fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Lothar Malskat: 28.12.2005 13:35

Lothar Malskat

Wechseln zu: Navigation, Suche

Lothar Malskat (* 3. Mai 1913 in Königsberg ; † 10. Februar 1988 in Wulfsdorf bei LĂŒbeck) war ein Maler und KunstfĂ€lscher .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er fÀlschte Barlach , Chagall , Kokoschka , Picasso , Liebermann , Rembrandt , Rousseau , Utrillo und andere.

Er wurde berĂŒhmt im Zusammenhang mit der Restaurierung der Marienkirche zu LĂŒbeck im Jahre 1948 . Die angeblich gotischen Deckenfresken, die Malskat im Wege der Wiederherstellung entdeckt haben wollte, wurden zunĂ€chst von namhaften Fachleuten als Spitzenleistungen der mittelalterlichen Malerei gefeiert, bis er sich selber als FĂ€lscher anzeigte.

Als die KunstfÀlschung aufflog, gestand Malskat eine Reihe weiterer Àhnlicher Delikte und wurde zu einer Strafe wegen Betrugs verurteilt.

Heute werden seine spÀter geschaffenen eigenen GemÀlde offiziell am Kunstmarkt gehandelt.

In die Literatur eingegangen ist Malskat durch den Roman "Die RĂ€ttin" von GĂŒnter Grass, in dem die Biographie und die Bewertung von Malskat eine wichtige Rolle spielt.

Zitat

Den genialen KĂŒnstlern der Stauferzeit fĂŒhle ich mich durch mein frĂŒheres Schaffen – meine gotischen Wandmalereien in der LĂŒbecker Marienkirche und in anderen Sakralbauten – wahlverwandt. Die KoryphĂ€en der Kulturgeschichte feierten mich als einen von ihnen und ließen mich Anno Domini 1321 dahinscheiden, bevor man mich als „grĂ¶ĂŸten FĂ€lscher aller Zeiten“ entlarvte. FĂŒr die KĂŒnstler jener Zeit wĂ€re die Berufung auf ihre kreative Leistung eine des Scheiterhaufens wĂŒrdige TodsĂŒnde gewesen, da das Attribut „schöpferisch“ noch bis weit ins 18. Jahrhundert hinein allein dem AllmĂ€chtigen zustand. Sie hĂ€tten es ganz legitim gefunden, dass ich einst, der Not der Nachkriegszeit gehorchend, in ihrem Stil in Gottes Namen die Kirchenschiffe zum Frommen der GlĂ€ubigen schmĂŒckte und um meiner darbenden Familie willen auch „echte“ Rembrandts, Utrillos und Picassos hervorbrachte. Der durch die internationale Presse gegangene Malskat-Skandal ist abgeklungen, und wenn in dem berĂŒhmten SPIEGEL-GesprĂ€ch mit Heidegger mein Name einen Disput ĂŒber Wesen und Aufgabe der Gegenwartskunst auslöste, so sehe ich darin ein Symptom fĂŒr eine zukunftsweisende adĂ€quate WĂŒrdigung. Es ist eine Gnade, dass ich nun, dem Kampf ums schiere Dasein enthoben, die Ernte meiner Erfahrungen mit Natur und Kunst in meinem SpĂ€twerk einbringen darf.

Mit besten GrĂŒĂŸen

Ihr Lothar Malskat

Literatur (siehe auch FĂ€lschung )

  • Freerk Haye Hamkens: Der Truthahn im Dom zu Schleswig, in: Germanenerbe 5, 1940, 155-156.
  • Alfred Stange: Der Schleswiger Dom und seine Wandmalereien. Berlin 1940, 60, Tf. 15, Tf. 31 und Anm. 91.
  • H. A. GrĂ€bke: Die Wandmalereien der Marienkirche zu LĂŒbeck. Hamburg 1951.
  • GĂŒnther Grundmann: LĂŒbeck In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955 Seite 81 ff. Deutscher Kunstverlag MĂŒnchen/Berlin 1955.
  • Ernst Roßmann: Naturwissenschaftliche Untersuchung der Wandmalereien im Chorobergaden der Marienkirche zu LĂŒbeck, anlĂ€sslich des LĂŒbecker BilderfĂ€lscherprozesses. In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955 Seite 99 ff. Deutscher Kunstverlag MĂŒnchen/Berlin 1955.
  • Peter Hirschmann: Was soll aus den gefĂ€lschten Wandbildern in St. Marien zu LĂŒbeck werden? In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955 Seite 106 ff. Deutscher Kunstverlag MĂŒnchen/Berlin 1955.
  • Hinnerk Scheper: Restaurieren und Berufsethos In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955 Seite 109 ff. Deutscher Kunstverlag MĂŒnchen/Berlin 1955.
  • Joachim Goll: KunstfĂ€lscher. E.A.Seemann Verlag Leipzig, 1. Aufl. 1962 (mit Literaturverzeichnis)
  • K. Wehlte: Was ging in LĂŒbeck vor? In: Maltechnik 61/1955. S. 11.
  • Sepp SchĂŒller: FĂ€lscher, HĂ€ndler und Experten. MĂŒnchen 1959.
  • George Savage: Forgeries, Fakes and Reproductions. London, Barrie & Rockliff, 1963
  • Adolf Rieth: Vorzeit gefĂ€lscht. TĂŒbingen 1967, 144-148.
  • Ausstellungskatalog Essen und Berlin: FĂ€lschung und Forschung. Hrsg.: Museum Folkwang, Essen, und Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin. 1976. ISBN 3-7759-0201-5 .
  • Christine Lehmann: MacPherson und das Echo des Ossian, Die Angst des Han van Meegeren und Malskat und die gotischen TruthĂ€hne in Gaunergeschichten, Hamburg, Rasch und Röhring Verlag, 1988
  • Michel-Rundschau 7/1988 (Seite 538: Lothar Malskat gestorben)
  • Spiegel 7/1988 vom 15. Februar 1988 (Seite 220: Lothar Malskat)
  • Andreas Beck: Original - FĂ€lschung? Bildgebende Verfahren bei der Diagnostik von Kunstwerken Schnetztor-Verlag GmbH Konstanz 1990, ISBN 3-87018-080-3
  • Karl Corino (Hrsg.): Universalgeschichte des FĂ€lschens. 33 FĂ€lle, die die Welt bewegten. Von der Antike bis zur Gegenwart, Eichborn Verlag, Frankfurt/Main, 1996.
  • GĂŒnter Grass: Werkausgabe Band 11 Die RĂ€ttin. Steidl Verlag, Göttingen 1997, 493 Seiten, ISBN 3-88243-492-9 .

Weblinks

Bilder von Lothar Malskat

Über Lothar Malskat

Briefmarken mit den von Lothar Malskat gefÀlschten Fresken

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lothar Malskat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Lothar Malskat verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de