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Letzte Änderung für Artikel Rathaus und Marktplatz Wittenberg: 04.02.2006 14:41

Rathaus und Marktplatz Wittenberg

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Im Herzen der Altstadt Lutherstadt Wittenbergs, befindet sich ein freizügig bemessener Marktplatz, an dem über Jahrhunderte ein harmonisches Bauensemble von Bürgerhäusern gewachsen ist. Auf ihm befindet sich das Renaissancerathaus die Denkmäler Martin Luthers und Philipp Melanchthons sowie der Marktbrunnen.

Rathaus

Blick über den Markt
Blick über den Markt
Mit dem Aufblühen der Stadt zur Reformationszeit, setzte ein Ansteigen der Bevölkerung Wittenbergs ein. Daher reichte das alte ursprüngliche Rathaus den gegebenen Anforderungen nicht mehr aus, so dass ab 1521 die Vorbereitungen, 1523 mit dem Stufenweisen Aufbau des Rathauses bis 1541 begonnen wurde. Seine deutlich gegliederte Fassade weist die Merkmale dreier Stielepochen auf. Während vor allem die Gardinenfenster der ersten beiden Geschosse noch spätgotisch geprägt sind, künden Zwerchgiebel und Gesimsleisten von der eigentlichen Entstehungszeit, der Renaissance. 1573 machten Mangelerscheinungen beim Bau, einen weiteren Umbau nötig. Dabei wurde das heutige Eingangsportal mit seinem üppigen Dekor und der Glockenturm mit der Sünderglocke hinzugefügt. Ab diesem Zeitpunkt erfolgten von hier aus die Rechtssprüche, die nach den Vorschriften der hohen Gerichtsbarkeit von 1441 unter freien Himmel verkündet wurden und unter den Insignien der Gerichtsbarkeit stattfanden. Vermutlich diente vorher die Ritterfigur an der Stadtkirche, einer gleichen Funktion als Roland. Vor dem Rathausportal fand manch Aufsehen erregende Hinrichtung statt. Zeugnisse einer abgeschlagenen Hand der Kindesmörderin Susanne Zimmermann, befinden sich im Fundus der städtischen Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg. Auch kann man heute noch Reste des Schafotts, vor dem Rathaus im Marktplatzboden entdecken. Nach der Vollstreckung eines Urteils wurde dann die Sünderglocke geläutet, die weithin dieses Ereignis verkündete. Zuvor hatte vermutlich die Südturmglocke ( 1422 ) der Stadtkirche diese Funktion erfüllt. Letztmalig läutete diese am 9. Mai 1834 , als der Fleischergeselle Ernst Wollkopf wegen Mordes vor den Toren der Stadt gerädert wurde.

Neben kommunalen Zwecken, diente das Rathaus auch kommerziellen Interessen. Am Westlichem Ende des Kellergeschosses, befand sich der Ratskeller Östlich davon bestanden zwei Gefängnisse. Das westliche Erdgeschoß nutzte der Kellerwirt zum Wohnen. Im Norden waren die Spritzenkammer, die Mehlwaage, weitere Gefängnisse, die Marktmeisterwohnung und die Ratswaage untergebracht. In der Gebäudemitte lag der Tonnengewölbte „Caspar”, ein Gefängnis mit Folterkammer, östlich davon war die Salz-Schank-Stube eingerichtet. Das erste Obergeschoß diente vornehmlich der Repräsentation. Ratsarchiv und Ratssitzungsstube befanden sich im Westen, den östlichen Teil dieses Geschosses füllte der große Bürgersaal, in dem Tuchmacher und Schuster ihre Waren feilboten. Im großen Saale des zweiten Geschosses hielten die Kürschner feil. Sie waren dem Fiskus am nächsten, denn neben ihnen fanden sich die Steuerstube, die Akzisestube und die Stadtschreiberei. Auf dem Dachboden lagerte Getreide aus den Steuerabgaben der Ratsdörfer. Nachdem das Rathaus 1760 als Lazarett dienen musste, war es für eine generelle Instandsetzung reif, die dann auch 1768 erfolgte. 1926 bis 1928 wurde dar gesamte Innere Kern neu ausgebaut. So konnte durch ein kluges denkmalpflegerisches Konzept der originale Eindruck aus dem 16. Jahrhundert erhalten werden.

Statue Martin Luthers auf dem Marktplatz
Statue Martin Luthers auf dem Marktplatz

Denkmal Martin Luthers

Martin Luther ein Denkmal zu setzen, beabsichtigte 1805 zunächst die „Vaterländisch-literarische Gesellschaft der Grafschaft Mansfeld“ in Mansfeld. Nach den Befreiungskriegen wünschte König Friedrich Wilhelm III., die Aufstellung in Wittenberg . 1817 konnte der Grundstein gelegt werden und die feierliche Enthüllung fand am 31. Oktober 1821 statt. Die Figur des Luthers ist von Johann Gottfried Schadow 1805 entworfen worden. Karl Friedrich Schinkel entwarf den Sockel, den Baldachin und empfahl den Ort zur Aufstellung.

Denkmal Philipp Melanchthons

1858 erging der Auftrag an Friedrich Drake und 1860 legte man den Grundstein. 1865 erfolgte die Einweihung des Denkmals. Den Baldachin entwarf Johann Heinrich Stracks in Anlehnung an die Schinkelsche Gestaltung. Barhäuptig und im Talar wie Luther steht Melanchthon, in der rechten Hand die Rolle des Augsburgschen Glaubensbekenntnisses. 1948 waren die Baldachine der beiden Denkmale so stark verwittert, dass sie geklammert und schließlich 1967 nachgegossen werden mussten.

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