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Letzte Änderung für Artikel Hugo Küttner: 23.12.2005 11:59

Hugo Küttner

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Hugo Richard Küttner (* 17. März 1879 in Sehma ; † 8. Mai 1945 in Dresden) war Unternehmer und Kunstseideproduzent in Pirna.

Er kam als Mitglied einer Unternehmerfamilie aus Sehma/ Erzgebirge nach Pirna, um dort Kunstseide zu produzieren.

Er begann 1908 mit einer Versuchsanlage für Kunstseide in Pirna auf dem Gelände eines ehemaligen Exerzierplatzes an der Stadtgrenze zu Großsedlitz (Heidenau). 1909 wurde eine größere Produktionsanlage gebaut. 1910 brachte er die erste brauchbare Viskoseseide auf den Markt. 1920 fand das 100-jährige Firmenjubiläum statt. (Als Gründungsdatum gilt der Kauf einer Zwirnerei durch Christiane Sophie Küttner in Sehma im Erzgebirge im Jahr 1820.) 1924 / 25 wurde ein zweites Werk in Pirna errichtet. Schon 1913 war er der größte Arbeitgeber der Stadt; zeitweise beschäftigte Küttner 50 % der Arbeitnehmer Pirnas. Der Höhepunkt war 1928 erreicht, als er 5688 Arbeiter und Angestellte hatte.

1920 wurde der Betrieb in eine OHG umgewandelt und 1927 in eine Aktiengesellschaft (AG), bei der Küttner Alleineigentümer blieb. Anfang der 1930er Jahre verschlechterte sich die finanzielle Situation durch die Weltwirtschaftskrise. Das Kunstseidenwerk war noch immer größter Arbeitgeber, obwohl es 1932 mit ca. 2200 Beschäftigten nicht einmal mehr die Hälfte von früher hatte. 1927-1930 erzielte die Firma keinen Gewinn; von 1931 bis 1933 standen die Anlagen sogar still. 1936 zahlte die AG erstmals eine Dividende. Wegen der Schwierigkeiten übernahmen die Banken die AG.

Der Zorn der Arbeiterbewegung richtete sich gegen Küttner persönlich; er wurde als Ausbeuter hingestellt. 1935 bekam er Schwierigkeiten mit den nationalsozialistischen Machthabern. In der Folgezeit ließ sein Einfluss auf sein Werk nach; er wurde aus der Firma hinaus gedrängt. Sogar das Betreten des Werkes wurde ihm erst zeitweise, dann dauernd verboten. Küttner starb am 8. Mai 1945 am Kriegsende bei einer Fahrradfahrt zum Werk.

Am selben Tag marschierte auch die Rote Armee in Pirna ein und die Produktion wurde eingestellt, allerdings nur 18 Tage. Dann wurde der Betrieb zunächst wieder aufgenommen, bis das Werk demontiert und in die Sowjetunion transportiert wurde. Später wurde es am selben Ort in Pirna neu wiederaufgebaut und jahrzehntelang weiter betrieben. Der Höhepunkt der Produktion wurde 1977 erreicht. Das Kunstseidewerk existierte noch bis nach der politischen Wende 1989 , bis es 1993 durch Konkurs endete. Es wurde abgewickelt, weil es nicht konkurrenzfähig war und weil die Produktion umwelt- und gesundheitsschädlich war.

In der DDR -Zeit genoss Küttners "Gegenspieler", der Arbeiterführer Siegfried Rädel, den größeren Ruhm. In Pirna wurde nach der Wende auf dem ehemaligen Werksgelände eine Straße nach Hugo Küttner benannt.

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