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Letzte Änderung für Artikel Berliner Asylverein für Obdachlose: 28.08.2005 21:58

Berliner Asylverein für Obdachlose

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Der Berliner Asylverein für Obdachlose wurde 1868 von Berliner Würdeträgern gegründet und organisierte Unterkünfte für Obdachlose.

Die Erkenntnis, dass Obdachlosigkeit nicht persönliches Verschulden sein müsse, weshalb auch das Polizeigewahrsam für Obdachlose wohl nicht die richtige Unterkunft sei, führte im am 30. November 1868 dazu, dass engagierte Vertreter des Berliner Bürgertums den Asylverein für Obdachlose mit dem Ziel der Errichtung eines Asyls (Unterkunft), das die Unglücklichen liebevoll beherbergen soll ,gründeten. Zu den Gründern gehörten bedeutende Persönlichkeiten der Berliner Bürgerschaft wie der Industrieelle August Borsig , der Stadtverordnetenvorsteher Friedrich Kochhann, der Prediger LISCO , Prof. R. VIRCHOW und andere. Bereits am 7. Dezember schloß dieser einen Mietvertrag über Räume in einem ehemaligen Artilleriewerkstattsgebäude in der Dorotheen- Ecke Wilhelmsstr. ab. Am 12. Dezember, wurde ein Aufruf an die Berliner Bevölkerung herausgegeben, in dem diese aufgefordert wurde, dem Verein beizutreten oder ihn durch Beiträge zu bereichern. Bereits zum Jahresende 1868 war die Einrichtung des Frauenasyls weitestgehend nutzbar. In dieser Zeit hatte das Asyl bereits die Kapazität zur Aufnahme von 60 Personen, die hier auf Bettgestellen mit Spiralmatratzen, die den in anderen ähnlichen Etablissements üblichen Unreinlichkeit der hölzernen Betten entgegenwirken sollten, übernachten konnten. Der Verein hatte einige Jahre Bestand. Im Dezember 1897 wurde, nach Einrichtungen in verschiedenen Berliner Bezirken, ein eigener Neubau in der Wiesenstrasse in Wedding fertig, der immerhin 700 Personen Obdach bieten konnte. Neben den Schlafsälen und dem Speisesaal bot das noch heute (wenn auch in einem erbärmlichen, baufälligen Zustand) bestehende Gebäude auch Wohn- und Konferenzräume für die Aufseher und den Verein. Der Kurator des Männerasyls in der Wiesenstraße blieb wie bisher der Sozialdemokrat Paul Singer . Auch dieses Gebäude konnte noch auf einige Jahre erfolgreichen Bestehens blicken. 1906 wurde noch eine Erweiterung um 400 Schlafstellen für Frauen vorgenommen. Erst mit dem Ausbruch des Weltkrieges begann eine Funktionsänderung des Gebäudes zu militärischen Zwecken. Das Besondere des Vereins war, wie schon dargestellt, das hohe Aufkommen von hochrangigen und exponierten Vertretern der Berliner Gesellschaft. Die Statuten sahen u.a. auch die Anwesenheit der Vereinsmitglieder bei der täglichen Arbeit vor. Wie häufig dies durch die genannten bekannten Personen passierte ist allerdings unklar, doch charakterisiert dieses Beispiel doch die Wesenszüge des liberalen Bürgertums der damaligen Zeit.

Diese Verortung des Vereins in den reicheren Gesellschaftsschichten war ein wichtiger Grund, weshalb der Verein lange sowohl wirtschaftlich als auch in seiner Funktion existieren konnte. Erst später, nachdem sich der Blick der Gesellschaft auf die Armen verändert hatte und die Demokratie auch in Deutschland Einzug gehalten hatte, wurden diese Aufgaben von staatlichen Stellen umfangreich realisiert.

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