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Letzte Änderung für Artikel Burg Finstergrün: 30.10.2005 16:18

Burg Finstergrün

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Burg Finstergrün ist ein Kinder- und Jugendfreizeitheim und gleichzeitig eine Jugendherberge. Sie ist das Wahrzeichen der Salzburger Gemeinde Ramingstein, nahe Tamsweg, im Lungau und gehört der Evangelischen Jugend Österreich.

Geschichte:

Die Burg Finstergrün, das Wahrzeichen Ramingsteins, steht imposant auf einer steil ansteigenden Felsnase hoch über dem auf 950 Meter Seehöhe nördlich davon gelegenen Ort. Von der Burganhöhe hat man einen weiten Blick ins Land, und dies lässt erahnen, dass im Mittelalter hierdurch sowohl Sichtmöglichkeiten zu anderen Burgen bestanden, als auch die nähere Umgebung, eine wichtige Verkehrsanbindung und eine Mautstelle überwacht werden konnte.

Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass die Burg Finstergrün heute aus zwei Burgen besteht. Die alte Burg ist nur noch als Ruine erhalten. Ihr Ursprung wird im 12. Jahrhundert vermutet, und sie wurde als Höhenburg und Grenzbefestigung an einem strategisch wichtigen Punkt errichtet.

An die alte Burg angebaut, schließt harmonisch ins Landschaftsbild eingefügt die neue Burg an, die erst etwa 1908 großteils fertiggestellt wurde. Sie sieht jedoch einer alten Ritterburg täuschend ähnlich, da sie im Stile des 13. Jahrhunderts erbaut wurde und beide Burgteile sich zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen.

Bei vielen mittelalterlichen Burgen ist der genaue Zeitpunkt ihrer Errichtung schwer festzustellen, da selten schriftliche Quellen mit genauen Datumsangaben vorhanden sind. Die alte Burg wurde 1135 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter trug die heutige Burg Finstergrün noch Namen, wie Hous ze Ramungestein oder Veste Ramingstein. Der Name "Finstergrün" taucht erst im 17. Jahrhundert auf, damals noch als "uralt Schlössel Finstergruen". Zu dieser Zeit war die Burg bereits stark verfallen, da die Erhaltung einer Burg viel Geld kostete, das aber nicht aufgebracht werden konnte.

1841 verwüstete ein furchtbarer Waldbrand Ramingstein. Er richtete nicht nur im Ort schwere Schäden an, ebenso verbrannten auch alle Holzteile der "Feste Finstergruen", die dadurch zur Ruine wurde.

1899 kaufte der ungarische Graf Sandor Szapary, von dem noch heute ein altes Gemälde im Rittersaal hängt, die verfallene und ausgebrannte Ruine. Er ließ 1901 einen Neubau im Stile des 13. Jahrhunderts - unter Verwendung derselben Materialien wie damals - an die alte Burg dranbauen. Der Turm wurde 1903 fertig gestellt und konnte bezogen werden.

Nach dem überraschenden Tod von Graf Szapary im Jahre 1904 setzte seine Gattin, Margit Szapary, den Bau der Burg fort. Um ungefähr 1908 hatte die Burganlage ihr heutiges Aussehen. Im Inneren war die Burg allerdings noch nicht fertig und wurde durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges im Jahre 1914 auch nie vollendet.

Trotz Verluste durch den Krieg war es stets das Bemühen von Margit Szapary, die Burg zu erhalten.

In den späten 20er und frühen 30er Jahren wurde die Burg als Nobelhotel geführt. Man kam hier her, um gesehen zu werden, um zu fischen oder um zu jagen. Auch Besucher der Salzburger Festspiele waren Gäste der Burg. Die Unterbringung war exzellent, und die Burg galt vor allem in angelsächsischen Ländern als Sensation. Schon aus dieser Zeit werden gespenstische Geschichten über Burggeister erzählt, verstärkt durch die stilgerechte Beleuchtung mit zahllosen Fackeln und Laternen, denn die Burg war zu dieser Zeit noch nicht elektrifiziert.

1939 wurde die Burg Lazarett für rekonvaleszente Soldaten und dann Erholungsheim für Jugendgruppen und Schulen.

1946 bis 1949 war die Burg Heim der Pfadfinder , und ab 1949 wurden Teile der Burg vom Evangelischen Jugendwerk in Österreich für Kinder- und Jugendfreizeiten, aber auch für Seminare für Erwachsene und Veranstaltungen angemietet.

1972 erwarb schließlich die Evangelische Jugend Österreich die Burg.

Seit 1949, aber noch mehr seit 1972 wurde im Burgbereich viel gebaut. Das Gelände neben der Burg wurde geebnet um Möglichkeiten für Sport, Spiel, Lagerfeuer und dergleichen zu schaffen. Auch eine neue Auffahrt zur Burg wurde errichtet. Außerdem wurde die Burg elektrifiziert, mit Fließ- und Warmwasser versorgt und mit WC-Anlagen versehen.

1981 wurde der "Finsterling", der gute Geist der Burg Finstergrün, geboren. Sein Konterfei wird von da an immer mehr zum Logo der Burg. Das zunehmende Interesse an seiner Person brachte den "Finsterling" Anfang des 21. Jahrhunderts dazu, sich neu gestylt zu präsentieren. Auch Burggespenster sind eitel...

1986 brannte das Turmdach ab. Dank der ausgezeichneten Feueralarmanlage kam zum Glück niemand zu Schaden, und Dank eines raschen Feuerwehreinsatzes ist die restliche Burg unversehrt geblieben. Der Turm ist längst wieder wie neu.

Nach zweijähriger Planung und achtmonatigem Bau wurde im Mai 2001 eine ökologisch vorbildliche und ökonomisch sinnvolle Hackschnitzelheizung in Betrieb genommen, mit der nicht nur 4000 Liter Warmwasser aufbereitet werden, sondern auch 15 Räume zentral geheizt werden können. Bis zum Jahr 2005 wurde diese Heizung noch so weit ausgebaut, dass letztendlich bis auf den Turm alle Räume der Burg geheizt werden können!

2001 begann auch die Aktion "Holz statt Stahl", die zum Ziel hatte, alle alten Metallbetten auf der Burg gegen neue Holzbetten auszutauschen. Nach ziemlich genau 4 Jahren und einer beachtlichen Anzahl von Geld-SpenderInnen und freiwilligen HelferInnen wurde am 16. April 2005 die letzte Schraube feierlich angezogen, womit alle Burg-Betten (inkl. Matratzen) komplett erneuert worden sind.

2002 zog die Ritterrüstung "Egon Markgraf von Murausch" auf der Burg ein. Der ziselierte Plattenharnisch im Stile des 15. Jahrhunderts aus einer Mailänder Werkstatt ziert seither gut beleuchtet den Rittersaal.

Wer auf der Burg Finstergrün heiraten will, kann dies in der Kapelle oder im Rittersaal nicht nur kirchlich, sondern seit 2004 auch standesamtlich tun - die Burg wurde offiziell zur Aussenstelle des Raminsgteiner Standesamtes.

Der ORF/ZDF-Gottesdienst "Frieden heißt Aufbruch wagen" im Jubiläumsjahr "70 Jahre Evangelische Jugend" wurde im September 2004 von über 900.000 Menschen in Deutschland und Österreich gesehen. Die Medienpräsenz der Burg hatte bereits in den Jahren davor durch diverse Film- und Fernseh-Dreharbeiten stark zugenommen.

Im selben Jahr wurde auch die hölzerne, perfekt in die Umgebung eingegliederte Treppe zwischen 2. Burghof - der beim Burgfest 2004 als Würdigung für Landeskirchenkurator Leopold Kunrath feierlich in "Leopold-Hof" umbenannt wurde - und Ruine fertiggestellt.

Die jährlichen Burgfeste an einem Wochenende im September stellen seit vielen Jahren den Höhepunkt des heutigen Burglebens dar und sind Treffpunkt vieler Burgfreunde. Die im Jahr 2005 eingerichtete professionelle Schank im Jolanthazimmer tut bei diesem und bei vielen anderen Festen gute Dienste!

Ein paar Wochen nach diesem Fest endet auch das Burgjahr, denn für die Burg beginnt die wohlverdiente Winterruhe. In dieser Zeit werden von den vielen ehren- und hauptamtlichen HelferInnen verschiedenste Reparatur-, Instandhaltungs- und Planungsarbeiten durchgeführt, damit die Burg im Frühjahr wieder in vollem Glanz erstrahlen kann.

Adresse:

Burg Finstergrün
Wald 65
5591 Ramingstein
Österreich

Weblinks

  • Link:

Burg Finstergrün

Wikipedia

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