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Letzte Änderung für Artikel Osterholz-Scharmbeck: 19.02.2006 23:59

Osterholz-Scharmbeck

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Wappen Karte
Wappen Osterholz-Scharmbeck Deutschlandkarte, Position von Osterholz-Scharmbeck hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis : Osterholz
Geografische Lage :
Koordinaten: 53° 13′ N, 8° 48′ O
53° 13′ N, 8° 48′ O
Fläche : 147 km²
Einwohner : 31.055 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte : 212 Einwohner/km²
Höhe : 11 m ü. NN
Postleitzahl : 27711
Vorwahl : 04791
Kfz-Kennzeichen : OHZ
Gemeindeschlüssel : 03 3 56 007
Stadtgliederung: Kernstadt und 9 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 1
27711 Osterholz-Scharmbeck
Website: www.osterholz-scharmbeck.de
Politik
Bürgermeister : Martin Wagener ( SPD )
Bild
Lauf des Giehler Bachs und der Hamme von der Langen Heide ins Teufelsmoor bis zur Mündung in die Lesum.
Lauf des Giehler Bachs und der Hamme von der Langen Heide ins Teufelsmoor bis zur Mündung in die Lesum.

Osterholz-Scharmbeck ist eine Kreisstadt im Norden Niedersachsens, nordöstlich der Hansestadt Bremen, und Sitz des Landkreises Osterholz.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt Osterholz-Scharmbeck liegt in der Norddeutschen Tiefebene ca. 22 Kilometer nordnordöstlich von Bremen. Die Stadt befindet sich nahe der Hamme - wohin auch ein Hafenkanal führt - und verbindet über den Hamme-Oste-Kanal als Nebenfluss der Weser diese mit der Elbe. Die Stadt grenzt an das Teufelsmoor an dessen Rand sich auch das Künstlerdorf Worpswede befindet.

Stadtgliederung

Die Stadt Osterholz-Scharmbeck besteht aus der Kernstadt und den neun Ortschaften:

  • 1. Freißenbüttel
  • 2. Garlstedt
  • 3. Heilshorn
  • 4. Hülseberg
  • 5. Ohlenstedt
  • 6. Pennigbüttel
  • 7. Sandhausen
  • 8. Scharmbeckstotel
  • 9. Teufelsmoor .

Weitere Ortsteile, die allerdings keine administrative Unterstruktur bilden, sind in alphabetischer Reihenfolge:

  • Ahrensfelde - Altenbrück - Altendamm - Auf Dem Raden - Auf Dem Rusch
  • Bargten - Bredbeck - Buschhausen - Büttel
  • Feldhof - Haslah - Hinter Dem Horn - Kattenhorn - Lange Heide - Lintel
  • Muskau - Myhle - Niedersandhausen - Ovelgönne - Ruschkamp - Settenbeck
  • Vorwohlde - Westerbeck - Wiste.

Geologie

Die Landschaft im Stadtgebiet von Osterholz-Scharmbeck ist vom Übergang der Endmoränenlandschaft Wesermünder Geest ins Teufelsmoor geprägt. Beide Landschaftstypen sind Teil des glazialen Serie der Saale-Eiszeit , die die norddeutsche Tiefebene geformt hat.

Der Geestrücken erhebt sich im Westteil des Stadtgebiets in der Langen Heide bis auf eine Höhe von 48 m ü. NN. Die Lange Heide ist das Quellgebiet der Hamme und zahlreicher kleinerer Flüsse, wie der Drepte, dem Scharmbecker Bach und der Schönebecker Aue . Der Geestrücken fällt nach Osten innerhalb der Kernstadt bis auf 4 m ü. NN ab. Die östlichen Stadtteile liegen bereits im Teufelsmoor, das durch das Urstromtal der Hamme gebildet wurde.

Politik

Stadtrat

  • SPD 20 Sitze
  • CDU 11 Sitze
  • Bündnis 90/Die Grünen 2 Sitze
  • FDP 1 Sitz
  • Bürgerfraktion 4 Sitze

Der Stadtrat wird im September 2006 im Rahmen der niedersächsischen Kommunalwahl neu gewählt. Der Bürgermeister wird dann erstmals für eine Amtsperiode von acht Jahren von der Bevölkerung gewählt.

Wappen

Im Zentrum des Wappen steht ein angepflockter Bulle , er steht für den überregional bedeutenden jährlichen Viehmarkt der Stadt, der heute noch als Scharmbecker Herbstmarkt gefeiert wird.

(Zur Ehrung der geschichtlichen Bedeutsamkeit dieser Tiere veranstaltete die Stadt Osterholz-Scharmbeck im Sommer 2000 unter dem Motto: „Die Bullen sind los“ eine Kunstaktion. Im gesamten Stadtgebiet wurden kreativ verzierte (fast) lebensgroße Kunststoffrinder aufgestellt. Der wohl exponierteste dieser Bullen ist noch heute (2006) auf dem Marktplatz von Scharmbeck am alten Schlauchturm zu finden.)

Die drei Weberschiffchen geben den Hinweis auf die Scharmbecker Tuchmacherzunft der Stadt; die Anordnung im Dreickeck soll für Fleiß stehen. Auch die Farben haben Bedeutung: Blau und Gelb deuten - wie im Wappen von Lilienthal - auf die Zeit als „schwedische Residenz“ von 1648 bis 1715 hin. Allerdings war blau auch schon die Farbe des Siegelwappen derer "von Sandbeck" vom Gut Sandbeck. Der silberne Streifen im Grünen Feld (grün für Hoffnung), symbolisiert den Scharmbecker Bach , der so wichtig für die Scharmbecker Tuchmacherzunft war.

Städtepartnerschaften

Seit dem 27. März 1990 unterhält Osterholz-Scharmbeck eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern.

Entstehungsgeschichte der Stadt

Hauptartikel: Geschichte von Osterholz-Scharmbeck

Der Ort Osterholz-Scharmbeck entstand erst aufgrund des Zusammenschlusses der Orte Osterholz und Scharmbeck im Jahre 1927 .

Erste Besiedelung

Die Siedlungsgeschichte des Gebietes geht bis in die Jungsteinzeit zurück. Um 10.000 v.Chr. streifen Jäger, Sammler und Fischer über die "Osterholzer Geest" und die angrenzenden Moore; ihre Anwesenheit ist durch die zahlreichen Funde von Spanmessern und Pfeilspitzen belegt, die zum Beispiel im Heimatmuseum Osterholz ausgestellt sind. Einige von diesen frühen Besuchern der Geest werden nachweisbar sesshaft, da bei zahlreichen Ausgrabungen auch Spuren eines primitiven Ackerbaus (zum Beispiel Äxte) gefunden werden.

Offensichtliches Zeugnis der Besiedlung ist das etwa 2000 v. Chr. errichtete Großsteingrab, ein beindruckendes Steingrab an der heutigen Osterholzer Straße im Stadtzentrum. Dieses Hünengrab oder Hünenstein genannte gut erhaltene Kammergrab wird auf ein Alter von etwa 4000 Jahren datiert.

Steingrab in Osterholz-Scharmbeck (Vorderseite)
Steingrab in Osterholz-Scharmbeck (Vorderseite)
Scharmbecker Bach am Marktplatz in Scharmbeck
Scharmbecker Bach am Marktplatz in Scharmbeck
St.-Willehadi-Kirche und Schlauchturm (mit Kunststoffrind)
St.-Willehadi-Kirche und Schlauchturm (mit Kunststoffrind)
Klosterkirche St. Marien in Osterholz
Klosterkirche St. Marien in Osterholz
Holländermühle von Rönn
Holländermühle von Rönn
Wassermühle hinter der St.-Willehadi-Kirche
Wassermühle hinter der St.-Willehadi-Kirche
Marktplatz von Osterholz-Scharmbeck
Marktplatz von Osterholz-Scharmbeck
Hammewiesen am Kirchdammgraben in Osterholz
Hammewiesen am Kirchdammgraben in Osterholz

Derartige Großsteingräber wurden bei der Bestattungen der Bronzezeit durch Grabhügel abgelöst, wie sie sich heute z.B. im Stadtteil Garlstedt finden. Den wichtigsten Fund in einem dieser Gräber stellt wohl die Garlstedter Lure dar. Die 1830 bei Straßenarbeiten entdeckten Bruchstücke dieses bronzezeitlichen germanischen Blasinstrument stellen den zur Zeit südlichsten Fund eines solchen Instrumentes dar.

Scharmbeck

Die erste urkundliche Erwähnung Scharmbecks reicht in das Jahr 1043 (Scirnbeci) zurück. Aus dieser Zeit stammen wahrscheinlich auch die Fundamente der Kirche St. Willehadi am Marktplatz.

1233 wird die Siedlung „Sandbeck“ genannt. Beide Namen beziehen sich auf den Scharmbecker Bach , einen kleinen Nebenfluss der Hamme, der die Orte Scharmbeck und Osterholz durchzieht.

In späteren Jahrhunderten erlangte der Bach erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für den Ort Scharmbeck und ab 1581 avancierte der Ort zu einer der ersten größeren Tuchmacher-Siedlungen im norddeutschen Raum und belieferte seit dem vor allem den Bremer Markt. Die Scharmbecker Tuchmacherzunft bestand bis zum Jahre 1903 und bis ins zwanzigste Jahrhundert säumten daher zahlreiche Wassermühlen den Bachlauf, die als Walkmühlen dienten. Heute ist allerdings nur noch eine Wassermühle im Stadtgebiet mit funktionstüchtigem Mühlrad erhalten, die zur im 12. Jahrhundert erbauten Stauanlage Fehsenfeld hinter der St. Willehadi -Kirche gehörte, die eine Kornmühle war. Bis zur Umwandlung des Ortes Geestendorf in Bremerhaven war Scharmbeck der wichtigste Markt und Gewerbeort zwischen Bremen und Cuxhaven und vor Allem der seit 1692 abgehaltene Scharmbecker Viehmarkt besaß auch überregionale Bedeutung.

Osterholz

Der Begriff Osterholz verdankt die Stadt der Gründung des Osterholzer Klosters im Jahre 1182 durch Siegfried I. von Anhalt. Die Basilika des Klosters ist noch immer erhalten. Der Flecken Osterholz wächst weiter, steigt zum Verwaltungssitz (Amt Osterholz} auf, aus dem sich 1885 durch Zusammenlegung mit dem Amt Lilienthal der Landkreis Osterholz bildet. Die weitere Geschichte ist auf Grund der unmittelbaren Nähe identisch mit der von Scharmbeck; beide gehören bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges zum Erzbistum Bremen .

Zusammenlegung und Stadtrechte

Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Bremen–Geestendorf (Bremerhaven) im Jahre 1862 werden die beiden Flecken Osterholz und Scharmbeck erstmals in der heutigen Schreibweise zusammengefasst; ein beträchtlicher wirtschaflicher Aufstieg setzte ein, da sich zahlreiche Industrien (Tabakverarbeitung, Eisengießerei, Schiffswerft, Reiswerke) etablieren konnten. 1911 kommt mit der Eröffnung der Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn (BOE) eine weitere wichtige Verkehrsverbindung hinzu. Die beiden Ortschaften blieben allerdings noch weitere Jahrzehnte unabhängig. Erst am 24. Mai 1927 vollzog der Bezirk Stade des Landes Preußen die Vereinigung von Osterholz und Scharmbeck sowie der Landgemeinden Ahrensfelde, Bargten und Sandbeckerbruch zur vergrößerten Fleckengemeinde Osterholz-Scharmbeck. 1929 erhielt die Gemeinde Osterholz-Scharmbeck dann die Stadtrechte durch das preußische Staatsministerium des Innern.

Stadtentwicklung und Modernisierung

Ein prägendes Ereignis ist am 17. Oktober 1978 die Eröffnung der Lucius-D.-Clay-Kaserne im Ortsteil Garlstedt für die 2nd Armoured Division "Hell on wheels" aus Texas einer Vorhut der der 75. US-Brigade. Mit der Einquartierung von 7500 Amerikanern (4083 Soldaten, 2500 Zivilisten) erhielt die Stadt de facto den Status einer Garnison und mußte strukturell aufgestockt werden. Für die 2500 Zivilisten (später bis zu 4000) und den Teil der Soldaten, die ihre Familie mitbrachten und deshalb nicht in der Kaserne in Garlstedt, sondern in der Kernstadt untergebracht werden sollten, mussten Wohnraum und Infrastruktur geschaffen werden. Im Kuwaitkonflikt ( Zweiter Golfkrieg ) wurde der größte Teil der US-Soldaten 1992 an den Golf gebracht, die Amerikaner nutzen diese Gelegenheit die Kaserne nach Endes dieses Krieges zu schließen. Das heißt am 1. Oktober 1993 wird ein offizielles „Flaggeneinholen“ vollzogen und die Kaserne der Bundeswehr übergeben und als Truppenschule genutzt.

Die bisher mit US-Amerikanern belegten 96 Stadtwohnungen im Bereich Hoheberg-Mozartstraße-Drosselstraße kaufte die Stadt für einem Gesamtpreis von 12,5 Millionen DM . Zusammen mit anderen Wohnungen besitzt die Stadt also 220 Wohnungen (in der Regel mehstöckige Blocks) vorübergehend in ihrem Besitz. Das ist die Hälfte der durch die Amerikaner belegten Objekte und sollte den Mietwohnungsmarkt als Sozialwohnungen entschärfen helfen. Allerdings entstehen dadurch auch soziale Brennpunkte da der billige Wohnraum zu einer Konzentration von ärmeren Familien (häufig mit Migrationshintergrund) führt.

Die große amerikanische Schule wird zu einer neuen Integrierten Gesamtschule (IGS) umfunktioniert. Die Einwohnerzahl der Stadt wächst unter anderem durch diese Neubelegung des Wohnraums auf knapp über 30.000.

Religionen

Die Mehrheit der Einwohner Osterholz-Scharmbecks gehört der evangelisch-lutherischen Landeskirche an. Die Stadt hat mit den beiden historischen Kirchen auch zwei Kirchengemeinden , und zwar St. Willehadi (Scharmbeck) und St. Marien (Osterholz, Klosterkirche). Einige Bürger sind römisch-katholischen Glaubens, sie sind in der Kirchengemeinde Heilige Familie organisiert. Daneben gibt es noch andere christliche Gruppen und Freikirchen, so zum Beispiel eine Baptisten - eine Brüder - und eine neuapostolische Gemeinde . Des Weiteren sind einige der Muslime im Islamischen Kulturverein in OHZ organisiert. Seit einiger Zeit gibt es in Osterholz-Scharmbeck auch eine Moschee .

Von den während der NS-Zeit ermordeten und vertriebenen jüdischen Mitbürgern zeugen bis heute eine Gedenktafel, die nach dem Abriss der baufällig gewordenen alten Synagoge in der Bahnhofstraße im Jahre 2004 errichtet wurde, sowie ein kleiner jüdischer Friedhof .

Eingemeindungen

Nach einem Erlass des Oberpräsidenten im Jahre erfolgte 1936 die Eingliederung der Gemeinden Buschhausen, Lintel, Westerbeck und eines Teiles von Hülseberg.

Der Niedersächsische Landtag beschließt am 13. Juni 1973 ein Gesetz, nach dem mit Wirkung vom 1. März 1974 die Gemeinden Garlstedt, Heilshorn, Hülseberg, Ohlenstedt, Pennigbüttel, Sandhausen, Scharmbeckstotel, Teufelsmoor und der größte Teil der Gemeinde Freißenbüttel in die Stadt Osterholz-Scharmbeck eingegliedert werden.

Einwohnerentwicklung

  • 1909 6.060
  • 1945 12.500
  • 1970 23.500
  • 1987 24.150 ( Volkszählung , Großer Zensus )
  • 2004 31.145 (Quelle Landkreis: 31. Dezember 2004)
  • 2005 31.055 (Quelle Landkreis: 30. Juni 2005)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Musik

Das Gut Sandbeck, dessen Anlage rund um das Haupthaus in den 1980er Jahren restauriert wurde, dient heute als Kulturzentrum der Stadt. Das Programm reicht von klassischen Konzerten und Veranstaltungen des Kunstvereins Osteholz bis zu Aufführungen der Scharmbecker Speeldeel, die besonders für ihr plattdeutsches Programm bekannt ist.

Das Kulturzentrum Kleinbahnhof e.V. (KuZ) nahe dem heutigen Bahnhof von Osterholz-Scharmbeck richtet sich mit seinem wechselnden Programm an ein eher jungens alternatives Publikum. Das ursprüngliche historische Bahnhofsgebäude ist eines der Bauwerke, die vom Worpsweder Künstler Heinrich Vogeler architektonisch gestaltet worden sind.

Museen

Auf dem Gelände des ehemaligen Wirtschaftshofes des Benediktinerinnenklosters findet man die Museumsanlage der Kulturstiftung Landkreis Osterholz. Man findet dort in sechs historischen Gebäuden das Heimatmuseum, ein Mitmachmuseum, das Norddeutsche Vogelmuseum und das Museum für Schifffahrt und Torfabbau. Die Geschichte der Osterholz-Scharmbecker Museen begann mit der Gründung des „Heimat- und Museumsvereins Osterholz” im Jahre 1929, die ab 1960 im Findorffhaus ihre Aufstellung fand. 1976 übernimmt der Landkreis, 1999 die Kulturstiftung Landkreis Osterholz den erheblich gewachsenen Bestand an heimatgeschichtlichen und naturkundlichen Objekten.

  • Adresse: Bördestraße 42
  • Öffnungszeiten: Sonnabends und Sonntags 10-17 Uhr.

Bauwerke und sonstige Sehenswürdigkeiten

Neben den bereits erwähnten beiden alten Kirchen und dem Gut Sandbeck ist das herausragende Baudenkmal der Stadt Osterholz-Scharmbeck sicherlich die Holländermühle von Rönn. Dieser zweistöckige Galerieholländer mit Windrose und Segelflügeln gilt als das Wahrzeichen der Stadt. Exponiert an einer der höchsten Stellen der Stadt ist die Mühle weithin sichtbar und beherbergt die Biologische Station Osterholz e.V. (BIOS), welche unter anderem die (im Internet zugänglichen) Wetterdaten der Stadt erfasst. Weitere Windmühlen finden sich am Hafen im Stadtteil Osterholz (allerdings ohne Flügel) und im Stadtteil Sandhausen-Myhle. Diese Mühle stammt aus dem Jahre 1795 .

Die Wassermühle hinter der Kirche ist zwar die einzige erhaltene Walkmühle am Scharmbecker Bach, im Stadtteil Scharmbeckstotel befindet sich jedoch eine weitere Atrraktion. Die Wassermühle am Ruschkamp stammt aus dem Jahr 1662 und ist voll betriebsfähig. Landschaftlich besonders attraktiv sind sicherlich die Osterholzer Hammewiesen. Direkt hinter der alten Klosteranlage in Osterholz findet man dieses Feuchtwiesengebiet, das den Eingang zum Teufelsmoor bildet. Seit einigen Jahren sind hier wegen der großflächig eingerichteten Schutzflächen auch wieder, neben anderen Vogelarten, zahlreiche Storchenpaare zu beobachten. Im Waldgebiet Elm und Schmidts Kiefern zwischen den Stadtteilen Heilshorn und Garlstedt lohnt es sich auf archäologische Spurensuche zu gehen. Hier finden sich, wie beim Steingrab im Stadtzentrum von Osterholz-Scharmbeck, weitere Zeugnisse der frühgeschichtlichen Besiedlung des Gebiets in Form diverser Grabhügel mit Urnengräbern. Der Ortskern des Stadtteils Garlstedt mit seiner wunderbar erhaltenen bäuerlichen Dorfstruktur kann dabei als hervorragender Ausgangspunkt für eine Wanderung genutzt werden. Am Flüsschen Drepte, nördlich des Golfplatzes, liegt die Brockmannsmühle, eine Hofanlage mit Wassermühle aus dem 14. Jahrhundert.

In warmen Sommern laden die Ohlenstedter Quellseen in der Ortschaft Ohlenstedt durch ihre günstige Lage mit ausgedehnten Stränden zum Baden ein; aber auch die Liegewiesen des Allwetterbades mit seiner Teleskophalle im Stadtzentrum finden ihre Besucher.

Parks und Tiergärten

  • Der Scharmbecker Stadtpark zwischen Lindenstraße und der Stauanlage Fehsenfeld am Scharmbecker Bach
  • Das Klosterholz, ein buchenreicher Laubwald im Stadtzentrum zwische Bahnhof und Tinzenberg
  • Osterholzer Stadtpark an der Bahnhofstraße
  • Tiergarten Ludwigslust am Garlstedter Kirchweg (Bargten) mit 60 Tierarten. Geöffnet etwa vom 1. April bis zum 31. Oktober.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • April: Autobörse
  • Mai: "Publica" : Messe für Haushalt und Garten, etc.
  • Juni: Stadtfest
  • August: Osterholzer Erntefest
  • Oktober: Scharmbecker Herbstmarkt
  • November: Novemberball des VSK (anerkanntes gesellschaftliches Ereignis)
  • Dezember: Weihnachtsmarkt

Mundarten/Sprachen

Durch die Einführung des Hochdeutschen wurde auch in Osterholz-Scharmbeck das Niederdeutsche zurückgedrängt. Heute ist es aus der Kernstadt fast vollständig verschwunden, wenngleich das Plattdeutsch durchaus gepflegt wird und im Landkreis bei der ländlichen Bevölkerung selbst noch stark verbreitet ist.

Aber die Hochsprache hat durchaus etwas „abbekommen“; weniger weil in der Stadt auch mal „ Missingsch “ zum Beispiel auf dem Scharmbecker Herbstmarkt gesprochen wird, sondern sich der Sprachgebrauch ähnlich wie der Bremer Dialekt „verbogen“ hat, wobei in dieser Region das „S“ allerdings nicht scharf gesprochen wird, wie etwa bei den „Bremer Pfeffersäcken“, eine früher gebräuchliche - leicht abfällige - Bezeichnung für „arrogante“ Bremer (und Hamburger) Kaufleute.

Durch die vielen Flüchtlinge ab 1945 hielten auch ostpreußische und schlesische Dialekte unauffällig Einzug, aber da die Nachkommen diese Mundarten nicht pflegen, bleibt es auch in Osterholz-Scharmbeck ein aussterbendes Sprachmuster. Vermutlich können nur Linguisten heute noch einige übernommene Lehnwörter bei der hiesigen Bevölkerung ausfindig machen.

Durch den Zuzug von Migranten aus Osteuropa ist seit den 1990er Jahren durch die „Deutsch-Russen“ auch reines Russisch auf den Straßen zu hören und natürlich auch die seit jüngere Zeit so bezeichnete „ Kanak Sprak “ der Zuwanderer mit türkischem oder arabischem Sprachhintergrund.

Kulinarische Spezialitäten

Eine eigenständige städtische Spezialität besitzt die Stadt nicht; es wird die Norddeutsche Küche praktiziert:

Von Dezember bis etwa Anfang März ist „Kohlzeit“; das heißt Kohlfahrten mit anschließendem Grünkohlessen aus Grünkohl mit Pinkelwurst (oder Kohlwurst ) und Salzkartoffeln werden in den Gaststätten angeboten. Ein besonderes Ambiente stellt dabei sicherlich die Möglichkeit dar, eine solche Fahrt mit einem Torfkahn oder mit dem Moorexpress zu absolvieren.

Im Frühling ist „Spargelzeit“ mit variationsreichen Gerichten aus Spargel auf der Saisonkarte. Deftiges bleibt aber das ganze Jahr über „angesagt“; zum Beispiel Bratkartoffeln mit Knipp ; als regionaltypische Nachspeise - hier auch gerne „Nachtisch“ genannt - bietet sich eine „ Rote Grütze “ an.

Auf dem ehemaligen Mai-Markt (soll 2006 ausfallen bzw. ersetzt werden} wär es „typisch“ Federweissen zu trinken und dabei einen Zwiebelkuchen zu verspeisen. Und als geradezu traditionell muss das Essen eines Tellers gefüllt mit Erbsensuppe auf dem Scharmbecker Herbstmarkt im Oktober bezeichnet werden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Verkehrsmäßiger Anschluss besteht an die Zugverbindungen BremenBremerhavenCuxhaven und an die Autobahn A 27 (WalsrodeCuxhaven). Des Weiteren liegt Osterholz-Scharmbeck an der Bundesstraße 74 , die Bremen mit Bremervörde und Stade verbindet.

Moorexpress

Mit der am 23. Juni 1909 eröffneten Kleinbahn der Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn (BOE) bekam die Stadt 1911 ihre erste regelmäßige Verbindung mit dem Teufelsmoor , Worpswede und Bremervörde. Der Personenverkehr des Moorexpress wurde am 18.03. 1978 auf Busse des VBN verlagert. Ein Betrieb mit Sonderfahrten (Wochenende/Sommer) wird aufrechterhalten.

Hafen und Hafenkanal

Zwischen 1765 und 1766 wurde unter Aufsicht des Moorkommissars Jürgen Christian Findorff der Osterholzer Hafenkanal gebaut. Der Kanal wurde neben Tietjens Hütte angelegt und ist einige Kilometer lang, so dass sich das Hafenbecken am Stadtrand befindet. Heute ist der Hafen und Kanal nur noch von Sport- und Motorboote belegt, wodurch er eine erhebliches Freizeitpotential für Osterholz-Scharmbeck darstellt.

Postwesen

Über die wirklichen Anfänge eines Postwesens in der Stadt ist wenig bekannt, allerdings erteilte die königlich-schwedische Regierung am 5. Juli 1665 die Genehmigung für einen regelmäßigen Fahrpostverkehr zwischen Bremen und Hamburg über Scharmbeck und Bremervörde. Eine weitere Postlinie bestand nach Cuxhaven über Burt, Osterholz, Hagen, Lehe , über das Land Wursten über Dorum. Die Fleckengemeinde Osterholz verfügte seit 1769 über eine Postspedition, die in der Neuen Straße 27 angesiedelt war und durch den Amtmann Paul Becker geleitet wurde. Die Gründung war der Eröffnung der Postlinie Bremen-Hamburg zu verdanken, die durch Osterholz führte. Das Post-Relais wurde 1774 in die Rübhofstraße 6 verlegt und blieb dort bis zum 30. September 1839 . Dann wurde die alte Heerstraße nach Bremervörde durchgehend bis Bremen-Burg bepflastert und die Station wurde verlegt. In Scharmbeck wurde deshalb ein geeignetes Gebäude gesucht, im Besitz der Familie Schröder gefunden, und Herr Schröder wurde Postspediteur. Das Haus musste ausgebaut werden, und der vorbeiführende Verkehrsweg wurde bald Poststraße genannt. Die Postsendungen wurde dabei von einem Angestellten in der Stadt verteilt, während die der Landbevölkerung in einem Schaukasten ausgestellt wurde und von Kirchgängern in die umliegenden Dörfer mitgenommen wurde. Mit Eröffnung der Eisenbahnlinie wurde die Post in die Bahnhofstraße direkt am Bahnhof in die ehemalige Zigarrenfabrik Hashagen (Bahnhofstraße 31)verlegt, da die meisten Postlinien mit ihrem Personentransport überflüssig geworden waren. Anno 1882 firmierte die hiesige Post, im Gegesatz zur Stadt, bereits unter der Bezeichnung Osterholz-Scharmbeck. In der alten Hauptstelle in der Poststraße wurde eine Postagentur eingerichtet, die zwischen 1914 und 1917 einen auch heute unglaublichen Service leistete. Briefe wurden dreimal täglich ausgetragen, Paket und Geldsendungen zweimal täglich zugestellt. 1924 wurde für 42.000 DM ein nahes Haus in der Bahnhofstraße gekauft, die Post zunehmend zentralisiert, dörfliche Außenstellen geschlossen, um per Kraftwagen bedient zu werden. 1966 wurde dieses Haus (Baujahr 1906) abgerissen und zwei Jahre später an gleicher Stelle ein Neubau bezogen.

Im Gebäude in der Poststraße teilte sich die kleinere Postagentur mit einer Zweigstelle der Kreissparkasse, die in den 1980er Jahren an gleicher Stelle einen Neubau hochzog. Dadurch wurde die Poststelle in Richtung Zentrum in einen dortigen Neubau verlegt. Die heutige Filiale der Deutschen Post befindet sich nun am Marktplatz; alle anderen Standorte wurden aufgegeben.

Tagespresse

  • Osterholzer Kreisblatt als Beilage zum Weser-Kurier (Werktags Mo-Sa)

Anzeiger

  • Osterholzer Anzeiger
  • Hamme Report (ein Ableger des Weser-Reports aus Bremen)

Bildung

Gesamtschulen und Gymnasien

  • Gymnasium des Landkreises Osterholz (gegründet 1960 )
  • Integrierte Gesamtschule in Buschhausen (IGS)

Haupt- und Realschulen

  • Heinrich-Horstmann-Hauptschule
  • Realschule in der Langen Straße

Grundschulen

  • Menkeschule
  • Findorffschule
  • Schule in der Beethovenstraße
  • Schule in der Lindenstraße
  • Schulen in den Stadtteilen Buschhausen, Heilshorn, Ohlenstedt, Pennigbüttel, Sandhausen und Scharmbeckstotel

Sonstige Schulen

  • Berufsbildende Schule (BBS)
  • Pestalozzi-Sonderschule
  • Schule für geistig behinderte Kinder am Klosterplatz
  • Volkshochschule Osterholz-Scharmbeck ( VHS )
  • Kreismusikschule Osterholz e.V.
  • Nachschubschule des Heeres in Garlstedt

Literatur

  • Johann Segelken: Osterholz-Scharmbeck Heimatbuch, Verlag Saade, Osterholz-Scharmbeck 1987
  • Ernstheinrich Meyer-Stiens: Heimliche Hauptstraße, Osterholz-Scharmbeck 2000
  • Meyer-Korte/Metzing: Osterholz-Scharmbeck: Picture and Development of a City, Osterholz-Scharmbeck 1979

Weblinks

Informationen aus der Umgebung

Hotels in der Umgebung

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Hotel Tivoli 27711 Osterholz-Scharmbeck http://www.hotel-tivoli.de Kategorie: 3Kategorie: 3Kategorie: 304791 / 805-0
Zur Nordseite 27721 Ritterhude http://www.zur-nordseite.de  04292 / 13 58

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