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Letzte Änderung für Artikel Landkreis Lauenburg i. Pom.: 02.02.2006 15:59

Landkreis Lauenburg i. Pom.

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Das Kreisgebiet 1905
Das Kreisgebiet 1905

Der Landkreis Lauenburg i. Pom. war von 1846 bis 1945 der östlichste Verwaltungsbereich der preußischen Provinz Pommern . Nach dem Verlust Hinterpommerns an Polen liegt das Gebiet jetzt in der Woiwodschaft Pommern .

Inhaltsverzeichnis

Historischer Abriss

Bis 1466 war das Land Lauenburg im Besitz des Deutschen Ritterordens . Von 1455 bis 1460 besetzten Danziger Truppen im Auftrag des polnischen Königs die Städte Bütow und Lauenburg. Am 9. Oktober 1460 befiehlt König Kasimir von Polen die Räumung der besetzten Städte und übergibt beide Lande dem Pommerschen Herzog Erich II. . 177 Jahre lang stand das Land unter der Herrschaft der pommerschen Herzöge und fiel 1637 als erledigtes Lehen zurück an Polen. Am 30. Oktober 1657 vereinbarten der Kurfürst von Brandenburg und der polnische König im Vertrag von Bromberg die Übergabe der Lande Lauenburg und Bütow an Brandenburg als Belohnung für dessen Unterstützung gegen Schweden. Am 14. April 1658 erfolgte die feierliche Übergabe der Lande Lauenburg und Bütow durch den vom polnischen König beauftragten Johannes Ignatius Bakowski an die vom Kurfürsten beauftragten Adam von Podewils und Ulrich Gottfried von Somnitz. Daraufhin fügte der Kurfürst seinen bisherigen Titeln noch den eines "Herr von Lauenburg und Bütow" bei. Er ließ sich diese Belehnung nochmals in den Jahren 1670 vom König Michael und 1677 vom König Johann III. Sobieski bestätigen. Im Jahre 1773 verzichtete Polen endgültig auf seine Rückfalls- und Oberlehnsherrlichkeiten auf die Lande Bütow und Lauenburg, die damit fester Bestandteil Pommerns wurden. Das Gebiet um Lauenburg und Bütow wird 1773 dem neugebildeten preußischen Land Westpreußen zugeordnet. Am 15. Mai 1777 werden Bütow und Lauenburg zu einem gemeinsamen Kreis vereinigt. Sitz des Landrates wird Lauenburg. Der Lauenburg-Bütowsche Kreis unterstand in Justiz- und Konsistorialsachen (Kirchenverwaltung) der Verwaltung in Westpreußen, in Kameralsachen (Verwaltung, Wirtschaft, Finanzen) jedoch weiterhin Pommern.

Mit Einführung der preußischen Verwaltungsreform von 1815 gehörte der Kreis zum Regierungsbezirk Köslin. 1845 wurde der südliche Teil des Kreises um Bütow als eigenständiger Kreis abgetrennt. Am 1. Januar 1846 entstanden aus dem Distrikt Bütow, d. h. dem südlichen Teil des bisherigen gemeinsamen Kreisverbandes, der neue Kreis Bütow, während der Distrikt Lauenburg, d. h. der nördliche Teil, als neuer Kreis Lauenburg weiterbestand.Die Kreisbezeichnung änderte sich später in Lauenburg i. Pomm. und zuletzt in Lauenburg i. Pom.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Lauenburg i. Pom. entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Der Kreis Lauenburg gliederte sich zunächst in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und – bis zu deren vollständigen Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke.Mit Einführung des Preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Lauenburg i. Pom. und Leba führten jetzt die Bezeichnung Stadt. Dazu kamen 99 Landgemeinden. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881. Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Lauenburg i. Pom. entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.

Geografie

Lage in Pommern
Lage in Pommern

Der Kreis lag in seiner gesamten West-Ost-Ausdehnung an der Ostseeküste , sein südlichster Zipfel ragte etwa 40 Kilometer in das Landinnere. Im Westen bildete zum Teil der Fluss Leba die Grenze, ehe er den Kreis in eine Nord- und eine Südhälfte teilte. Die Ostgrenze war identisch mit der Provinzgrenze zu Westpreußen, später dem polnischen Korridor. Im Süden beherrschte die pommersche Endmoräne mit ausgedehnten Waldflächen die Landschaft, nördlich der Leba erstreckte sich eine von Ackerböden bestimmten Grundmoränenlandschaft . Sowohl südlich wie nördlich der Leba kamen Bodenerhebungen wie der Dombromaberg mit 210 Metern und der Schlüsselberg mit 115 Metern im Norden vor. Zwei markante Seen markierten im Norden die West- bzw. die Ostgrenze, der Lebasee und der Zarnowitzer See. In seiner Form ab 1845 hatte der Kreis eine Fläche von 1.289 km².

Infrastruktur

1939 lebten 63.985 Menschen im Kreis Lauenburg, das entspricht einer Bevölkerungsdichte von rund 49 Einwohnern auf einem Quadratkilometer. Neben der Kreisstadt Lauenburg mit 19.800 Einwohnern war Leba mit 2.800 Einwohnern (jeweils 1939) die zweite Stadt im Kreis. Dazu kamen 99 Landgemeinden. 75 Prozent der Bevölkerung war berufstätig, davon die Mehrzahl in der Land- und Forstwirtschaft (60 %). Auch die Industrie orientierte sich hauptsächlich an den landwirtschaftlichen Bedürfnissen. An der Küste wurde Fischfang betrieben. Zwei überregional bedeutende Landstraßen liefen durch den Kreis, die Reichsstraße von Stolp nach Danzig und die von Nord nach Süd verlaufende Landstraße von Leba nach Graudenz. Daneben gab es drei Bahnlinien, Stolp - Danzig, Leba - Rummelsburg und Lauenburg - Karthaus (Wpr.).

Ortsnamen

1937 fanden im Kreis Lauenburg i.Pom. Änderungen von Ortsnamen statt. Das waren, da meist „nicht deutsch genug“, lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen, zum Beispiel:

  • Charbrow: Degendorf
  • Chmelenz: Hammerfelde
  • Chottschow: Gotendorf
  • Paraschin: Paretz
  • Sarbske: Sarsen
  • Zelasen: Hohenwaldheim
  • Zinzelitz: Spechtshagen

Persönlichkeiten

  • Paul Nipkow (*1860 in Lauenburg, †1940 in Berlin) - Erfinder des Fernsehens
  • Erich von dem Bach-Zelewski (*1899 in Lauenburg, †1972 - SS-Obergruppenführer
  • Jürgen Echternach (*1937 in Lauenburg) - CDU-Politiker
  • Hilbert Meyer (*1941 in Lauenburg) - Professor für Sonderschulpädagogik

Weblinks

Wikipedia

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