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Letzte Änderung für Artikel Flender-Flux: 08.02.2006 23:18

Flender-Flux

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Flender-Flux ist ein in Netphen, NRW ansässiges Traditionsunternehmen mit einer 240-jährigen Firmengeschichte, dessen Hauptgeschäft die Herstellung von Metall- Dachsystemen ist.

Firmengeschichte

Die Fa. W- Flender ist eine der beiden Firmen des Netphener Stadtteils Deuz, deren Chronik mehrere Generationen umfaßt und die zur Industrialisierung des Ortes entscheidend beigetragen haben, die andere ist Walzen Irle. Beide Betriebe zeichnen sich dadurch aus, daß sich schon früher im Ort betriebene Gewerbe ausbauten und zu Unternehmen entwickelten, die vielen Generationen Arbeit und Brot bescherten. Die folgen den Ausführungen orientieren sich im wesentlichen an der Firmenchronik, die 1952 anläßlich des 200jährigen Firmenjubiläums von Herrn H. Böttger erstellt wurde.

Es sei darauf hingewiesen, daß einige Details nicht exakt dieser Chronik entsprechen, da auf Grund neuerer Nachforschungen die Anfänge des Unternehmens sich etwas anders abgespielt zu haben scheinen.

Zweifellos ist die Geschichte der Fa. Flender eng mit „Wellmes“ verbunden. An anderer Stelle dieses Buches wird die Entstehung der Häusernamen behandelt danach ist es sehr wahrscheinlich, daß dieser Hausname von Johannes Wilhelm Heide herrührt, der oder dessen Vater 1738 das Haus errichten ließ. Man kann vermuten, aber nicht nachweisen, daß besagter Heide mit der Familie Heide in Nachbarhaus, nämlich „Heinemanns“, verwandt war. Johs. Wilhelm Heidi vererbte das Haus an seinen Sohn Philipp Henrich und dieser an seinen Schwiegersohn Johannes Kölsch.

Der erste Träger des Namens Flender in Wellmes ist erst der Schwiegersohn von Johannes Kölsch, der 1802 geborene Joh. Eberhard Flender. Die Geschichte der Familie Flender beginnt daher streng genommen nicht in ,,Wellmes", sondern ,,Stäwersch"; denn der aus Kredenbach stammende Johannes Flender heiratet 1762 eine Maria Kath. Siebel, deren Mutter noch mit Mädchennamen Stäbe hieß. Ihr Vater stammte aus Afholderbach und hatte nach Deuz eingeheiratet. Eine Enkelin des Johannes Flender heiratete Joh. Henrich Hoffmann aus Wilgersdorf, der das Haus übernahm und dessen Name noch heute mit den Haus verbunden ist. Ihr Bruder war der oben bereits erwähnte Joh. Eberhard Flender. Johannes Flender betrieb zuerst eine Schmiede gegenüber der Apotheke, die wahrscheinlich früher einmal zu ,,Hortmanns" gehörte. Er hatte aber sicher bald erkannt, daß an dieser Stelle auf Dauer und bei weiterer Expansion die Wasserversorgung zu unsicher war, und erbaute 1779 eine neue Schmiede direkt an der Sieg unterhalb der heutigen Brücke. Johannes Flender übte auch das Amt des Heimbergers aus, was zweifellos eine Anerkennung für seine Tüchtigkeit war. Auch seinen Sohn Joh. Adam finden wir in den alten Akten als Heimberger und sogar als Spritzenführer verzeichnet. Das letztere Ehrenamt blieb allerdings über die nächsten Generationen mit dem Haus ,,Stäwersch" verbunden.

Die Kleinschmiede Flender erwarb sich sehr schnell und im weiten Umkreis einen guten Ruf. Auch heute noch finden wir überall Äxte mit dem eingeschlagenen Firmennamen. Der Grund für die gute Qualität war neben der sorgfältigen, gewissenhaften Verarbeitung und der ausschließlichen Feuerung mit Holzkohle, die zum Teil noch selbst gebrannt wurde, die Verwendung einer besonderen Stahlmischung, die lange Werksgeheimnis war. Dafür wurde schwedischer Holzkohlenstahl , steiermärkischer Stahl und Sensenstahl, den man aus unbrauchbar gewordenen Sensen gewann, zusammengeschweißt. Das Schweißen der verschiedenen Stahlsorten war recht beschwerlich, weil nur im kleinen Schmiedefeuer ohne große Gebläse gearbeitet werden konnte, doch lohnte das Ergebnis die Mühen. Anschließend mußten die Schneiden auf einem handgetriebenen Stein geschliffen werden.

Im Jahre 1882 wurde die Genehmigung für Wasserbetrieb beantragt und ein Wasserrad an der Sieg errichtet. In den folgenden Jahren expandierte der Betrieb mit rasanter Geschwindigkeit. Diese Expansion wurde maßgeblich von Wilhelm Flender ( 1884 - 1955 ) geprägt, der den Familienbetrieb in der 6. Generation zu einem richtigen Unternehmen ausbaute. Es begann 1910 mit dem Einsatz von Federhämmern und Eisenscheren, wobei bereits elektrische Antriebe eingesetzt wurden. Damit konnten bereits fabrikmäßig verschiedene Kleineisenteile, namentlich für das Dachdeckergewerbe, hergestellt werden.

Vier Leute waren in der alten Werkstatt beschäftigt, die sich allmählich als zu klein und ungeeignet für eine Erweiterung erwies. So wurden 1911 eine neue, größere Schmiede und eine eigene Verzinkerei an der Herborner Straße gebaut und im Jahre 1912 in Betrieb genommen. Zum Antrieb der Maschinen diente ein Sauggasmotor mit 15 PS Leistung. Die Belegschaft wurde auf 13 Mann aufgestockt und die Firma in eine GmbH umgewandelt.

Leider bremste der 1. Weltkrieg jäh den Aufstieg des jungen Unternehmens. Selbst der Fabrikant blieb von der Mobilmachung nicht verschont. Auch wenn seine Frau versuchte, die Firma noch mit den wenigen verbliebenen Arbeitskräften weiterzuführen, mußte das Werk 1915 wegen Mangel an gelernten Arbeitern schließen. Als Wilhelm Flender 1917 zur Herstellung von Kriegsmaterial nach Hause abkommandiert wurde, mußte er erst die durch einen Wasserrohrbruch stark beschädigten Maschinen wieder gangbar machen. Die Nachfrage der Militärs war so groß, daß die Belegschaft auf annähernd 50 Personen anwuchs. Deshalb wurden Grundstück und Gebäude der benachbarten ehemaligen Uhrenfabrik hinzugekauft und mit viel Kosten instand gesetzt. Dazu gehörte auch eine Dampfmaschine mit 25 PS Leistung.

Mit Beendigung des Krieges und Rückkehr der alten Belegschaftsmitglieder nahm man die Produktion von Kleineisenteilen wieder auf. Zusätzlich begann man mit der Blechverarbeitung. Nach einer kurzen Zeit des Aufschwunges, in die die Anschaffung eines Dieselmotors mit 40 PS und die Herstellung des Gleisanschlusses sowie der Ankauf einiger angrenzender Grundstücke fällt, gerät das Unternehmen in den Inflations- bzw. Deflationsjahren 1928 / 1929 in ernste finanzielle Schwierigkeiten. Durch gemeinsame Opfer von Gesellschaftern und Belegschaft konnte man diese jedoch ohne Entlassungen überstehen.

Nach 1933 entwickelte sich der Absatz wieder günstig. Nachdem man noch 1938 einen zweiten Dieselmotor in Betrieb genommen hatte, erfolgte 1940 der Anschluß an die Stromversorgung durch das Elektrizitätswerk Siegerland. Auch während des 2. Weltkrieges wurde das Unternehmen zur Herstellung von Kriegsmaterial verpflichtet.

Zum Glück blieben die Gebäude von Bombenangriffen verschont, so daß bereits 1947 die Produktion des alten Programms wieder aufgenommen werden konnte. Auf Grund der wachsenden Bautätigkeit stieg der Absatz der Bedachungsartikel, und das Unternehmen konnte erneut stark expandieren. Gleichzeitig wurde die Produktpalette auf den Gebieten Blechverarbeitung und Stahlkonstruktionen erweitert. Diese zweite Expansionsphase ist gekoppelt mit dem Wechsel auf die 7. Generation der Familie. Wilhelm Flender, der die Firma durch alle Wirren der Zeit von einem 4-Mann-Betrieb zu einem Unternehmen mit über 100 Beschäftigten entwickelt hatte, starb 1955 . Seine zweite Frau, die er 1946 heiratete und die in erster Ehe mit einem Verwandten von ihm verheiratet war, folgte ihm 1967 . 1953 tritt ihr Schwiegersohn, Karlfried Heukelbach, in die Unternehmensleitung ein. 1965 folgt ihr Sohn Wilhelm Lück. Während dieses Generationswechsels erfolgt eine komplette Modernisierung des Unternehmens, was sich auch nach außen hin durch einen allmählichen Abriß der alten Gebäude und den Ersatz durch moderne lndustriehallen abzeichnete.

Externe Links

Homepage der Firma

Wikipedia

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