fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Zitadelle Spandau: 28.01.2006 23:18

Zitadelle Spandau

Wechseln zu: Navigation, Suche
Torhaus der Zitadelle Spandau
Torhaus der Zitadelle Spandau
Schematische Karte der Zitadelle Spandau:   1 Torhaus; 2 Juliusturm; 3 Palas; 4 Bastion Kronprinz; 5 Bastion Brandenburg; 6 Bastion Königin; 7 Bastion König; 8 Kanonenturm; 9 ehemalige Kaserne 10 Wassertor; 11 italienische Höfe; 12 ehemaliges Verwaltungsgebäude; 13 Magazin; 14 ehemaliges Offiziershaus; 15 ehemaliger Exerzierschuppen; 16 ehemaliges Zeughaus;17 Vorwerk "Schweinekopf"; 18 Damm und Brücke; 19 Wassergraben; 20 Havel; 21 Spandauer See
Schematische Karte der Zitadelle Spandau: 1 Torhaus; 2 Juliusturm; 3 Palas; 4 Bastion Kronprinz; 5 Bastion Brandenburg; 6 Bastion Königin; 7 Bastion König; 8 Kanonenturm; 9 ehemalige Kaserne 10 Wassertor; 11 italienische Höfe; 12 ehemaliges Verwaltungsgebäude; 13 Magazin; 14 ehemaliges Offiziershaus; 15 ehemaliger Exerzierschuppen; 16 ehemaliges Zeughaus;17 Vorwerk "Schweinekopf"; 18 Damm und Brücke; 19 Wassergraben; 20 Havel; 21 Spandauer See

Die Zitadelle Spandau ist eine der Sehenswürdigkeiten Spandaus und Berlins insgesamt. Die im Jahre 1559 bis 1594 an Stelle einer mittelalterlichen Burg erbaute Festung liegt nord-östlich der Spandauer Altstadt am anderen Havelufer. Im heutigen Berliner Bezirk, der bis 1920 selbständigen Stadt Spandau, finden sich neben der Zitadelle weitere zur Befestigung der Stadt gehörende Bauwerke wie das erst 1886 erbaute Fort Hahneberg im Ortsteil Staaken oder die Burgwallschanze.

Architekt der Zitadelle war der Italiener Francesco Chiaramella de Gandino , der 1578 durch Rochus Graf zu Lynar , gleichfalls aus Italien stammend, abgelöst wurde. Bautechnisch entsprach die Zitadelle der damaligen Idealvorstellung. Die symmetrisch aufgebaute Festung besitzt vier Bastionen , welche durch Kurtinen verbunden sind. Das Kurtinen-Viereck besitzt eine Kantenlänge von 208 m×195 m. Durch die Anordnung der Bastionen gab es keine toten Winkel , in denen sich Angreifer hätten verstecken können.

Inhaltsverzeichnis

Torhaus

Das Torhaus befindet sich in der Südkurtine und besitzt eine Zugbrücke . Diese ist, der besseren Verteidigung wegen, aus der Mitte nach Westen verschoben. So bot sich eine Sicherung von der linken Flanke der Bastion König aus an. Dafür nahm man den schlechten Untergrund in Kauf. Um diesem Problem Herr zu werden, wurde zur Erbauung das Verfahren der schwimmenden Gründung angewandt. In den Faulschlamm schüttete man Abbruchmaterial und Schutt. Große Stücke setzten sich auf dem Grund ab und saugten die Feuchtigkeit auf. Darauf wurden Holzpfähle, überwiegend Eiche, gerammt, die vierkantig zugehauen und zwischen 2 und 3,5 m lang waren. Auf diesem vorbereiteten Untergrund erbaute man das Torhaus.

Chiaramella ist der Entwurf des Torhauses zugeschrieben. Als Venezianer kannte er das von Michele Sanmicheli erbaute Stadttor Porta Nuova in Verona. Das Torhaus in Spandau war ein Prunktor, welches den Vorüberreisenden zeigen sollte, wie aufgeschlossen die Spandauer der Kunst gegenüber seien. Die heutige Fassade an der Feldseite des Torhauses stammt aus dem Jahre 1839 . Die Renaissancefassade des 16. Jahrhunderts wurde 1813 bei dem Beschuss der Zitadelle beschädigt und wahrscheinlich als nicht mehr zeitgemäß bei den Renovierungsarbeiten entfernt. Die neue Fassade erhielt eine Gliederung in den Formen des Klassizismus . Hierfür machte man sich die risalitartige Herausziehung der Halle des 16. Jahrhunderts zu Nutze und blendete eine 25cm starke Fassade aus Rathenower Ziegeln vor.

Der Palas

Palas Frontalansicht
Palas Frontalansicht

Beim Durchschreiten des Torhauses wird links (westlich) der gotische Saalbau (Palas) sichtbar, der 1520 – 1523 in Renaissanceformen umgestaltet wurde. Ein Umbau zum Offizierskasino zerstörte 1936 alte bauliche Strukturen. Seit 1977 wird der Bau in den Formen der Neugotik rekonstruiert. An der Südseite befinden sich jüdische Grabsteine aus dem Zeitraum von 1244 bis 1347 .

Der Palas war das Wohnhaus der Burg. Hier wohnten die Landesherren, wenn sie in Spandau weilten. Die Innenräume des Palas waren unverputzt. Die Fugen zwischen den Ziegelsteinen im Klosterformat besaßen Ritzungen.

Der Juliusturm

Juliusturm der Zitadelle Spandau
Juliusturm der Zitadelle Spandau

Der Juliusturm, das Wahrzeichen Spandaus, ist 30 m hoch. Auf seine Spitze führt die berühmte Wendeltreppe, die 1964 nach dem Vorbild der neogotischen Treppe von 1843 rekonstruiert wurde. Wenn man die 145 Stufen erklommen hat, bietet sich ein Rundblick über Spandau und Umgebung, bis nach Tegel, zur Berliner Innenstadt und zum Grunewald. Die Zeit der Erbauung ist unbekannt. Nach dem Baubefund gehört das Baumaterial des Sockels dem 13. Jahrhundert an. Die Mauerstärke beträgt im Sockelgeschoss 3,60 m und im Obergeschoss 2,30 m. Den Zinnenkranz, ein Zeugnis der deutschen Romantik , entwarf Karl Friedrich Schinkel im Jahre 1838 .

Zur Zeit der Erbauung war er Bergfried oder Wachturm und diente als Zufluchtsstätte bei Gefahr. Gleichzeitig konnte er als Wohnturm genutzt werden. In seinem Kellergeschoss befand sich das Verlies .

Der Name Juliusturm ist bis heute nicht eindeutig geklärt. 1356 verlieh Markgraf Ludwig der Römer seinem Kammerknecht Fritz das Thurm Amt zu Spandau. Da Fritz Jude war, hieß der Turm fortan Judenturm. Aus dieser Bezeichnung entwickelte sich wohl der Name Juliusturm, wie er seit 1400 genannt wurde.

Nach Beendigung des Krieges 1870 / 71 wurde der Turm als Lagerort für den aus der französischen Kriegsentschädigung stammenden Reichskriegsschatz bestimmt. Am 3. und 10. Juli 1874 kamen 5 Milliarden Französischer Franc , was 120 Millionen Goldmark entsprach, in 1.200 Kisten verpackt nach Spandau und lagerten dort bis zur Rückgabe im Jahr 1919 . Weil durch den heutigen Eingang 1842 eingebrochen worden war, baute man 1910 zur Sicherheit des Reichskriegsschatzes eine Tresortür ein. Sie hat ein Gewicht von 3.000 kg und ist eine der dicksten Tresortüren Berlins.

20. Jahrhundert

1950 Die Otto-Bartning-Schule (Berufsfachschule für das Baugewerbe und später auch die Otto-Bartning-Oberschule als Fachoberschule für das Bauwesen und die Vermessungstechnik) zieht auf die Zitadelle. Die Schule ist hier bis 1986 untergebracht.

Literatur

  • Presse und Informationsamt des Landes Berlin (Hrsg.): Die Zitadelle Spandau. In: Berliner Forum. 8/1977
  • Burckhardt Fischer: Zeiten und Spuren. Momente einer bau- und festungsgeschichtlichen Zeitreise auf der Zitadelle Spandau, dargestellt am Beispiel des Kavaliers Brandenburg. In: Institut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V. (Hrsg.): Erhalt und Nutzung historischer Zitadellen. Mainz 2002, ISBN 3-8053-2987-3 , S. 127–141
  • Stadtgeschichtliches Museum Spandau (Hrsg.): Von Vestungen. Die brandenburgisch-preußischen Festungen Spandau - Peitz - Küstrin . Berlin 2001 (Redaktion: Ralf Gebuhr, Andrea Theissen, Martin Winter)
  • Johannes Schwarz: Fledermäuse – Heimliche Untermieter der Zitadelle Spandau unter internationalem Schutz. In: Institut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V. (Hrsg.): Erhalt und Nutzung historischer Zitadellen. Mainz 2002, ISBN 3-8053-2987-3 , S. 233–242
  • Andrea Theissen, Arnold Wirtgen: Militärstadt Spandau. Zentrum der preußischen Waffenproduktion 1722 bis 1918. Brandenburg, Berlin 1998
  • Thomas Biller: Sozialgeschichtliche Aspekte im Festungsbau am Beispiel Spandau, in: Eine Zukunft für unsere Vergangenheit, hrsg. von Volker Schmidtchen (Schriftenreihe Festungsforschung Bd. 1), Wesel 1981, S. 115-138
  • Thomas Biller: Der "Lynarplan" und die Entstehung der Zitadelle Spandau im 16. Jahrhundert (Grundrisse, Pläne und Absichten von Spandau Bd. 3), Berlin 1981
  • Daniel Burger: Die Landesfestungen der Hohenzollern in Franken und Brandenburg im Zeitalter der Renaissance (Schriftenreihe zur Bayerischen Landesgeschichte Bd. 128, zugleich Die Plassenburg Bd. 51), München 2000, S. 279-326.

Siehe auch

Albrecht der Bär , Zitadelle Jülich, Liste von Festungen

Weblinks


Koordinaten: 52° 32' 29" N, 13° 12' 44" O

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Zitadelle Spandau aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Zitadelle Spandau verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de