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Letzte Änderung für Artikel Calcutta-Auktion: 02.02.2006 20:38

Calcutta-Auktion

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Eine Calcutta-Auktion (auch: Calcutta sweepstake, Calcutta lottery oder kurz: Calcutta) ist eine Verbindung aus einer Lotterie und einer Auktion .

Als die Briten zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Pferderennsport in Calcutta einfĂŒhrten, entstand eine besondere Wettart , die sog. Calcutta-Auktion. Diese Wettart erfreut sich großer PopularitĂ€t in den LĂ€ndern des frĂŒheren British Empire und den USA.

Dieses Wettformat wird vor allem bei Pferde- und Formel 1 -Rennen angewendet. Bei Pferderennen allerdings dominiert heute das Totalisator-System. Die Calcutta-Auktion ist dem Totalisator-System eng verwandt, da auch hier die einzelnen Wett-Teilnehmer untereinander wetten (frz. pari mutuel), im Gegensatz zur Wette am Totalisator kann bei einer Calcutta aber immer nur ein Teilnehmer auf ein bestimmtes Pferd wetten.

Die Begriffe Calcutta sweepstake (bzw. Calcutta lottery) werden nicht immer streng von Calcutta auction abgegrenzt, im folgenden soll aber der Unterschied beachtet werden.

ZunĂ€chst eine Beschreibung des ursprĂŒnglichen Formats, wie es in Calcutta praktiziert wurde.

Calcutta sweepstake bzw. Calcutta lottery

Ein Calcutta sweepstake (auch Calcutta lottery) besteht aus zwei Abschnitten: einer Lotterie und einer Auktion.

Lotterie

Vor dem Rennen werden Tickets verkauft (typischerweise 100 StĂŒck zu 10 Rupien ); der Erlös aus dem Verkauf wird in den Gewinntopf (Pool) eingezahlt. Nach dem Verkauf aller Tickets wird eine Lotterie abgehalten. Zu jedem teilnehmenden Pferd wird eine Nummer gezogen.

Beispiel: Zum Pferd Black Dream wird die Nummer 69 gezogen, zu Cherry die Nummer 6, usf.

Auktion

Vor Beginn des Rennens werden die einzelnen Pferde in zufĂ€lliger Reihenfolge nach der Methode der englischen Auktion versteigert. Die HĂ€lfte des Auktionspreises gebĂŒhrt dem Besitzer des Tickets mit der dem Pferd in der vorangegangenen Lotterie zugeordneten Nummer, die andere HĂ€lfte wird in den Gewinntopf eingezahlt.

Der Besitzer des Lotto-Tickets hat nun die Wahl zwischen folgenden Möglichkeiten:

  • er kann sich die HĂ€lfte des Versteigerungsbetrages auszahlen lassen und seine Teilnahme am Spiel beenden, damit verliert er jeden Anspruch auf die auf sein Pferd entfallenden Gewinne.
  • er kann auf die Auszahlung des Betrages verzichten und weiter im Spiel bleiben, er behĂ€lt dann einen Anspruch auf die HĂ€lfte der auf sein Pferd entfallenden Gewinne. Der Wett-Teilnehmer, der das Pferd ersteigert hat, zahlt dann aber nur die halbe Versteigerungssumme und erwirbt seinerseits ebenfalls die HĂ€lfte der auf dieses Pferd entfallenden Gewinne.

Ersteigert der Besitzer des Tickets selbst das Pferd, so zahlt er nur die HĂ€lfte des Versteigerungsbetrages.

Beispiel: Wird Black Dream zum Betrag von 1.000 Rupien ersteigert, so zahlt der Ersteigerer 500 Rupien in den Gewinntopf und 500 Rupien an den Besitzer des Tickets mit Nummer 69 und erwirbt damit den Anspruch auf den auf Black Dream entfallenden Gewinn.

Verzichtet der Besitzer von Ticket Nummer 69 auf die ihm zustehenden 500 Rupien, so zahlt der Ersteigerer nur 500 Rupien in den Gewinntopf. Er erwirbt damit den Anspruch auf die HĂ€lfte des auf Black Dream entfallenden Gewinnes, die andere HĂ€lfte des Gewinnes gebĂŒhrt dem Besitzer des Tickets mit Nummer 69.

Wird Black Dream schließlich vom Besitzer des Tickets Nummer 69 fĂŒr 1.000 Rupien ersteigert, so zahlt dieser nur den halben Auktionspreis, also 500 Rupien, in den Gewinntopf.

Aufteilung des Gewinntopfes

Der Besitzer des erstplatzierten Pferdes erhÀlt 40 % des Gewinntopfes,

der Besitzer des zweitplatzierten Pferdes erhÀlt 20 % des Gewinntopfes,

der Besitzer des drittplatzierten Pferdes erhÀlt 10 % des Gewinntopfes,

die Besitzer der nicht platzierten Pferde erhalten insgesamt 20 % des Gewinntopfes,

und der Veranstalter behÀlt 10 % des Gewinntopfes als Kommission (Deduction).

Calcutta auction

Die Calcutta wird sehr hĂ€ufig in vereinfachter Form ohne die einleitende Lotterie durchgefĂŒhrt. Diese Form, als Calcutta auction bezeichnet, ist besonders im Zusammenhang mit Backgammon-, Poker -, Bridge - und Golf -Turnieren, Angelwettbewerben, etc. gebrĂ€uchlich.

Bei der Calcutta auction wird der volle Auktionspreis in den Gewinntopf (Auction's pool) eingezahlt, dieser wird nach Abzug der Kommission fĂŒr den Veranstalter zumeist nach demselben SchlĂŒssel wie die Preisgelder des bewetteten Ereignisses aufgeteilt.

Varianten und ErgÀnzungen

Fields: Bei großer Teilnehmerzahl werden mehrere Starter zu Gruppen zusammengefasst und als Paket (Field) versteigert.

Buy-back: Wird z.B. bei einem Backgammon-Turnier das Ticket mit dem Namen eines Spielers nicht von diesem selbst, sondern von einem anderen Teilnehmer ersteigert, so hat jener Spieler das Recht, einen bis zu 25%-igen Anteil an dem Ticket mit seinem Namen zum aliquoten Anteil an der Versteigerungssumme vom Besitzer des Tickets zu kaufen.

Highest bidder's choice lot: Um den Reiz der Auktion zu erhöhen, kann als erstes ein sogenanntes highest bidder's choice lot versteigert werden; bei diesem Ticket erklÀrt der KÀufer nach dem Ersteigern, auf welchen Starter er setzen möchte. (Auf diese Weise gibt es mehr competitive bidding, und das wirkt sich positiv auf die Höhe des Versteigerungstopfes aus.)

The sack: Tickets, fĂŒr die sich kein KĂ€ufer zum Mindestgebot findet, werden in den sogenannten Sack gesteckt und am Ende wie ein einzelnes Ticket versteigert.


Web-Links:

Zur Organisation einer Calcutta-Auktion: How to organize a calcutta auction

Eine interessante finanzwissenschaftliche Anwendung und mathematische Analyse findet sich in Venture capital investing and the "Calcutta auction"

Der Royal Calcutta Turf Club ( RCTC ) schreibt ĂŒber die Geschichte der Calcutta Sweepstakes in Rise and Fall of the Calcutta Sweep

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Calcutta-Auktion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Calcutta-Auktion verfügbar.

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