Marchfeldkanal
Der Marchfeldkanal ist ein junger Kanal im niederösterreichischen Marchfeld.
Im Marchfeld ist durch die Regulierung der Donau der Grundwasserspiegel ständig gesunken. In den Jahren 1983 war dies bereits ein halber Meter pro Jahr. Dadurch gehörte diese Region zu einem der Niederschlagärmsten Gebiete Österreichs.
Aus diesem Grund wurde im Jahr 1984 mit dem Bau eines Bewässerungssystems begonnen. Über den Marchfeldkanal wird in Langenzersdorf Donauwasser entnommen und über ein rund 18 km langes Kanalsystem in das Marchfeld zum Rußbach bei Deutsch Wagram geführt, um einerseits eine direkte Wasserentnahme zu ermöglichen und andererseits durch gezielte Versickerungen den Grundwasserspiegel gezielt anzuheben, sowie den Kläranlagen für den Vorfluter Rußbach genügend Wasser zu bieten.
Der Kanal beginnt beim Einlaufwerk in Langenzersdorf und führt ein Stück parallel zur Donau und der Donauuferautobahn quer durch Floridsdorf über Gerasdorf in das Marchfeld zum Rußbach bei Deutsch Wagram.
Im Zuge der Wasserstabilisierung im Marchfeld wurden auch weitere Kanalanlagen errichtet. Der Obersiebenbrunner Kanal verbindet den Rußbach mit dem Stempfelbach. Der gesamte Gewässerverbund umfasstt damit rund 100 km Wasserläufe.
Beim Bau wurde aber nicht nur der Wasserhaushalt als Ziel berücksichtigt. Auch sonstige ökologische Ziele für die Tier- und Pflanzenwelt wurden berücksichtigt. Aber auch Freizeitmöglichkeiten, wie begleitende Radwege oder andere Sportmöglichkeiten sind gegeben.
Aber auch im Hochwasserschutz hatte der Kanal bereits beim Hochwasser im Jahr 2002 seine Bewährungsprobe, wo großen Schäden, die beim letzten ähnlich großen Hochwasser 1954 im Marchfeld entstanden, vermieden werden konnten.
Die Betriebsgesellschaft, die für die Verwaltung verantwortlich ist, befindet sich in Deutsch Wagram .
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