Fehlprägung
Der Begriff Fehlprägung wird, ähnlich wie Prägung , in unterschiedlichen Zusammenhängen benutzt:
- In der Numismatik bezeichnet Fehlprägung eine ungewollt entstandene, fehlerhafte Münze. Einige Fehlprägungen, die versehentlich die Qualitätskontrolle passiert hatten und in Umlauf geraten waren, wurden zu begehrten Sammlerstücken. Fehlprägungen können auf vielfältige Weise entstehen: So kann z.B. eine Münze bei der Prägung im Prägering hängen bleiben und wird dann ein zweites Mal verdreht oder versetzt beprägt. Es kommt auch vor, dass Münzen auf falschen Ronden geprägt werden, wie z.B. eine 1- Euro -Münze auf den Rohling einer 50- Cent -Münze. Auch durch verschmutzte Prägestempel können Fehler im Prägebild entstehen. Liegt ein Stempelbruch im Prägestock vor, so ist das auf der Münze als erhabene Linie gut erkennbar. Eine bekannte Fehlprägung ist ferner ein 50-Pfennig-Stück von 1950, das in München seinerzeit versehentlich noch mit "Bank deutscher Länder" geprägt wurde und in kleiner Stückzahl in den Umlauf kam.
- In der Jagdsprache sowie gelegentlich in der Verhaltensbiologie bezeichnet Fehlprägung eine für betreffenden Arten unnatürliche biologische Prägung . Bekannt geworden ist vor allem die so genannte Nachfolgeprägung auf den Menschen (statt auf Artgenossen) durch die Aufzuchtexperimente von Konrad Lorenz mit jungen Graugänsen. Beim heimischen Wild betrifft die Fehlprägung zum Beispiel handaufgezogene Wildtiere, die später aufgrund der Fehlprägung aggressiv werden (vergleiche Revierkampf ), nicht mehr ausgewildert werden können oder andere unangepasste Verhaltensweisen zeigen. Gelegentlich wird mit dem Begriff Fehlprägung irreführend auch eine biologisch unnatürliche Konditionierung von Tieren bezeichnet.
Weblinks
Kategorien : Numismatik | Jagd | Verhaltensbiologie
Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Fehlprägung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Fehlprägung verfügbar.