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Letzte Änderung für Artikel Katechet in Berlin: 18.02.2006 14:03

Katechet in Berlin

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Katecheten in Berlin bildeten seit 1948 im Rahmen des Berliner Schulmodells den Hauptanteil der Religionslehrer in West-Berlin wie auch in dem seit 1990 vereinigten Bundesland Berlin. (Siehe auch Sonderstellung des Religionsunterrichts in Berlin.)

Ausbildung zum ev. Katecheten

Die Ausbildung zum ev. Katecheten umfasste in Berlin:

  • C-Katechet: Einjähriger Abendunterricht, C-Prüfung und anschließend drei monatiges Schulpraktikum
  • B-Katechet: Zwei Jahre Tagesschulausbildung oder zweieinhalbjährige berufsbegleitende Ausbildung, B-Prüfung - unabdingbar für Erteilung der "Vokation" bzw. der Lehrbefähigung und unbefristeten Anstellung.
  • A-Katechet: Zwei Jahre nach Arbeit als B-Katechet war es möglich, sich zur A-Ausbildung anzumelden. Diese währte drei Jahre und war berufsbegleitend, d.h. bei einem ¾ Deputat an der "eigenen" Schule bildete man sich in Abendseminaren und einem Tagesseminar weiter und spezialisierte sich auf bestimmte Schulzweige oder/und zum Mentor bzw. zur Mentorin. (Dieses Weiterbildungsangebot wurde seit den 80ern von den meisten Katecheten genutzt. Neben der Höherqualifizierung versprach es nach entsprechenden Bewährungsaufstiegen innerhalb von sechs weiteren Jahren auch eine Vergütung ähnlich dem Anfangsgehalt eines hochschulausgebildeten "Lehrers mit einem Fach".)

Die letzten Examensprüfungen zum A-Katecheten werden Anfang 2006 abgenommen - damit ist dann in Berlin der Ausbildungsgang zum Katecheten endgültig ausgelaufen.

Ein aussterbender Berufszweig

Von der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-Oberlausitz werden keine Katecheten mehr ausgebildet und stattdessen am Pädagogisch-Theologischen Institut das Studium zum FH - diplomierten Religionspädagogen angeboten. Angesichts der Ende der 90er Jahre allseits notwendig gewordenen "Sparmaßnahmen" meint dies u. a. auch die Abkehr von der Möglichkeit einer berufsbegleitenden Ausbildung, die nach ihrer Beendigung die sichere Ãœbernahme in ein kirchliches Beschäftigungsverhältnis garantierte. Insbesondere die enge Verknüpfung einer per se nicht staatlich anerkannten Ausbildung und der evangelischen Kirche als allein möglichem Arbeitgeber droht nun für die derzeit noch 800 evangelischen Katecheten zu einem Existenzproblem werden. Denn speziell in Berlin scheint es die Evangelische Kirche in einem eigentümlichen Verbund mit dem Berliner Senat nun darauf anzulegen, sie demnächst alle per betriebsbedingter Kündigung zu entlassen – und auch den FH-diplomierten Religionspädagogen kein Arbeitsangebot mehr machen zu wollen.

Hintergründe (Stand: 2005)

Der Religionsunterricht in Berlin ist derzeit noch ein freiwilliges Unterrichtsfach (siehe auch Religionsunterricht in Deutschland -Ausnahmen), das von den Stundenplan erstellenden Schulleitungen zumeist als Störfaktor gesehen wird, melden sich doch nur höchst selten ganze Klassen dazu an, so dass stets ein Rest an Schülern zusätzlich zu betreuen bleibt. Der sich vehement für ein "Wahlpflichtfach Religion" engagierende und mit dem Berliner Senat darum bislang erfolglos streitende EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber scheint als einstiger Hochschulprofessor dieses Wahlpflichtfach nur noch von Lehrern mit Fakultas bzw. Nebenfach Religion unterrichtet sehen zu wollen - ohne jedoch den seit 1948 bislang in der Hauptsache tätigen Katecheten berufliche Alternativen oder auch nur Weiter- bzw. Umqualifizierungsmaßnahmen anbieten zu können. Der derzeitige SPD-PDS regierte Berliner Senat hingegen kann und will trotz seiner "versprochenen" verstärkten Werterziehung kein alle Schüler einbeziehendes und neue staatliche Lehrerstellen forderndes Wahlpflichtfach finanzieren. Der augenscheinliche Interessenkonsens zwischen Senat und evangelischer Amtskirche ergibt sich nun über rigide eingeforderten Gruppengrößen, die ohne Rücksicht auf (religions-)pädagogische Erwägungen, Klassenzusammensetzungen oder Klassenstufen für das Schuljahr 2004/2005 durchgesetzt werden sollen. Zeitgleich wurde die Unterrichtsverpflichtung um zwei Stunden erhöht, so dass angesichts niedrigerer Anmeldungen zum Religionsunterricht zwangsläufig weniger Religionslehrer vonnöten sein werden und die Abschiebung des Religionsunterrichts in die "Randstunden" das Fach kaum attraktiver machen wird. Über 90% aller 2004 noch tätigen Katecheten in Berlin sind Frauen.

  • Meldung vom 6. November 2004: Die Synode der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat diskutiert, bis 2008 von den 800 Religionslehrerstellen 200 abzubauen sowie für die verbleibenden Lehrkräfte die Gehälter zu kürzen - dies vor dem Hintergrund, dass bereits ein halbes Jahr zuvor eine Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung um jeweils eine Stunde ohne Lohnausgleich ab 2004/2005 und 2005/2006 (also um insgesamt zwei Stunden) durchgesetzt wurde, was einer Lohnkürzung von ca. 8½ % gleichkommt.
  • Neueste Meldung vom 15. Februar 2005: Die Tarifparteien der EKBO haben sich auf eine Atempause bis Juli 2007 verständigt, d.h. nachdem die Arbeitnehmervertreterseite einer bis dahin befristeten Gehaltskürzung um 5% zugestimmt haben, wurde von Arbeitgeberseite zugesichert, dass es in diesem Zeitraum zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommt und die zweite Stundenerhöhung ausgesetzt wird. Diese "Atempause" wird allerdings flankiert von den nun beim Berliner Senat und den Oppositionsparteien in immer kürzeren Intervallen wieder aufflackernden Diskussionen um die Einrichtung eines Faches LER ohne gleichrangiges RU-Parallelangebot. SPD-Linke, PDS und Grüne sprechen sich für ein solches Angebot aus, CDU und FDP wollen den Religionsunterricht weiterhin als Alternative zu LER oder einem Philosophie/Ethik-Unterricht haben.

Siehe auch: Gemeindereferent , Katechese , Katechismus , Katechet , Pastoral , Religionslehrer , Religionsunterricht , Sakrament

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Katechet in Berlin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Katechet in Berlin verfügbar.

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