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Letzte Änderung für Artikel Falkensteiner Höhle: 10.02.2006 18:01

Falkensteiner Höhle

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Höhlenportal mit Blick ins Freie
Höhlenportal mit Blick ins Freie
Besuchergruppe in angemessener Bekleidung nach erfolgreicher Befahrung
Besuchergruppe in angemessener Bekleidung nach erfolgreicher Befahrung

Die Falkensteiner Höhle liegt in Baden-Württemberg auf der Schwäbischen Alb zwischen Grabenstetten und Bad Urach. Sie ist eine aktive Wasserhöhle und wird von der Elsach durchflossen.

Die Falkensteiner Höhle ist eine aktive vadose Höhle . Mit guter Ausrüstung ( Neopren anzug, Neoprensocken, Overall oder Schlaz , Helm, Stirnlampe, wasserdichte Rucksäcke mit Notverpflegung) kann ein erfahrener Höhlengänger in etwa sieben Stunden bis zum vierten Siphon (3.400 m vom Höhleneingang) vordringen. Um den vierten Siphon und die folgenden Siphone zu überwinden, ist eine Tauchausrüstung (Drucklufttauchgerät) notwendig. Das weiteste Vordringen gelang Jochen Hasenmayer 1980 , als er den 26. Siphon (5.000 m vom Höhleneingang) erreichte.

Die Falkensteiner Höhle ist keine Schauhöhle , sondern eine wilde Höhle deren Befahrung nicht ungefährlich ist. Lediglich die ersten 20 Meter können bei anhaltend trockenem Wetter mit Helm und zwei Taschenlampen befahren werden. Hier versickert dann die Elsach, um wenig unterhalb der Höhle in verschiedenen Quellen wieder auszutreten. Noch vor wenigen Jahren konnte die Höhle bis zum Regentörle, etwa 150 Meter nach dem Eingang, so befahren werden. Die dortigen Schlucklöcher wurden jedoch von Vandalen verstopft.

Die große Gefahr dieser aktiven Wasserhöhle ist der Anstieg des Wasserspiegels. Nach starken Regenfällen oder bei Tauwetter schließt sich der sogenannte Demutsschluf im Eingang zum ersten Siphon. Der bei niedrigem Wasserstand leicht geöffnete Siphon kann dann nicht mehr ohne Tauchausrüstung überwunden werden. So hat es schon wiederholt Hochwassereinschlüsse gegeben. Der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde ein Einschluss 1964 , als vier Studenten erst nach 66 Stunden durch Höhlentaucher gerettet werden konnten. Das große Echo in der Presse ist primär auf unzureichende Öffentlichkeitsarbeit zurückzuführen, wodurch so manche Ente entstanden ist. Inzwischen werden Höhlenrettungen, wenn möglich, nicht mehr publiziert, um die damit verbundenen negativen Begleiterscheinungen (zum Beispiel: Schaulustige, Anstieg der Höhlenbesucher in der Folge) zu minimieren.

Typischerweise finden in der Falkensteiner Höhle ein bis zwei Höhlenrettungen pro Jahr statt. Damit ist sie mit großem Vorsprung die Höhle mit den meisten Unfällen in Süddeutschland . Auch wenn die Höhle genügend Stellen besitzt, an denen man sich bei Hochwasser aufhalten kann, sind derartige Einschlüsse keineswegs harmlos. Physische Gefahren sind Kälte, Hunger und Durst. Psychische Probleme kommen hinzu, insbesondere bei mangelnder Ausrüstung und damit verbundenem Verlust der Lichtquelle. Geraten die Eingeschlossenen in Panik sind auch Todesfälle möglich. Ein typischer Unfall in jüngster Zeit geschah am 1. Juni 2003, als vier unzureichend ausgerüstete Studenten nach einem Gewitter mit Starkregen aus der Reutlinger Halle hinter dem ersten Siphon befreit wurden. Die jungen Leute waren durch erfahrene Höhlengeher informiert worden, schlugen aber alle Warnungen in den Wind. Hinzu kam, dass die Kosten der Höhlenrettung von keiner Versicherung getragen werden, so dass auf die Pechvögel im Anschluss wohl auch noch eine größere Rechnung zukam.

Geschichte

  • Anfang des 18. bis Beginn des 19. Jahrhunderts: Goldgräber suchten vergeblich nach Gold, nachdem „Bergrat Riedel“, später Johann Jacob Rehfuß und Anton Wunsch Gutgläubigen eine Art Goldgräberlizenz verkauften.
  • 1776 : Selbstmord eines Goldsuchers in der Höhle. Der Mann wurde in der Höhle bestattet.
  • 1871 bis 1874 : Erste Untersuchungen und Vermessung durch den Architekturstudenten Kolb und andere Höhlenforscher bis zum ersten Siphon (400 m).
  • 1953 : Klaus Böhm durchtauchte als erster den ersten Siphon (400 m). Die ArGe Höhlenforschung Reutlingen erforschte die Höhle bis zum Fuchsloch bei 1.200 m.
  • 1959 : Hans Matz and Martin Kolb durchtauchten als erste den zweiten und dritten Siphon (2.200 m) und erforschten die Höhle bis zum Eiseleversturz bei 2.700 m.
  • 1977 : Jürgen Zerweck und Manfred Bartsch stießen durch den Eiseleversturz und drangen bis zum vierten Siphon bei 3.400 m vor.
  • 1980 : Jochen Hasenmayer erreichte den 26. Siphon bei 5.000 m.

Weblinks

Wikipedia

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