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Letzte Änderung für Artikel Binokel: 19.02.2006 15:19

Binokel

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Binokel ist ein regionales Kartenspiel aus dem württembergischen Raum und ist daher auch mit dem württembergischen Blatt zu spielen. Man spielt Binokel in der Regel zu dritt oder zu viert, selten auch mit mehr Personen. Beim Dreierspiel spielen alle gegeneinander, während beim Spiel zu viert zwei Parteien gebildet werden, wobei die gegenübersitzenden Spieler jeweils zusammenspielen (Kreuzbinokel).

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Entstanden ist es aus den französischen Kartenspielen Bézigue und Cinq-Cents . Es wird auch in den Vereinigten Staaten gespielt, und ist dort unter dem Exonym Pinochle bekannt.

Der Name kommt vermutlich aus dem Italienischen 'bin oculi' = zwei Augen, weil mit einem doppelten Blatt gespielt wird.

Karten

Zum Spiel werden Karten verwendet, welche im Handel mit Gaigel/Binokel bezeichnet werden und einen doppelten Satz Spielkarten enthalten. Die Bezeichnung der Spielfarben variiert regional und wird typischerweise Eichel (Kreuz), Schippen (Blatt), Herz und Schellen (Bollen) genannt. Die Kartenwerte in absteigender Wertigkeit heißen: Alte (Ass, Sau), Zehner, König, Ober, Unter und evtl. Siebener. Die Bezeichnungen Dame und Bube für Ober und Unter sind ebenfalls in Gebrauch. Binokel kann mit oder ohne Siebener gespielt werden, wodurch mit 48 bzw. 40 Karten gespielt wird. Die jeweiligen Kartenanzahl pro Spieler (und im Dabb) ergeben sich somit:

3 Spieler 4 Spieler
40 Karten 12 (4) 9 (4)
48 Karten 15 (3) 11 (4)

Spielverlauf

Austeilen

Gegeben wird im Gegenuhrzeigersinn (so, wia mâ ân'd Baggâ nââschleed) an alle Mitspieler und den verdeckten Dabb auf dem Tisch. Durch die unterschiedlichen Spielmöglichkeiten (zu dritt/zu viert, mit/ohne Siebenen) wird keine genaue Anzahl der nacheinander auszuteilenden Karten festgelegt. Wichtig ist hierbei nur, daß der Dabb weder als erstes noch als letztes abgelegt wird. Bei 3 Spielern mit 40 Karten typischerweise: 4 - Dabb(2) - 4 - Dabb(2) - 4.

Spielphasen

Reizen

In einer ersten Phase wird um den Dabb (die 3-4 verdeckten Karten auf dem Tisch) gereizt , wobei man versucht vorherzusagen, wie viele Augen (Punkte) man mindestens erzielen wird. Ziel des Reizens ist es, das Spiel zu bekommen d.h. den Dabb aufnehmen und die Trumpffarbe ansagen zu dürfen.

Der Spieler rechts vom Geber ist vorne (beginnt mit dem Reizen) und schreit seinen rechten Nachbarn an. Dieser antwortet dann typischerweise mit einem Reiz um 10 Augen höher, bis einer der beiden weg sagt. Danach kann auch der Geber noch reizen, wenn er will/kann. Bei vier Spielern wird, nachdem der erste weg ist, reihum weitergereizt bis alle weg sind und der übrigbleibt, der am höchsten gereizt hat.

Der Reiz wird notiert um spätere Streitigkeiten zu verhindern.

Anschließend wird der Dabb für alle sichtbar aufgedeckt und derjenige, der das Spiel hat, nimmt ihn auf. Wenn es nach dem Aufnehmen des Dabb schon absehbar ist, dass der Reiz nicht erreicht werden kann, darf der Spieler abgehen. Somit wird sein Reiz nur einfach von seinem Punktestand abgezogen. Der Spieler wählt eine Trumpf-Farbe und die Gegenspieler können noch melden und bekommen weitere 30 mit. Bei 4 Spielern sind es 40 mit.

Vor dem Melden müssen noch die überschüssigen Karten aus dem Dabb vom Spieler gedrückt werden. Wird dies vergessen, ist das Spiel verloren. Der Spieler geht in diesem Fall doppelt ab (der doppelte Reizwert wird vom Punktestand abgezogen) und die Mitspieler bekommen 30 mit.

Melden

In einer zweiten Phase werden Kombinationen gemeldet , die einen Teil der erzielbaren Punkte ausmachen. Folgende Meldungen sind möglich:

  1. Binokel (Schellen-Unter und Schippen-Ober) 40 Punkte, doppelter Binokel 300 Punkte.
  2. Vier gleiche: Dabei zählen vier Asse 100, vier Könige 80, vier Ober 60 und vier Unter 40 Punkte. Wenn es sogar alle 8 sind zählt es 1000. Die Zehnen zählen hierbei nichts!
  3. Familien: Familien sind alle Karten einer Farbe außer dem Siebener. Die Familie gibt 100 Punkte und in Trumpf 150 Punkte. Die doppelte Familie zählt 1500 Punkte.
  4. König und Ober einer Farbe bilden ein Paar (eine Hochzeit) und geben 20 Punkte und in Trumpf 40 Punkte.
  5. Der Trumpfsiebener, der Diß genannt wird, gibt 10 Punkte.

Alle vier Hochzeiten nennt man einen Rundgang. Dafür gibt es keine Sonderpunkte, aber man weiß automatisch dass es dafür 240 Punkte (80 Könige + 60 Ober + Trumpf 40 + 3x20) gibt.

Ausspielen

In einer dritten Phase werden Stiche gemacht, wobei Farb- und Stichzwang gilt. Gespielt wird - wie beim Reizen - gegen den Uhrzeigersinn. Es beginnt derjenige, der vorne ist. Nur beim Durch beginnt derjenige, der das Spiel hat. Wer den letzten Stich bekommt, erhält 10 Punkte extra.

Die beiden Spieler, die den Dabb nicht erreizen konnten, machen sinnvollerweise gemeinsame Sache und spielen gegen denjenigen im Spiel. Sie versuchen ihm möglichst viele und möglichst hohe Stiche abzunehmen. Das Ablegen einer hohen Karte zum Stich des Partners wird Schmieren genannt.

Zählen

In der vierten Phase werden die Augen gezählt und geprüft, ob der Reiz erreicht wurde (gleiche Augenzahl reicht). Dabei wird, wenn es nicht auf weniger als 10 Augen ankommt, auf die nächste 10er-Stelle auf- bzw. abgerundet. Falls der Reiz nicht erreicht wurde, geht der Spieler den doppelten Betrag ab, und verliert seine eben gemeldeten Augen.

Werte

Die Augenwerte beim Zählen der Stiche können unterschiedlich gahandhabt werden. Mit den 10 Augen für den letzten Stich ergeben sich jedoch immer 250 mögliche Augen.

Punkte für alle möglichen Zählvarianten im Überblick:

Alte Zehner König Ober Unter Siebener
10 10 10 0 0 0
10 10 5 5 0 0
11 10 4 3 2 0

Der Einfachheit halber wird meist die vereinfachte Zählweise benutzt, wobei nur Alte, Zehner und König je 10 Augen zählen.

Spezielle Spiele

Wenn die Karten passen kann auch ein Durch oder ein Bettel gespielt werden. Diese werden separat aufgeschrieben.

Der Durch

Ziel des Spieles ist es, alle Stiche zu machen. Es wird nicht gemeldet und der, der das Spiel hat kommt raus. Der Durch gespielt zählt 1000 Augen und aufgelegt (wenn von vornherein klar ist, dass kein Stich verloren geht) 1500 Augen.

Der Bettel

Ziel des Spieles ist es, keinen Stich zu machen. Es wird nicht gemeldet und der, der das Spiel hat, beginnt. Der Bettel zählt 500 Augen.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Binokel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Binokel verfügbar.

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