fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Liebstadt: 16.02.2006 09:32

Liebstadt

Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen Karte
Wappen von Liebstadt Deutschlandkarte, Position von Liebstadt hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk : Dresden
Landkreis : Sächsische Schweiz
Geografische Lage :
Koordinaten: 50° 51′ 53" n. Br.,
13° 51′ 20" ö. L.
50° 51′ 53" n. Br.,
13° 51′ 20" ö. L.
Höhe : 220 - 595 m ü. NN
Fläche : 37,41 km²
Einwohner : 1.395 (30. September 2005)
Bevölkerungsdichte : 37 Einwohner je km²
Postleitzahl : 01825
Vorwahl : 035025
Kfz-Kennzeichen : PIR
Gemeindeschlüssel : 14 2 87 230
Stadtgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchplatz 2
01825 Liebstadt
Website: / www.kuckuckstein.de
E-Mail-Adresse: buergermeister@stadt-bgb.de
Politik
Bürgermeister : Hans-Peter Retzler ( Linke )

Die Stadt Liebstadt liegt in den Ausläufern des Osterzgebirges an der Grenze zur Sächsischen Schweiz hauptsächlich im Seidewitztal südlich von Pirna auf 350 m ü. NN (die ländlichen Ortsteile liegen aber alle höher; der höchste Punkt in der Nähe von Waltersdorf ungefähr bei 595 m ü. NN; der niedrigste Punkt liegt bei ca. 220 m ü. NN im Seidewitztal an der Grenze zur Gemeinde Bahretal bei Nentmannsdorf).

Einige markante Erhebungen auf dem Stadtgebiet sind die Napoleonschanze bei Herbergen (428 m ü. NN), der Käferberg (414 m ü. NN), der Galgenberg (427 m ü. NN), der Ziegenrücken (453 - 499 m ü. NN) und einige namenlose Erhebungen im Süden (bis 595 m ü. NN).

Südlich von Liebstadt wird das Flüsschen Seidewitz seit 1967 durch ein Rückhaltebecken gestaut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte der Stadt ist untrennbar mit der des Schlosses Kuckuckstein verbunden. Bereits unter Heinrich I. wurde die Burg vermutlich zwischen 930 und 940 erbaut. Sie beherrscht damit die Handelswege von Pirna über das Seidewitztal nach Börnersdorf und dann weiter auf der Alten Dresden Teplitzer Poststraße nach Breitenau und Fürstenwalde über denn Kamm des Osterzgebirges nach Kulm in Böhmen . Diese Strecke ist weniger anstrengend als der Weg durch das Müglitztal von Dohna über Bärenstein, Lauenstein und Voitsdorf nach Graupen und wie die östlichere Strecke über den Geiersberg und nur wenig länger als der Weg über den Nollendorf-Kulmer-Pass ( Neue Dresden Teplitzer Poststraße von Pirna über Gottleuba und Oelsen nach Aussig bzw. Teplitz ).

Liebstadt mit Schloss Kuckuckstein
Liebstadt mit Schloss Kuckuckstein

Die Entstehung der Stadt ist dabei sehr eng mit den Burggrafen von Dohna verbunden. Sie waren ein edelfreies Geschlecht, welches durch Kaiser Friedrich I. mit der reichsunmittelbaren Burggrafschaft Donin (heute Dohna bei Pirna) belehnt wurden. Der erste nachweisbare Besitzer von Liebstadt war Otto von Dohna , der am 19. Oktober 1286 Liebstadt an das Bistum Meißen verleiht. In dieser Urkunde wird nur das Städtchen (civitas Libenstat), nicht die Burg erwähnt.

Die heutigen dörflichen Ortsteile sind wie alle Dörfer der Region größtenteils im 13. Jahrhundert als Waldhufendörfer entstanden. Döbra wurde 1258 erstmals erwähnt. Allerdings noch nicht unter diesem Namen, den erhielt der Ort erst 1661 . Zuvor hieß das Dorf Dobraw ( 1346 ), Dobreye, Deebraw und Deeber. Diese Varianten leiten sich wahrscheinlich aus dem Slawischen ab und sollen „Gutes Wasser“ (dobře = gut, voda = Wasser) bedeuten.

Auch Herbergen stammt aus dem 13. Jahrhundert . Seine Entstehung wird aber erst 1455 urkundlich, der heutige Name findet sogar erst 1492 als „herbrygen“ Erwähnung. Der Name dürfte die Bedeutung „Ort, der das Heer bergt“ haben, was sich aus der Lage nahe der „Alten Dresden Teplitzer Poststraße“ herleiten lässt. Diese Straße war immer auch eine Heerstraße, die die Armeen nutzten um über das Osterzgebirge zu gelangen. Wegen der Kämpfe zwischen russischen und französischen Truppen im Napoleonischen Krieg 1813 erhielt ein Bergrücken nahe Herbergens auch den Namen „Napoleonschanze“.

Liebstadt wird erst wieder 1410 erwähnt, nachdem die Donins in der Dohnaischen Fehde 1402 dem Meißner Markgrafen Wilhelm I. unterlegen waren und damit alle ihre Besitzungen verloren hatten. Der Markgraf belehnte die Brüder Günther und Heinrich von Bünau für ihre Treue zu ihm und ihre militärischen Verdienste unter anderem auch mit Liebstadt. Sie werden die nächsten 200 Jahre die Geschicke in der Region lenken. 1492 erhält Liebstadt erneut das Stadt- und Marktrecht. Das Schloss und damit auch die Stadt wechselt seinen Besitzer nach den Bünaus mehrfach, bis das Schloss 1774 von Hans Carl August von Carlowitz ersteigert wird und bis 1931 im Besitz der Familie von Carlowitz verbleibt.

Natürlich wurde auch Liebstadt und die Dörfer in der Umgebung von den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Hussiten , im Dreißigjährigen und im Siebenjährigen Krieg und im Napoleonischen Krieg hart von Verwüstungen, Not, Elend und Krankheiten betroffen.

Das heutige Stadtgebiet entstand erst mit der sächsischen Gemeindegebietsreform von 1994 .

2000 haben sich die Städte Bad Gottleuba-Berggießhübel, Liebstadt und die Gemeinde Bahretal zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammengeschlossen mit Bad Gottleuba-Berggießhübel als erfüllender Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

  • 1551: 387
  • 1815: 559
  • 1834: 734
  • 1910: 707
  • 1957: 958
  • 1990 (03.10.): 1.616
  • 2000 (31.12.): 1.483
  • 2004 (31.12.): 1.394
  • 2005 (31.12.): 1.395

(1551-1957: Zühlke 1966; 1990-2005: Statistisches Landesamt Sachsen)

Ortsgliederung

Liebstadt ist die kleinste Stadt Sachsens und besteht aus den acht Ortsteilen Waltersdorf, Döbra, Berthelsdorf, Liebstadt, Herbergen, Seitenhain, Großröhrsdorf und Biensdorf (von Süden nach Norden).

Politik

Sitzverteilung im Stadtrat (Wahlen am 13. Juni 2004):

  • Freie Wählervereinigung Liebstadt - 8 Sitze
  • CDU - 4 Sitze

Kultur, Sport und Bildung

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Kuckuckstein mit Freimaurerloge , Heimatmuseum und Rittersaal (siehe Weblink)
  • Kirche in Döbra
  • Ev.-Luth. Kirche Liebstadt
Ev.-Luth. Kirche in Liebstadt
Ev.-Luth. Kirche in Liebstadt

Kulturelle Höhepunkte und Freizeitaktivitäten

  • Stadtfest (Erstes Wochenende im Juni)
  • Veranstaltungsreihe der ev.-luth. Kirche Liebstadt (Lesungen, Vorträge usw.)
  • Veranstaltungen der Liebstädter Vereine (Männerchor, Freiwillige Feuerwehr, Liebstädter Kuckucks-Guggen)

Sport

  • Freibad Liebstadt
  • Liebstädter Sportverein e. V.
  • SG Großröhrsdorf e. V.

Schule

Liebstadt verfügt über eine Grundschule .

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Wichtigster Wirtschaftsfaktor in Liebstadt ist die Hutzel-Seidewitztal GmbH, die im Verband der Hutzel-Gruppe das Zentrum Deutschland-Ost für Präzisionsdrehteile ist. Drehteile von 1-200 mm Durchmesser bis ca. 1000 mm werden nach Zeichnung vom Prototyp bis zur Serie aus allen zerspanbaren Werkstoffen - auch Titan, Tantal und Zirkonium - hier gefertigt.

Die Fertigung von Präzisionsdreh- und -frästeilen (3 - 50 mm bis ca. 100 mm Durchmesser) nach Vorgaben der Auftraggeber gehört ebenfalls zum Produktionsspektrum der Präzimat Feinmechanik GmbH im Ortsteil Döbra.

Weitere wirtschaftliche Faktoren sind Handel, Handwerk und Dienstleistung sowie in den ländlichen Ortsteilen die Landwirtschaft.

Verkehr

Liebstadt ist von Pirna aus über die S 176 im Seidewitztal zu erreichen. Der Regionalverkehr wird durch die Verkehrsgesellschaft Sächsische Schweiz mbH realisiert.

Persönlichkeiten

  • Christian Benjamin Geißler (* 1743 in Holzkirchen bei Lauban, Sterbedatum unbekannt aber nach 1813 wahrscheinlich in Liebstadt) „Rebell von Liebstadt”, Wortführer beim Bauernaufstand von 1790 , Verfasser der Schrift „Pro Memoria” (1790)
  • Carl Adolf von Carlowitz (* 1771 in Großhartmannsdorf bei Freiberg, † 1837 in Breslau ) Besitzer von Schloss Kuckuckstein, General unter dem russischen Zaren Alexander I. im Kampf gegen die Napoleonische Fremdherrschaft
  • Artur Henne (* 13. Februar 1887 in Dresden, † 1963 in Liebstadt) Maler

Literatur

  • Jobst, Walter / Grundig, Heinz (1961): Um Gottleuba, Berggießhübel und Liebstadt. Werte der Heimat Bd. 4. Berlin
  • Meiche, Alfred (1927): Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna. Dresden
  • Schmidt, Otto Eduard (1932): Schloß Kuckuckstein. in: Mitteilungen des Landesverein Sächsischer Heimatschutz. Bd. XXI/1932, S. 101-128.
  • Zühlke, Dietrich (1966): Stadtsiedlungen im östlichen Erzgebirge. In: Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Hrsg.] (1966): Östliches Erzgebirge. Werte der deutschen Heimat Band 10, Berlin, S. 244-257

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Liebstadt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Liebstadt verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de