Kloster Barthe war ein dem Heiligen Nikolaus geweihtes Kloster der Prämonstratenser bei Hesel in Ostfriesland. Es wurde um 1200 als Nonnenkloster errichtet. Im Jahr 1287 zählte Barthe 140 Bewohner. Das Kloster besaß ein Vorwerk im " Woltzeter Hammrich", das aber schon im 15. Jahrhundert an die Häuptlinge von Loquard und Rysum veräussert wurde. 1508 erwarb das Kloster noch Land zu Elewerdt in der Provinz Groningen .

Im Zuge der Reformation wurde das Kloster säkularisiert und in einen gräflichen Wirtschaftshof umgewandelt. Die Klosterkirche wurde erst 1631 abgebrochen. Auch die Domäne Kloster Barthe wurde schließlich 1875 niedergelegt und teilweise in einen Forst umgewandelt.

In den letzten Jahren haben auf dem Gebiet des ehemaligen Klosters intensive archäologische Grabungen stattgefunden. Der Grundriss der Klosterkirche umfasste danach in der Innenmessung etwa 32 * 7 m. Die Klausurgebäude standen nördlich der Kirche, der Friedhof lag im Osten bzw. Süden. Die Grundrisse des Klosters wurden mit einer Heckenanpflanzung sichtbar gemacht.

Mit der "Kloster-Barthe-Schule" in Hesel wird auch heute an die Klosterzeit in diesem Raum erinnert. Das Gebiet des ehemaligen Klosters ist heute Staatsforst und mit etwa 600 ha eines der größten zusammenhängenden Forstgebiete in Ostfriesland.

Literatur

• R. Bärenfänger: Aus der Geschichte der Wüstung „Kloster Barthe“, Landkreis Leer, Ostfriesland. Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen in den Jahren 1988 bis 1992. Mit Beiträgen von A. Burkhardt, W. Löhnertz und P. Weßels. Probleme der Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet 24, 1997, 9-252.
• R. Bärenfänger: Wüstung Kloster Barthe bei Hesel. Ostfriesland. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 35, Stuttgart 1999, S. 197-200.
• A. Burkhardt: Wer lebte und starb im ostfriesischen Kloster Barthe? Archäologie in Niedersachsen 1, 1998, S. 94-96.
• A. Burkhardt: Der Friedhof von Kloster Barthe, Landkreis Leer, Ostfriesland. Probleme der Küstenforschung 27, 2001 (2002), S. 325-393.