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Letzte Änderung für Artikel Full-Reuenthal: 19.02.2006 21:09

Full-Reuenthal

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Wappen
Wappen von Full-Reuenthal
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk : Zurzach
BFS-Nr. : 4307
PLZ : 5324
Koordinaten : 47° 37' n. Br.
8° 22' ö. L.
Höhe : 315  m ü. M.
Fläche: 4.82  km²
Einwohner : 825 (31. Dezember 2004)
Website : www.full-reuenthal.ch
Karte
Karte von Full-Reuenthal

Full-Reuenthal ist eine Gemeinde im Bezirk Zurzach des Schweizer Kantons Aargau. Die nördlichste Gemeinde des Kantons liegt am Hochrhein an der Grenze zu Deutschland und besteht aus den beiden Dörfern Full und Reuenthal.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Full (315 m.ü.M.) ist eine Streusiedlung im Fullerfeld, einer grossen flachen Schotterebene , die vom Rhein beinahe halbkreisförmig umflossen wird. Rund zwei Kilometer südöstlich von Full mündet die Aare in den Rhein. Die Siedlung mit rund 660 Einwohnern besteht aus den drei Ortsteilen Unterdorf, Fahrhäuser und Jüppen, die lose miteinander verbunden sind. Etwas mehr als einen Kilometer südlich davon liegt Reuenthal (386 m.ü.M.). Das 170 Einwohner zählende Dorf befindet sich auf einer erhöht liegenden Ebene, getrennt durch die Fullerhalde, einem rund achtzig Meter hohen Kalkfelsen .

Die Fläche der Gemeinde beträgt 482 Hektaren, davon sind 109 Hektaren bewaldet und 60 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle liegt auf 424 Metern oberhalb der Fullerhalde, die tiefste Stelle auf 310 Metern am Rhein.

Nachbargemeinden sind Waldshut-Tiengen im Norden, Leuggern im Süden, Leibstadt im Südwesten und Dogern im Westen.

Geschichte

Früheste Siedlungsspuren in der Gegend von Leibstadt stammen von den Helvetiern , einem Keltenstamm , der um 500 v. Chr. dieses Gebiet in Besitz nahm. Ab 58 v. Chr. herrschten hier die Römer Zwischen 259 und 277 hielten die Alemannen das Gebiet südlich des Rheins besetzt, bevor sie von den Römern zurückgedrängt wurden. Der Rhein bildete die Nordgrenze des Römischen Reichs, bei Jüppen wurde ein Wachtturm gebaut. Um 400 zogen sich die Römer endgültig über die Alpen zurück. Die Alemannen besiedelten die Region und verdrängten allmählich die romanisierten Kelten.

Im Jahr 1231 vermachten die Freien von Bernau ihren Grundbesitz dem Johanniterorden . Die Johanniter teilten ihren neu erworbenen Besitz zunächst der Kommende Bubikon im Zürcher Oberland zu. 1250 erfolgte die Gründung der Kommende Leuggern. Diese wurde das religiöse und politische Zentrum des Kirchspiels Leuggern, das die heutigen Gemeinden Leuggern, Böttstein, Full-Reuenthal sowie Leibstadt umfasste.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und lösten die Habsburger als Landesherren ab. Das Kirchspiel Leuggern wurde ein Teil der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft der Eidgenossenschaft. Während des Schwabenkrieges von 1499 wurden die Dörfer des Kirchspiels verwüstet und geplündert; Full wurde am 22. Februar jenes Jahres von schwäbischen Truppen zerstört; nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau. Von 1529 bis 1531 war das Kirchspiel durch die Truppen der reformierten Stadt Bern besetzt, die Bevölkerung blieb jedoch katholisch.

Im März 1798 eroberten die Franzosen die Eidgenossenschaft und das Kirchspiel wurde ein Teil des kurzlebigen Kantons Baden der Helvetischen Republik . Das Kirchspiel wurde in die Munizipalitäten Böttstein und Leuggern aufgeteilt. Während des Zweiten Koalitionskrieges im Jahr 1799 verlief die Frontlinie zwischen Franzosen und Österreichern mitten durch das Aaretal südöstlich von Full und Reuenthal. Am Zusammenfluss von Aare und Rhein hatten die Franzosen ein Lager errichtet. Durch Requirierungen und Zwangseinquartierungen litt die Bevölkerung grosse Not.

Nachdem 1803 durch die Mediationsakte von Napoléon Bonaparte der Kanton Baden aufgelöst und im Kanton Aargau aufgegangen war, wurden die Dörfer des Kirchspiels in einer einzigen Gemeinde wiedervereinigt. Mit einer Fläche von über 30 Quadratkilometern war sie die grösste des Kantons. Das Kantonsparlament beschloss 1816 die Teilung der Grossgemeinde in die Gemeinden Böttstein, Leuggern und Oberleibstadt. Man war der Meinung, eine derart grosse Gemeinde ohne eigentliches Zentrum sei wirtschaftlich nicht überlebensfähig. Bis 1832 gehörten Full und Reuenthal zur Gemeinde Oberleibstadt und bilden seither eine eigenständige Gemeinde. 1902 erfolgte die letzte Grenzbereinigung, als der kleine Weiler Jüppen von Leuggern abgetrennt und der Gemeinde Full-Reuenthal angefügt wurde.

Die Bevölkerung Leuggerns lebte bis ins frühe 20. Jahrhundert weitgehend von der Landwirtschaft ; die Industrialisierung hielt nur langsam Einzug. Im Jahr 1939, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs , wurde in Reuenthal eine Festung fertig gestellt, die einen allfälligen Angriff deutscher Truppen hätte aufhalten sollen. Bei der Bombardierung von Waldshut am 19. Februar 1945 fielen zwei Bomben auf den Weiler Jüppen und richteten erheblichen Sachschaden an.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es mehrmals Projekte für die Schiffbarmachung von Rhein und Aare, in den 1980ern sogar Pläne für einen Flusshafen im Fullerfeld. Doch all diese Projekte scheiterten am Widerstand von Bevölkerung und Naturschützern. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wehrten sich die Bewohner der Gemeinde erfolgreich gegen die Absicht, die geplante deutsche Bundesautobahn 98 ein Stück weit über das Fullerfeld zu führen. Mittlerweile wird wieder die Bergvariante nördlich an Waldshut vorbei favorisiert.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Gelb auf grünem Boden schwarze Grundwasserpumpe mit waagrechtem schwarzem Schwengel und schwarzem Trog." Bis 1952 beass die Gemeinde kein eigenes Wappen. Aus Mangel an historischen Vorbildern favorisierte man Fisch und Zwerg als Wappenmotiv. Auf Anraten der kantonalen Wappenkommission entschied sich der Gemeinderat dann aber für eine Grundwasserpumpe, die bis in die 1920er für diese Gegend typisch und zahlreich vorhanden waren.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1798 234
1850 442
1900 404
1930 487
1950 493
1960 611
1970 694
1980 674
1990 715
2000 806

Am 31. Dezember 2004 lebten 825 Menschen in Full-Reuenthal, der Ausländeranteil betrug 8,7 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 66,1 % römisch-katholisch und 22,6 % reformiert; 3,5 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 95,4 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,1 % Italienisch, 1,0 % Portugiesisch, 0,7 % Albanisch.

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung , übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat . Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren ( Mehrheitswahlverfahren ) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Pius Hauser, Gemeindeammann
  • Arlette Rüegger, Vize-Gemeindeammann
  • Franz Graf
  • Franz Schmid
  • Roland Zepf

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Zurzach zuständig. Full-Reuenthal gehört zum Friedensrichterkreis Leuggern.

Wirtschaft

In Full-Reuenthal gibt es etwa 230 Arbeitsplätze, davon 19 % in der Landwirtschaft, 50 % im Kleingewerbe und 31 % im Dienstleistungssektor. Der wichtigste Arbeitgeber ist die Kuhn Champignon AG, der grösste Champignon -Zuchtbetrieb der Schweiz mit 100 Angestellten. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den Nachbargemeinden oder in der Region Baden.

Verkehr

Zwischen Full und Reuenthal führt die wichtige Rheintal-Hauptstrasse von Basel nach Winterthur, beide Ortsteile sind durch Nebenstrassen mit dieser verbunden. Die Gemeinde wird durch die Postautolinie Koblenz – Leibstadt erschlossen, die ausserhalb der Hauptverkehrszeiten als Rufbus verkehrt. Von Jüppen aus gibt es eine Fährverbindung über den Rhein nach Waldshut, es ist die einzige Fähre des Kantons Aargau, die nach einem festen Fahrplan verkehrt.

Bildung

In Full gibt es einen Kindergarten und eine Primarschule . Die Realschule und die Sekundarschule können in Leibstadt besucht werden, die Bezirksschule in Leuggern. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.

Literatur

Sarah Brian Scherer, Dominik Sauerländer, Andreas Steigmeier: Das Kirchspiel Leuggern – Geschichte von Böttstein, Full-Reuenthal, Leibstadt und Leuggern, 2001 (zu beziehen bei der Gemeindekanzlei)

Weblinks


Koordinaten: 47° 37' N, 8° 12' O

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Full-Reuenthal aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Full-Reuenthal verfügbar.

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