Mühlentor (Lübeck)
Ansicht
Das Mühlentor bestand, wie alle vier Lübecker Stadtore , aus drei Toren. Auf beiden Seiten des inneren Mühlentores waren über der Rundbogendurchfahrt Doppeladler angebracht, welche an den Seiten von Löwen gehalten wurden. Über diesen war die Inschrift "Anno domini 1553" zu lesen. Die Türme waren sechseckig und neun Meter hoch. Sie besaßen Pyramidendächer und waren durch einen hölzernen Wehrgang miteinander verbunden.
Das niedrige rechteckige Torhaus hatte ein Satteldach , nach dem Umbau im 18. Jahrhundert ein Mansarddach .
Vorbild für das äußere Tor war das Holstentor. Die beiden Türme waren durch zwei Terrakottafriese gegliedert. In diesen wechselten sich Wappen und Köpfe einander ab. Entworfen wurden diese Friese von der Ziegelei Statius von Düren für 194 Mark und 11 Schilling. Ursprünglich hatten die Türme geschweifte Hauben, später Kegeldächer .
Geschichte
Das Mühlentor wurde vermutlich erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts als südlicher Zugang zur Stadt errichtet. Es fand 1399 im Wette-Rentenbuch erstmals Erwähnung. Das äußere Tor begegnet uns erstmalig 1550 , als Reimar Kock in seiner Chronik von dem Bau berichtet: "In diessen Samer nam sich ein Rath von Lübeck vore, ein herlick Gebuwede vor dem Mohlendore zu bawen. Dat meste Volck, dat tho Lübeck ut dem dudeschen Lande kumpt, dat moth in dat sülvige Mohlendore kamen."
Im Verlaufe des 30-jährigen Krieges verstärkte die Stadt die Befestigungsanlage.
1662 / 1663 fiel das äußere Tor, da die Kronen des Kaisertorwalles und des Wallteils " Schwansort " am Krähenteich über die Torstraße hinweg miteinander verbunden wurden. Das innere Mühlentor wurde 1809 während der französischen Besetzung abgerissen. Das Torhaus folgte 1861 als letztes der drei Tore. 1895 gab es zur Deutsch-Nordischen Industrieausstellung ein Nachbau des mittleren Mühlentores, welches an der Moltkebrücke aufgestellt wurde.
Ein getreue Nachbildung einer der beiden Türme steht heute zwischen Mühlenteller und St. Jürgenbrücke. Er wurde Mitte der 30er Jahre als Luftschutzbunker gebaut. Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges verhinderte die künstlerische Fertigstellung. Heute beheimatet er unter anderem einen Verein für Genealogie .
Wikipedia
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