Luder
Das Luder bezeichnet in der Jägersprache ein totes Tier , das zum Anlocken von Raubtieren verwendet wird.
Darüber hinaus ist es in der Umgangssprache ein abschätziger Ausdruck, der sich im Regelfall auf Frauen bezieht, denen ein promisker Lebenswandel nachgesagt wird. In Komposita wie Boxenluder, Partyluder und Promiluder ist es mittlerweile im Sprachgebrauch der Medien verbreitet.
Geschichte
Das Wort lässt sich bereits im Mittelhochdeutschen beziehungsweise im Mitteldeutschen in den Formen luoder oder lûder nachweisen, wo es - mal im Maskulinum , mal im Neutrum stehend - in der Falknerei eine Lockspeise für den Beizvogel bezeichnet:
- ich schrai und lies mein luder laufen umbe (...)
- dô begund er (der falke) keren,
- als er das luder sæhe.
- (Aus: Der Minne-Falkner)
Später erweiterte sich die fachsprachliche Bedeutung hin zum Aas oder Kadaver im Bereich der Jägersprache; auf der anderen Seite wird Luder ein Synonym für Lockspeise oder -mittel im allgemeinen Sprachgebrauch, wie der folgende Vers von Fischart aus dem Flöhaz von 1573 zeigt:
- sonder beid mann und weib sich fleiszen,
- das sie uns alle schmach beweisen
- mit leimruten und gprentenwein,
- und was dergleichen luder sein.
Ableitungen sind: ludern, verludert, Luderei oder Luderplatz (der Ort, an dem ein Luder ausgelegt wurde).
Weblinks
- Luder (Deutsches Wörterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm)
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