Verwaltungsgebäude der Rothaus-Brauerei

Die Badische Staatsbrauerei Rothaus ist eine Brauerei mit Sitz im 1000 m hoch gelegenen gleichnamigen Ort Rothaus, einem Ortsteil von Grafenhausen, das mitten im Hochschwarzwald unweit des Schluchsees liegt. Sie gilt als eine der erfolgreichsten und profitabelsten Regionalbrauereien und ist mittlerweile über die Grenzen Badens hinaus bekannt.

Produkt

Das erfolgreichste Produkt, Rothaus Tannenzäpfle (oder kurz: Zäpfle), das in Drittel-Liter-Flaschen abgefüllte Pils , wird als "Kultbier" in ganz Deutschland in verschiedenen Clubs und Discos angeboten. Auch wenn die Brauerei Rothaus auf intensive Werbung verzichtet, verbreitet es sich rasant, vor allem durch zugezogene Badener, in den deutschen Metropolen. Nicht zuletzt haben dort die Studentenwohnheime mit ihren Wohnheimbars einen erheblichen Anteil am stetigen Erfolg des Provinzbieres.

Auf dem Etikett der Flaschen ist Birgit Kraft zu sehen, das blonde Schwarzwaldmädel. Ihr Name enthält die alemannische Variante der Phrase "Bier gibt (verleiht) Kraft" (Bier git Kraft). Während Tannenzapfen nicht an Tannenzweigen hängen, sondern auf ihnen stehen, werden sie auf dem Etikett hängend abgebildet, was der mündlichen Überlieferung zufolge damit begründet wird, dass die Flaschen beim Trinken wieder über dem Kopf stehen.

Geschichte

Die Brauerei wurde 1791 vom Fürstabt von St. Blasien gegründet als Maßnahme zur Förderung der Wirtschaft in seinem Schwarzwälder Herrschaftsgebiet. Durch die Säkularisation gingen das Kloster und sein Besitz 1806 über an das Großherzogtum Baden . Der Name "Badische Staatsbrauerei Rothaus", den die Brauerei seit der Abschaffung der Monarchie 1918 führt, blieb erhalten, als der Besitz an das Land Baden-Württemberg überging (als Nachfolger des Landes Baden). Seit 1922 firmiert das Unternehmen als Aktiengesellschaft, deren Aktien heute zu 100% von einer Beteilungsgesellschaft des Landes gehalten werden.

Das Tannenzäpfle feiert mittlerweile sein 50 jähriges Bestehen mit einer Neuauflage des historischen Etiketts von 1956.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Brauerei erlebte in den 1990er Jahren unter dem Vorstandchef Norbert Nothelfer, der zuvor als Regierungspräsident in Freiburg tätig war, eine Verdoppelung ihres Bierausstoßes in einem insgesamt schrupfendem Markt. Die Kapazität wurde auf eine Million Hektoliter Bier ausgebaut. Im Geschäftsjahr 2004 belief sich der Bierausstoß auf 914 000 Hektoliter bei einem Umsatz von rund 85,5 Millionen Euro.

Seit 1. Oktober 2004 ist der ehemalige Innenminister von Baden-Württemberg Thomas Schäuble Vorstand der Brauerei; Ex-Vorstand Nothelfer sitzt zusammen mit anderen Landesvertretern wie der früheren Landwirtschaftsministerin Gerdi Staiblin und dem Freiburger Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg im Aufsichtsrat.

Weblinks

• http://www.rothaus.de/
• http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/wirtschaft/brau/rothaus/index.htm