Ottobeuren
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk : | Schwaben |
Landkreis : | Unterallgäu |
Fläche : | 55,85 km² |
Einwohner : | 8068 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte : | 144 Einwohner je km² |
Postleitzahl : | 87724 |
Vorwahl : | 08332 |
Geografische Lage : | Koordinaten: 47° 55' N, 10° 18' O 47° 55' N, 10° 18' O |
Kfz-Kennzeichen : | MN |
Gemeindeschlüssel : | 09 7 78 186 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Marktplatz 6 87724 Ottobeuren |
Website: | Markt Ottobeuren |
E-Mail-Adresse: | rathaus@ottobeuren.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Bernd Schäfer |
Ottobeuren ist eine 10 km südöstlich von Memmingen gelegene Marktgemeinde im Allgäu, die berühmt ist für ihre Benediktinerabtei. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ottobeuren.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Der Sage nach wurde Ottobeuren um 550 als Rodungssiedlung von einem Uot gegründet und nach ihm Uotbeuren genannt. Im 8. Jahrhundert wurde das Dorf zu einem fränkischen Reichshof und Sitz des Grafen Silach. Das Benediktinerkloster Ottobeuren wurde 764 gegründet. 972 wurde das Kloster von Kaiser Otto I. zur Reichsabtei erhoben. Im 11. Jahrhundert wurden Kirche und Kloster neu erbaut, im 11. und 12. Jh. nach Bränden jeweils wiedererrichtet. 1365 verlor die Abtei die Selbständigkeit und wurde Teil des Bistums Augsburg. Die romanische Kirche wurde im Deutschen Bauernkrieg im 16. Jahrhundert beschädigt und im Stil der Renaissance bis 1558 neu erbaut. Auch im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster beschädigt und geplündert. Nachdem Abt Rupert Neß die Reichsunmittelbarkeit zurückgewinnen konnte, begann die Abtei ab 1711 mit dem völligen Neubau der Klosteranlage im barocken Stil. Zuletzt wurde von 1737 bis 1766 eine große neue Klosterkirche erbaut, die das barocke "Gesamtkunstwerk" Ottobeuren vollendete. Mit zwei Jahren Verspätung konnte dann 1766 das 1000-jährige Klosterjubiläum in der neuen Kirche gefeiert werden.
1802 wurde das Kloster im Rahmen der Säkularisation an das Königreich Bayern übertragen. Der Konvent des Benediktinerklosters bestand jedoch weiter, da die Mönche in einem Trakt des Klosters wohnen bleiben durften, jedoch keine Neuaufnahmen mehr möglich waren. Andere Teile des Klosters wurden u. a. als Landgericht, Kaserne und für Wohnungen verwendet. Im Jahr 1834 wurde das Kloster unter König Ludwig I. als Priorat der Abtei St. Stephan in Augsburg neu gegründet, 1918 wurde es wieder selbständige Abtei . Als einziges der großen oberschwäbischen Barockklöster hat Ottobeuren somit eine auch durch die Säkularisation nicht unterbrochene klösterliche Tradition, die bis in die Gegenwart (2005) andauert. Heute leben hier etwa 20 Benediktinermönche. Die Klosteranlage wird gegenwärtig außerdem als Museum, Schule und Fortbildungsstätte genutzt. Zum 1200-jährigen Jubiläum der Klostergründung wurden Kirche und Kloster 1964 umfassend renoviert.
Die Geschichte des Markorts Ottobeuren ist eng mit der des Klosters verbunden. Nach der Säkularisation wurde die Klosterkirche Pfarrkirche des Markts, die Pfarrkirche St. Peter wurde geschlossen und später zu einer Schule umgebaut. Seit 1957 ist Ottobeuren anerkannter Kneippkurort und wahrt so das Erbe des im Ortsteil Stephansried geborenen und in Ottobeuren aufgewachsenen Pfarrers Sebastian Kneipp.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ottobeuren ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten an der Ostroute der Oberschwäbischen Barockstraße und Station an der Schwäbischen Bäderstraße. Der Mittelpunkt des Ortes ist das Kloster Ottobeuren mit seiner dominanten spätbarocken Basilika.
Partnergemeinden
- Norcia ( Umbrien , Italien )
- Saint-Donat ( Puy-de-Dôme , Frankreich )
- Tenterfield ( New South Wales , Australien )
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Ottobeuren ist durch Buslinien u. a. mit Memmingen, Bad Grönenbach und Sontheim verbunden, wo die nächsten Bahnhöfe liegen. Die Bahnstrecke von Ottobeuren nach Ungerhausen wurde 1996 stillgelegt. Die Gemeinde liegt etwa 10 km von der Kreuzung der A 7 (Ulm – Kempten) mit der A 96 (Lindau - München) bei Memmingen entfernt.
Ortsansässige Unternehmen
- Alois Berger Präzisionsdrehteile
- Beetz Hydraulik
- SKINETTA Pac-Systeme
- Otto Martin Holzbearbeitungsmaschinen
Tourismus
Ottobeuren ist Ort auf
- der Oberschwäbischen Barockstraße
- der Schwäbischen Bäderstraße
- der Mühlenstraße Oberschwaben( "Benediktiner-Waal")
- dem Sebastian-Kneipp-Wanderweg
- dem Bayerisch-Schwäbischen Jakobuspilgerweg ( Jakobsweg )
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Karl Joseph Riepp (1710-1775), Orgelbauer, geboren im nahen Eldern
- Sebastian Kneipp (1827-1898), Pionier der Wasserkur, geboren im nahen Stephansried
- Johann Michael Raich (1832-1907), Theologe und Domdekan in Mainz
- Theodor Breher (1889-1950), Bischof von Yanji in China
Sonstige Persönlichkeiten
- Hl. Ulrich von Augsburg (890-973), Abt von 972 bis 973
- Sel. Rupert I. , (†1145), Abt von 1102 bis 1145
- Rupert Neß (1670-1740), Abt von 1710 bis 1740
- Anselm Erb (1688-1767), Abt von 1740 bis 1767
- Franz Xaver Schnizer (1740-1785), Mönch und Komponist
Weblinks
- Benediktinerabtei Ottobeuren
- Bebilderte Beschreibung der Basilika
- Multimediales Ottobeuren-Projekt des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Allgäuer Nordic Walking Marathon - Das Breitensport-Event im Allgäu
- Ottobeuren: Wappengeschichte vom HdBG
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Kategorien : Ort in Bayern | Unterallgäu
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Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ottobeuren aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Ottobeuren verfügbar.