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Letzte Änderung für Artikel Schüttelreim: 11.02.2006 02:48

Schüttelreim

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Der Schüttelreim ist eine Reimform , bei der die Anfangskonsonanten der letzten beiden betonten Silben miteinander vertauscht werden. Er stellt somit eine Sonderform des Doppelreims (die letzten beiden betonten Silben jeder Zeile reimen sich) dar. Zum Beispiel:

Es klapperte die Klapperschlang',
bis ihre Klapper schlapper klang.
( Heinz Erhardt )


Weil die beiden Moppel dort,
gar so gräßlich zwiegesungen,
hat durch einen Doppelmord
man zum Schweigen sie gezwungen.


Eine weitere Steigerung erfährt der Schüttelreim, wenn neben den Konsonanten auch noch die Vokale der letzten beiden Silben getauscht werden. Zum Beispiel:

Alpenfahrt
Ein Auto fuhr durch Gossensaß,
Und kam in eine Soßengass,
So dass die ganze Gassensoß
Sich über die Insassen goss.


Die Boxer aus der Meisterklasse
boxten sich zu Kleistermasse
und aus dem ganzen Massenkleister
erhebt sich stolz der Klassenmeister.

(aus: Wendelin Überzwerch (Herausg.) "Aus dem Ärmel geschüttelt", Deutscher Bücherbund, o.J.)


aus einer Kritik über Wagners Tristan und Isolde , dirigiert von Felix Mottl :
Was gehst du nur in Mottls Tristan
und hörst dir dieses Trottels Mist an?
Schaff lieber dir ein Drittel Most an,
sauf dir mit diesem Mittel Trost an!


Schüttelreime sind auch in sehr wenigen Worten möglich:

Ick war
Vikar.


Du bist
Buddhist.


der Ausruf eines Pilzsammlers
Wo bist,
Bovist ?


Schüttelreime sind seit dem 13. Jahrhundert bekannt und waren damals noch eine ernstzunehmende Gedichtform . Seit dem 19. Jahrhundert werden Schüttelreime hauptsächlich für vergnügliche Zweizeiler, oft mit anzüglichem Inhalt verwendet.

Der Ringer schwingt die derbe Hüfte,
dem Arsch entquellen herbe Düfte.


Er ging mit seiner Dicken fort,
sie sind im Wald und...


Bekannte Schüttelreimer sind zum Beispiel Anton Kippenberg (= Benno Papentrigk), Clemens Plassmann (= C. Palm-Nesselmann), Emil Harms-Kotusov, Walter Bernays, Günther Nehm, Miguel Herz-Kestranek "Mir zugeschüttelt" (Buchtitel).

Es gibt ganze Bücher in Schüttelreimform, z. B. Versionen von Goethes Faust oder einen Opernführer.

Weblinks

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Literatur

  • Ulf Annel/Daniel Heide. "Geschüttelt – nicht gerührt. Schüttelreime", Erfurt 2004, ISBN 3-9809040-6-7

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schüttelreim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Schüttelreim verfügbar.

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