenspiel.

Binnen weniger Jahre entstanden unzählige Varianten, die bekannteste Abart ist Samba-Canasta mit drei Paketen. Die folgende Beschreibung stützt sich auf die Official Laws of Canasta, welche der angesehene New Yorker Regency Whist Club gemeinsam mit Spielexperten aus Südamerika in den Jahren 1949/51 verfasste.

Inhaltsverzeichnis

Spielregeln

Ziel

Ziel des Spiels ist es, durch Meldungen gleichrangiger Karten, insbesondere sog. Canasta, möglichst viele Punkte zu erreichen. Eine Partie Canasta setzt sich im Allgemeinen aus mehreren einzelnen Spielen zusammen und endet, sobald eine Partei 5.000 oder mehr Punkte erreicht. Die Partei mit der geringeren Punktezahl zahlt an die gewinnende Partei den der Punktedifferenz entsprechenden Betrag.

Vorbereitungen

Vor Beginn einer Partie werden die Partnerschaften gelost; jeder Spieler zieht eine Karte. Die beiden hohen Karten bilden ein Team gegen die beiden niedrigen. Der Spieler mit der höchsten Karte ist Vorhand im ersten Spiel; sein Partner sitzt gegenüber; sein Nachbar zur Rechten teilt die Karten für das erste Spiel. Das Teilen wechselt nach jedem Spiel im Uhrzeigersinn.

Der Geber mischt, lässt abheben und teilt; jeder Spieler erhält 11 Karten. Die verbleibenden Karten bilden den Stoß (oder Talon) und werden verdeckt als Stapel in die Mitte des Tisches gelegt. Die oberste Karte des Talons wird aufgedeckt und daneben gelegt. Ist diese Karte ein Joker, ein 2er, ein roter oder schwarzer 3er, so wird eine weitere Karte darübergelegt, solange bis ein Wert zwischen 4 und Ass aufliegt.

Die roten Dreier

Erhält ein Spieler beim Teilen oder später beim Kauf vom Stoß einen roten 3er, so legt er diesen offen vor sich und nimmt dafür vom Stoß eine Ersatzkarte. Für einen roten 3er, der mit dem Paket gekauft wird (s.u.), wird keine Ersatzkarte gezogen.

Bei der Abrechnung eines Spiels zählt jeder rote 3er 100 Gutpunkte, wenn die Partei Karten gemeldet hat, bzw. 100 Minuspunkte, falls die Partei keine Erstmeldung machen konnte. Hat eine Partei alle vier roten 3er, so werden diese mit 800 Punkten insgesamt (plus oder minus, je nachdem) bewertet.

Die Karten und ihre Bewertung

Canasta wird mit 108 französischen Spielkarten (2 mal 52 Blatt plus 4 Joker) gespielt. Die Karten werden wie folgt bewertet:

  • schwarze 3er (Pik 3, Treff 3)................. 5 Punkte
  • 4er, 5er, 6er, 7er ................................. 5 Punkte
  • 8er, 9er, 10er, Buben, Damen, Könige: 10 Punkte
  • Asse, 2er: ........................................ 20 Punkte
  • "echter" Joker ................................... 50 Punkte

Die roten Dreier (Herz 3, Karo 3) werden gesondert bewertet (s. o.)

Joker und 2er nennt man wilde Karten, die roten 3er sind Prämienkarten, schwarze 3er sogenannte Sperrkarten, Karten mit den Werten 4 bis Ass nennt man natürliche Karten.

Das Spiel

Wenn ein Spieler am Zug ist, so beginnt er sein Spiel, indem er entweder die oberste Karte vom Stoß aufnimmt oder die oberste Karte des Ablegestapels (des Pakets). Sodann darf er Karten melden, und er beendet sein Spiel, indem er eine Karte ablegt.

Das Melden

Bei Canasta sind nur Meldungen von gleichrangigen Karten erlaubt: eine Meldung muss aus zumindest drei Karten bestehen; sie muss zumindest zwei natürliche Karten und darf nur höchstens drei wilde Karten enthalten. Eine Meldung von sieben gleichrangigen Karten nennt man ein Canasta. Enthält ein Canasta wilde Karten, so ist es ein gemischtes Canasta, dieses wird mit 300 Punkten bewertet. Besteht das Canasta aus sieben natürlichen Karten, so handelt es sich um ein reines Canasta, das mit 500 Punkten prämiert wird. Ein Spieler kann an eigenen Meldungen und an denen seines Partners weitere Karten anlegen, man darf aber nicht an Meldungen der gegnerischen Partei anlegen. Eine gemeldete Karte darf nicht mehr in die Hand zurückgenommen werden, auch ist es nicht gestattet, wilde Karten von einer Meldung zu einer anderen zu verschieben.

Die Erstmeldung

Beim ersten Herauslegen müssen die gemeldeten Karten insgesamt einen bestimmten Mindestwert erreichen. Dieses Limit richtet sich nach dem Stand der Partie.

  • Hat eine Partei weniger als 0 Punkte, so beträgt das Limit für das erste Herauslegen 15 Punkte.
  • Hat eine Partei 0 bis 1.495 Punkte, so beträgt das Limit 50 Punkte.
  • Hat eine Partei 1.500 bis 2.995 Punkte, so beträgt das Limit 90 Punkte.
  • Hat eine Partei 3.000 bis 4.995 Punkte, so beträgt das Limit 120 Punkte.

Prämienpunkte für rote 3er oder Canasta (s.u.) zählen nicht für das Limit für das erste Herauslegen.

Kauf des Pakets

Hat ein Spieler zwei Karten vom selben Wert wie die oberste Karte des Ablegestapels in der Hand, so darf er diese gemeinsam mit der obersten Karte des Pakets melden und dann die übrigen Karten des Ablegestapels in sein Blatt aufnehmen.

Hat seine Partei noch keine Erstmeldung gemacht, so muss der Spieler - bevor er die übrigen Karten des Pakets aufnimmt - eventuell noch weitere Karten melden, um das Limit für das erste Herauslegen zu erreichen.

Hat seine Partei bereits ihre Erstmeldung gemacht und ist das Paket nicht eingefroren (s.u.), so darf ein Spieler das Paket auch dann kaufen, wenn er die oberste Karte gemeinsam mit einer gleichrangigen Karte aus seinem Blatt und einer wilden Karte meldet, oder die oberste Karte an eine bereits bestehende Meldung anlegen kann.

Sperren des Pakets

Legt ein Spieler einen schwarzen 3er oder eine wilde Karte ab, so darf der nachfolgende Spieler das Paket nicht kaufen, es ist gesperrt. Enthält der Ablegestapel eine wilde Karte oder einen roten 3er (was beim Teilen geschehen kann), so ist das Paket eingefroren. Um zu zeigen, dass das Paket eingefroren ist, wird die erste abgelegte wilde Karte (bzw. eine rote 3 beim Teilen) quer auf das Paket gelegt.

Ein Spieler, der nur eine Karte auf der Hand hat, darf das Paket nicht kaufen, wenn dieses nur eine Karte enthält.

Ausmachen

Hat seine Partei bereits mindestens ein Canasta gebildet, so darf ein Spieler ausmachen, indem er alle noch in der Hand befindlichen Karten meldet. Ein Spieler, der ausmacht, darf eine Karte ablegen, muss es aber nicht. Möchte ein Spieler ausmachen, so darf er seinen Partner fragen: "Darf ich ausmachen?" Schwarze 3er dürfen nur im Zuge des Ausmachens gemeldet werden; man darf sie jedoch nicht mit wilden Karten kombinieren. Für das Ausmachen schreibt die betreffende Partei eine Prämie von 100 Punkten.

Verdeckt ausmachen

Gelingt es einem Spieler, in seiner Hand ein Canasta zu bilden und sein Blatt vollständig in einem Zug in eigenen Meldungen auszulegen, so wird dies mit 200 Punkten prämiert (anstelle der 100 Punkte für das Ausmachen). Beim verdeckten Ausmachen entfällt die Regelung betreffend das Limit für die Erstmeldung. Wenn ein Spieler das Paket kauft und im selben Zug ausmacht ohne vorher gemeldet zu haben bzw. an Meldungen seines Partners angelegt zu haben, so gilt dies ebenfalls als verdecktes Ausmachen. Handelt es sich dabei um die Erstmeldung, so bleibt die Regelung betreffend des Limits für die Erstmeldung jedoch bestehen.

Die letzte Karte des Talons

Kauft ein Spieler die letzte Karte des Talons und legt eine Karte ab ohne auszumachen, so

  • muss der nächstfolgende Spieler das Paket kaufen, falls er die oberste Karte an eine Meldung anlegen kann, es sei denn das Paket ist eingefroren,
  • kann er das Paket kaufen, vorausgesetzt er ist dazu berechtigt.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler den Abwurfstapel nicht aufnehmen kann oder nicht aufnehmen will. Wird ein Spiel wegen Mangels an Karten beendet, entfällt die Prämie für das Ausmachen. Kauft ein Spieler die letzte Karte des Talons und ist diese ein roter 3er, so endet das Spiel sofort, da er ja keine Ersatzkarte ziehen kann: der Spieler darf weder melden noch abwerfen.

Abrechnung eines Spieles

Als Pluspunkte zählen die

  • Prämien für rote 3er, falls die Partei eine Erstmeldung gemacht hat: 100 Punkte für jeden roten 3er, 800 Punkte für alle vier roten 3er.
  • Prämien für Canasta: 300 Punkte für jedes gemischte, 500 Punkte für jedes reine Canasta
  • Prämien für Ausmachen (100 Punkte) bzw. Verdeckt Ausmachen (200 Punkte)
  • die Punktewerte aller gemeldeten Karten (einschließlich der in den Canasta enthaltenen Karten).

Als Minuspunkte zählen die Punkte für rote 3er, falls die Partei keine Erstmeldung machen konnte, sowie alle bei Spielende noch in der Hand gehaltenen Karten.

Ende einer Partie

Die Plus bzw. Minuspunkte werden nach jedem Spiel aufsummiert; die Partie endet mit dem Ende desjenigen Spieles, in dem eine oder evtl. auch beide Parteien 5.000 oder mehr Punkte erreichen.

Das Spiel zu zwei oder drei Personen

Canasta kann man auch zu zweit oder zu dritt spielen: beim Spiel zu zweit erhält jeder Spieler 15 Karten, beim Spiel zu dritt jeder Spieler 13 Karten. Es werden keine Partnerschaften gebildet, jeder Spieler spielt für sich selbst.

Quellen

Official Canasta Laws Adopted by the Regency Club and the National Canasta Laws Commission as the Official Canasta Laws, The John C. Winston Company Philadelphia. Toronto Third printing 1951. Eine deutsche Übersetzung der Regeln von 1951 findet sich in Claus D. GRUPP: Rommé und Canasta in allen Variationen, Falken-Verlag Niedernhausen/Taunus, 1982.

Wiener Canasta

In Österreich wird etwas abweichend von den Regeln des Regency Whist Club wie folgt gespielt:

  • Rote 3er zählen nur dann positiv, wenn die betreffende Partei mindestens ein Canasta besitzt, ansonsten negativ (eine bloße Erstmeldung ist nicht ausreichend).
  • In einer Meldung dürfen die wilden Karten nie in der Mehrzahl sein, d.h. eine Meldung wie K-K-2-2-2 ist nicht gestattet.
  • Legt ein Spieler eine Karte ab, die der nachfolgende Gegner an ein bereits vollständiges Canasta anlegen könnte(!), so darf dieser das Paket nicht kaufen. Das Ablegen einer derartigen Karte ist also gleichwertig dem Ablegen eines scharzen 3ers.
  • Ein Spieler, der das Paket kauft und im selben Zug ausmacht, erhält keine erhöhte Prämie. Das verdeckte Ausmachen mit einem vollständigen Canasta in der Hand, so wie oben beschrieben, wird Hand-Canasta genannt und mit einem Bonus von 1.000 Punkten (statt der 200) prämiert. Macht ein Spieler in derselben Art aus, jedoch ohne ein eigenes Canasta aus der Hand zu melden, so wird dies als verdeckt oder glatt Ausmachen bezeichnet und mit 200 Punkten bewertet.
  • Die Regel, dass ein Spieler mit nur einer Karte auf der Hand, ein Paket mit nur einer Karte nicht kaufen darf, wird gestrichen.

Eine ausführliche Beschreibung findet sich unter [1]

Weitere Varianten

Canasta wird in den einzelnen Spielrunden nach sehr vielen unterschiedlichen Regeln gespielt. Die häufigsten Abweichungen von den Official Laws betreffen

  • die Anzahl der echten Joker: häufig sechs Stück anstelle der originalen vier,
  • die Anzahl der Karten: manchmal dreizehn statt elf,
  • die Limits für die Erstmeldung,
  • Meldungen von ausschließlich wilden Karten, sogenannte Joker-Canasta,
  • die Meldung eines sogenannten Sperr-Canastas: vier schwarze 3er plus drei Joker (oder drei schwarze 2er oder drei rote 2er),
  • die Bedingungen für das Aufnehmen des Abwurfstapels,
  • die Möglichkeit an fertige Canasta Karten anzulegen,
  • die Prämien für gemischte Canasta: manchmal abhängig von der Anzahl der enthaltenen wilden Karten,
  • die Bedingungen für das Ausmachen,
  • die Bewertung der roten 3er,
  • die für das Ende der Partie benötigte Punktezahl, u.a.m.

Diese Fragen sollte man unbedingt vor Beginn einer Partie klären.

Wikipedia

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