fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Schlacht bei Freiburg im Breisgau: 14.11.2005 09:07

Schlacht bei Freiburg im Breisgau

Wechseln zu: Navigation, Suche

Während des Dreißigjährigen Krieges kam es am 03., 05. und 09. August 1644 zur Schlacht bei Freiburg im Breisgau. Die an drei getrennten Tagen geführte Schlacht zwischen den Bayern unter Franz von Mercy und den Franzosen unter den Marschällen Condé und Turenne gilt als die verlustreichste des ganzen Krieges.

Inhaltsverzeichnis

Ausgangslage

Kaiserlich-bayerische Truppen unter Mercy belagern seit Ende Juni 1644 Freiburg, größte Stadt im damaligen Vorderösterreich, das von französisch-schwedischen Truppen gehalten wird. Als Verteidigungsmaßnahme zerstören die Belagerten mehrere Vorstädte und Klöster, um den Belagerern möglichst wenig Möglichkeiten zur Versorgung oder Einquartierung zu geben. Dennoch erzwingt Mercy schließlich am 27. Juli 1644 die Übergabe der Stadt. Die alten Besatzungstruppen erhalten freien Abzug in die französische Festung Breisach .

Ein auf dem Batzenberg bei Pfaffenweiler, 10 km südlich von Freiburg liegendes französisch-weimarisches Entsatzheer von 10.000 Mann unter Turenne greift nicht in die Kampfhandlungen ein, da es zahlenmäßig den Belagerern deutlich unterlegen ist. Turenne wartet statt dessen die aus dem 250 km entfernten Verdun in Gewaltmärschen von bis zu 30 km pro Tag heranrückende Verstärkung unter Condé ab. Diese trifft jedoch erst am 02. August ein.

Kampfhandlungen

Das unter dem Kommando Condés vereinigte französische Heer ist nun mit etwa 16.000 Mann so stark wie die kaiserlichen Truppen und versucht bereits am 03. August, also ohne der Truppenverstärkung eine Erholungsphase zu gönnen, den strategisch wichtigen Schönberg einzunehmen.
Dessen westlicher Ausläufer, das Bohl, circa 3 km Luftlinie nördlich vom französischen Lager auf dem Batzenberg entfernt, ermöglicht die Kontrolle des südwestlichen Zugangs zum 7 km Luftlinie nordöstlich des Bohls gelegenen Freiburg. Auf dem Bohl hatten sich daher kaiserlich-bayerische Truppen verschanzt.
Die Ausgangslage für die für ihre schlechte Kampfmoral berüchtigten Franzosen ist extrem schwierig. müssen sie doch einen relativ steilen Berg aufwärts erstürmen, während die Bayern über den Schönberg auf relativ ebenen Wegen vom 4 km östlich gelegenen Hexental und ihren Stellungen am Lorettoberg (2 km südlich Freiburgs am Nordende des Hexentals gegenüber dem Schönberg, 5 km Luftlinie östlich des Bohls) für Nachschub sorgen können.
Dennoch gelingt es den Angreifern unter sehr hohen Verlusten (über 1100 Mann bei den Franzosen), das Bohl zu nehmen. Die kaiserlichen Truppen müssen sich auf Auffangstellungen auf dem Lorettoberg zurückziehen.
Starker Regen - und dadurch nasses Schießpulver - macht am 04. August eine Fortsetzung des französischen Angriffes unmöglich, so dass den Bayern Zeit genug bleibt, ihre Auffangstellungen zu sichern und zu verstärken.
Am 5. August finden wieder Kampfhandlungen statt. Obwohl die Franzosen unter großen Verlusten bayerische Stellungen einnehmen können, bleibt ihnen die Eroberung des Lorettobergs versagt und sie müssen, nachdem weitere Kämpfe erneut durch starke Regenfälle für mehrere Tage verhindert werden, am letzten Kampftag, dem 9. August, erneut schwere Verluste hinnehmen.
Da während des gesamten Sommers in und um Freiburg Krieg herrschte und die umliegenden Dörfer und Felder große Verwüstungen erleiden mussten - bzw. die französischen Soldaten die Nahrungsreserven der Region langsam leergeplündert hatten und vielfach nur verbrannte Erde hinterließen - haben die angreifenden Franzosen zudem mit immer größeren Nachschubproblemen zu kämpfen. So wird beispielsweise das Pferdefutter knapp. D.h. die Region steht Anfang August 1644 kurz davor, die Truppen mit ihren Tieren nicht länger versorgen zu können.
Nachdem über 6000 Mann tot oder kampfunfähig sind, ziehen sich die Franzosen - nachdem sie sich zum Sieger erklärt haben (!) - ins Elsass zurück, das sie besetzen. </br> Mercy erhält dem Befehl, Freiburg zu halten und nicht nachzusetzen. Der französische Kardinal und de facto Regierungschef Mazarin ist über die hohen Verluste, die nur zu einer Zementierung des Status Quo führten, entsetzt. Condé ist - nach Schiller - dagegen ein eiskalter Machtpolitiker: "Eine einzige Nacht in Paris", hörte man ihn sagen, "gibt mehr Menschen das Leben, als diese Aktion getötet hat" (Friedrich Schiller, Geschichte der Dreißigjährigen Krieges).

unmittelbare Auswirkungen auf die Bevölkerung

In Folge der vorangegangenen Belagerung und der Schlacht wurden die Freiburger Vorstädte und mehrere vor der Stadt liegende Klöster zerstört.
Freiburgs Einwohnerzahl ging während des Dreißigjährigen Kriegs während insgesamt fünf Belagerungen von 14.000 im Jahre 1618 auf etwa 2000 Menschen im Jahre 1648 zurück.
Für die Bewohner der Orte um den Schönberg und Batzenberg waren die Auswirkungen ungleich verheerender. Die für ihre Grausamkeit berüchtigten schwedischen Truppen wüteten bereits 1638 in der Region und massakrierten damals die männliche Bevölkerung von Kirchhofen , 15 km südlich Freiburgs gelegen. Auch 1644 war das Los der Bevölkerung sehr hart. 10.000 Mann und ihr Tross auf dem Batzenberg mussten versorgt werden - dies erfolgte durch Plünderung der umliegenden Ortschaften. Eine mehrmonatige Truppenkonzentration in einer Region hinterließ daher für mehrere Jahre verbrannte Erde, bedeutete oft Tod und Verwüstung für die Landbevölkerung.

Nachwirkungen

Auf dem Schönberg oberhalb Leutersbergs und Ebringens erinnert das Schlachtenkreuz an die Schlacht am 03. August. Es steht an Stelle des Beinhauses, wo man erst 30 Jahre nach der Schlacht die auf dem ganzen Berg verstreut liegenden Knochen der Gefallenen bestattete. Das Massengrab entwickelte sich - nicht zur Freude der Kirche - zu einem Wallfahrtsort der katholischen Bevölkerung der Region und es wurden offenbar auch immer wieder Knochen als Reliquien entwendet. Da die Kirche die Wallfahrten nicht unterbinden konnte, wurden die relativ wenigen noch verbliebenen Knochen der Gefallenen auf Veranlassung des von der St. Galler Herrschaft in Ebringen eingesetzten Pfarrers und Herrschaftsverwalters Ildefons von Arx schließlich 1791 abtransportiert, wodurch in den folgenden Jahrzehnten die Verehrung langsam zum Erliegen kam.

Weblinks

Siehe auch: Zeittafel zum Dreißigjährigen Krieg , Liste von Schlachten

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schlacht bei Freiburg im Breisgau aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Schlacht bei Freiburg im Breisgau verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de