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Letzte Änderung für Artikel Blindenführhund: 18.02.2006 00:33

Blindenführhund

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Blindenführhunde sind speziell ausgebildete Arbeitshunde, die blinden oder hochgradig sehbehinderten Menschen eine gefahrlose Orientierung sowohl in vertrauter als auch in fremder Umgebung gewährleisten sollen. Blindenführhunde gelten nach § 33 SGB V rechtlich als Hilfsmittel . Der Blindenführhund „im Dienst“ ist an seinem weißen Führgeschirr erkennbar. Dies ist ein offizielles Verkehrszeichen , das alle Verkehrsteilnehmer zu besonderer Rücksicht verpflichtet. Etwa 1-2% der Blinden in Deutschland haben einen Führhund. Gut ausgebildete Führhunde ermöglichen ihren Haltern ein hohes Maß an individueller Mobilität , Sicherheit und Unabhängigkeit und stellen dadurch einen entscheidenden Faktor für die gesellschaftliche Integration blinder Menschen dar.

Inhaltsverzeichnis

Führgespann

Ein Team bestehend aus Blindenführhundhalter und Blindenführhund nennt sich Führgespann. Während der blinde bzw. sehbehinderte Hundeführer als "Navigator" fungiert, übernimmt der Blindenführhund die Rolle des "Piloten", indem er akustische Kommandos, sogenannte Hörzeichen, wie z.B. „Geradeaus“, „Nach links“, „Suche Türe“, „Überquere Straße“ ausführt.

Fähigkeiten eines Blindenführhunds

Ein Blindenführhund sucht wunschgemäß Türen, Treppen, Zebrastreifen, Telefonzellen, Briefkästen, freie Sitzplätze (z.B. in Bus oder Bahn) und vieles mehr. Er zeigt das Gefundene an, indem er davor stehen bleibt. Blindenführhunde sind in der Lage blinde und sehbehinderte Menschen sicher durch Orte zu führen, indem sie Hindernissen wie Straßenschildern, parkenden Autos, Fußgängern usw. ausweichen und Straßenbegrenzungen, Treppen, Türen, Fußgängerstreifen anzeigen. Ein gut ausgebildeter Blindenführhund umgeht jegliche Art von Hindernissen oder zeigt diese an, indem er stehen bleibt. Für ein gut ausgebildetes Führgespann sind geparkte Autos, Laternenpfähle, Fahrradfahrer etc. daher kein Problem. Zu den Hindernissen, auf die ein Führhund reagieren muss, gehören auch Bodenhindernisse wie Pfützen oder Schlaglöcher und Höhenhindernisse wie herabhängende Äste oder Schilder, d. h. der Hund muss auch Hindernisse anzeigen und umgehen, die für ihn selbst keine sind. Im Fall einer drohenden Gefahr etwa im Straßenverkehr muss der Führhund in der Lage sein einen Befehl ausnahmsweise zu verweigern. Ein gut ausgebildeter Führhund beherrscht etwa 70 Hörzeichen, bei entsprechendem Training kann er aber noch wesentlich mehr (bis zu 400) erlernen. Damit diese Fähigkeiten nicht verloren gehen, sind ihre Besitzer angehalten sich intensiv mit ihrem Hund zu beschäftigen und die Kommandos regelmäßig zu trainieren.

Ausbildung

Zur Ausbildung zum Blindenführhund kommen nur Hunde mit ganz bestimmten Eigenschaften. So muss es sich um friedfertige, intelligente, wesensfeste, nervenstarke, arbeitsbelastbare und gesunde Junghunde handeln. Die ersten Eignungstests zum Blindenführhund werden bereits im Welpenalter, mit etwa acht Wochen, in besonders dafür angelegten Welpentests von erfahrenen Führhundetrainern durchgeführt. Anschließend werden geeignete Welpen in sogenannte Patenfamilien, in denen die Hunde etwa ein Jahr lang sozialisiert werden, gegeben. Gute Führhundeschulen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Patenfamilien speziell für diese Aufgabe aussuchen, anleiten und kontrollieren. Die Junghunde werden während ihres ersten Lebensjahres mit den unterschiedlichsten Ereignissen und Situationen konfrontiert. Dabei wird immer wieder das Augenmerk auf Nervenfestigkeit, Ängstlichkeit, Aggressionsverhalten, Jagdtrieb und auf Wohlverhalten im Umgang mit Menschen gerichtet. Bei den Rassen, die zur Ausbildung in Frage kommen, gibt es grundsätzlich keine Beschränkungen. Es dürfen jedoch keine Hunde mit hohem Aggressionspotential zum Blindenführhund ausgebildet werden. Bevorzugt als Blindenführhunde ausgebildet werden häufig Königspudel , Riesenschnauzer , Deutsche Schäferhunde , Labrador Retriever oder Golden Retriever . Es kommen auch Mischlinge für die Ausbildung in Frage. Die Schulterhöhe der Tiere sollte zwischen 50 cm und 65 cm liegen. Blindenführhunde werden in Blindenführhundeschulen mittels verschiedener Methoden des Verhaltenstrainings ausgebildet. Die Kosten der Ausbildung werden von den Krankenkassen übernommen. Die Ausbildung selbst kann bis zu zwölf Monate dauern. Für sie müssen die Tiere einen intensiven Gesundheitstest bestehen, dabei werden unter anderem Gelenke und Augen untersucht.

Bindung zwischen Mensch und Tier

Die soziale Bindung Mensch - Hund ist die wichtigste Voraussetzung für ein gut funktionierendes Führgespann. Der Aufbau einer gegenseitigen Vertrauensbasis ist besonders wichtig im ersten Jahr des Gespanns. Gelingt der Bindungsaufbau in dieser Zeit nicht, bleiben Mensch und Blindenführhund häufig unsicher. Es bleibt auch später wichtig, engen Kontakt zu den Tieren zu halten, um die Bindung zu gewährleisten. Bei Paaren, in denen ein Partner sehend ist, kann es vorkommen, dass die Hunde eine intensivere Beziehung zum sehenden Menschen aufbauen, wenn dieser sich häufiger mit dem Tier beschäftigt und Spiele wahrnimmt, die Blinden nicht möglich sind.

Lebensdauer

Wegen ihrer relativ stressreichen "Arbeit" gehen viele Menschen davon aus, dass Blindenführhunde meist etwas kürzer als ihre anderen Artgenossen leben. Das ist aber nicht korrekt, denn ein gut ausgebildeter Blindenführhund lernt von klein auf mit dem "Stress" umzugehen und wird meist auch 11-13 Jahre alt, was für Hunde dieser Größe (55-65 cm) ein normales Alter ist.

Film

"Partner auf vier Pfoten - Der Blindenführhund" Video-DVD/CD , 74 min., Farbe, Bundesrepublik Deutschland 2004; [1]

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Weblinks

Wikipedia

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