Bad Muskau
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk : | Dresden |
Landkreis : | Niederschlesischer</br>Oberlausitzkreis |
Geografische Lage : | Koordinaten: 51° 32' 60" N, 14° 43' 0" O 51° 32' 60" N, 14° 43' 0" O |
Höhe : | 110 m ü. NN |
Fläche : | 15,35 km² |
Einwohner : | 4.045 (31. Mai 2005) |
Bevölkerungsdichte : | 264 Einwohner/km² |
Postleitzahl : | 02953 |
Vorwahl : | 035771 |
Kfz-Kennzeichen : | NOL |
Gemeindeschlüssel : | 14 2 84 010 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 3 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Berliner Straße 47 02953 Bad Muskau |
Website: | www.badmuskau.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@badmuskau.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Andreas Bänder |
Bad Muskau (früher Muskau, sorbisch: Mužakow, soviel wie „ Wilder Mann “) ist eine Stadt im Niederschlesischen Oberlausitzkreis, Bundesland Sachsen, (Deutschland). Bad Muskau ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Bad Muskau.
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Die Stadt liegt an der Neiße und teilt sich mit der am östlichen Flussufer gelegenen polnischen Nachbargemeinde Łęknica (Lugknitz) den weltberühmten Landschaftspark des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau über verschiedene Grenzbrücken hinweg. Bad Muskau besitzt eine Sole -Quelle und eine einzigartige Vitriol -Quelle. Am südlichen Stadtrand beginnt die Muskauer Heide und das Revier der Wölfe in der Oberlausitz.
Wappen
In Grün ein naturfarbener " Wilder Mann " mit grünem Blätterkranz und Hüftschurz, in der Rechten ein gesenktes Schwert mit goldenem Griff und silberner Klinge, in der Linken eine rote Hirschstange haltend. [Das heraldisch unzulässige Hell- neben einem Dunkelgrün lassen eine verderbte Siegelumsetzung des 19. Jh. vermuten; die Stadt zeigte ab den 1970er Jahren auf ihren Briefköpfen einen goldenen Schildgrund.]
Die Hirschstange stammt aus dem Wappen der von Biebersteins , die Muskau 1452 das Stadtrecht erteilten. Diese Darstellung stammt aus Siegeln aus dem 15. Jahrhundert .
Geschichte
Muskau wurde als günstig an der Neiße gelegener Handels- und Manufakturplatz im 13. Jahrhundert im Zuge der deutschen Kolonialisation gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1249 . Einen stark abgenommenen Teil der Bevölkerung stellen bis heute die Sorben. Das Sorbische ist - theoretisch, jedoch nicht faktisch zweite Amtssprache. Der Stadtname stammt aus dem sorbischen Muzakow, übersetzt etwa "Männerstadt".
Die Standesherrschaft Muskau war die größte des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation und gehörte bis 1815 zum Markgraftum Oberlausitz des Kurfürstentums (dann Königreichs) Sachsen. Im Jahre 1815 kamen, als Ergebnis des Wiener Kongresses, der die politische Ordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen (1813-1815) neu regelte, der nördliche und der östliche Teil der Oberlausitz zu Preußen und trug fortan die amtliche Bezeichnung Preußische Oberlausitz. Verwaltungsmäßig wurde dieses Gebiet in die bis 1945 bestehende Provinz Niederschlesien integriert. Trotzdem hat es im Alten Reich nie eine schlesische Lausitz gegeben und die Oberlausitzer wurden dialektal zu keinem Zeitpunkt Niederschlesier, auch wenn das der Name des Landkreises suggeriert (Kuratorium einige Oberlausitz).
Standesherren waren bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts die Reichsgrafen Callenberg, bis 1845 Graf (später gefürstet) Hermann von Pückler-Muskau, dann (nach einem Spekulantenintermezzo) Prinz Wilhelm Friedrich Karl von Oranien-Nassau und danach bis 1945 die Grafen Arnim .
Ihre Einwohner waren mit wenig Ausnahmen Lassiten im Stand der " Erbuntertänigkeit ", was erst unter preußischer Herrschaft beendet wurde. Im 18. Jahrhundert war Muskauer Töpferware weit verbreitet. Im 19. Jahrhundert wurden um die Stadt herum Braunkohle und die seltenen Alaun -Vorkommen des Muskauer Faltenbogens abgebaut. Auf dem Rückzug der napoleonischen Armee aus Russland brachten württembergische Kürassiere eine Flecktyphusepidemie nach Muskau, durch die 1811/12 etwa ein Fünftel der Bevölkerung starb.
1939 wurde das Dorf Lugknitz eingemeindet. Infolge der Grenzziehung entlang der Neiße wurde aus den östlich der Neiße liegenden Stadtteilen die Gemeinde Łęknica neu gebildet, zu deren ehemaligen Fluren noch Teile von Muskau, insbesondere der größte Teil des Fürst-Pückler-Parkes hinzukamen, während die links der Neiße gelegenen Lugknitzer Fluren bei Muskau verblieben.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch Artilleriefeuer der über die Neiße drängenden Sowjetarmee stark zerstört, ist heute jedoch weitgehend wieder aufgebaut. An die Endphase des Krieges erinnert noch heute ein sowjetisches Ehrenmal.
1962 wurde Muskau mit dem Bau eines Kurheims die Zusatzbezeichnung "Bad" verliehen.
Städtepartnerschaften
- Łęknica ( Polen )
Stadtgliederung
Neben der Kernstadt besteht Bad Muskau aus den Stadtteilen Berg und Köbeln (im 18. Jh. Gobelin, sorb. Kobjelin, das Fürst Pückler wegen seines Parks von jenseits der Neiße umgesetzt hat).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten in Bad Muskau sind unter anderen:
Parkanlagen
- Fürst-Pückler-Park mit Schlossteich und Neiße
- Historischer Badepark
Bauwerke
- Kirchruine (des ehemaligen Kirchspiels Berg, restauriert) aus dem 13. Jahrhundert
- Renaissance-Schloss ("Altes Schloss"), 16. Jh, Gaststätte (siehe auch Schloss Muskau) Bild:P4024367 (Small).JPG
- Fürst-Pückler-Schloss 19. Jh, aufwändig restauriert
- St.-Andreas-Kirche (vormals "Wendische Kirche")
- Historische Gasse "Schmelze"
- Historisches Kurhotel "Stadt Berlin" (2004 in Restaurierung)
- Holzbau des Sanatoriums Herrmannsbad, 19. Jh
- Innenhof " Marstall ", 19. Jh, Gaststätte
- Historisches Botanisches Winterhaus Pücklers
- Das selbsterbaute Haus von Leopold Schefer
- Sowjetisches Offizierskasino, 1948
- Turmvilla und Villa Caroline, Jugend- und Kulturprojekt im Park
- Waldeisenbahn Muskau ( 600mm Spurweite - Personenverkehr )
Male
- Hungerstein (Erinnerung an die große Hungersnot in den 1770er Jahren)
- Auf dem Friedhof die Grabsteine von Leopold Schefer und Machbuba
- Sowjetisches Ehrenmal, 1945
- Kriegerdenkmal Koebeln
Persönlichkeiten
Mit Muskau verbunden
- Der Reichsgraf Kurt Reinicke von Callenberg begründete die Muskauer Dynastie der Callenberger, die zeit ihres Bestehens den Anspruch aufrecht erhielt, dass die Standesherrschaft Muskau ein ursprünglich reichsunmittelbares, sodann kursächsisches Lehen sei, also kein Territorium des Markgraftums Oberlausitz.
- Der bedeutendste deutsche Gartenkünstler, der Schriftsteller Fürst Hermann von Pückler-Muskau, war 1811-45 Standesherr von Muskau.
- Die von zahlreichen, auch lokalen Geschichten umwobene Äthiopierin Machbuba lebte 1839-40 in Muskau. Hier findet sich heute noch ihr Grabstein.
- Der Dichter und Komponist Leopold Schefer (1784-1862) wohnte und arbeitete hier - abgesehen von seinen Reisen bis Asien und Nordafrika - sein Leben lang, während der napoleonischen Kriege 1811-15 sogar als Generalinspektor der Standesherrschaft Muskau.
- Der erste Parkinspektor Pücklers, Jacob Heinrich Rehder , wirkte hier und trug maßgeblich zur Verwirklichung von dessen Ideen bei.
- Der Autor des " Jungen Deutschlands " und später berühmte Theaterleiter Heinrich Laube saß 1837-38 als verurteilter Burschenschafter (dank der Intervention des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau) auf Schloss Muskau eine sehr kommode " Festungshaft "-Zeit ab und wurde während der Märzrevolution 1848 von den Muskauern sogar als Abgeordneter für die Paulskirche nominiert (was er um eines anderen Wahlkreises willen ausschlug).
- Der Landschaftsarchitekt Eduard Petzold war in Muskau Parkdirektor des Prinzen Wilhelm Friedrich Karl von Oranien-Nassau und legte hier ein damals berühmtes (heute untergegangenes) Arboretum an.
- Der Germanist, Turnschüler von Friedrich Ludwig Jahn und Burschenschafter Hans Ferdinand Maßmann starb am 03. August 1874 in Muskau.
Söhne und Töchter der Stadt
nach Geburtsjahr geordnet
- 1751 : Nathanael Gottfried Leske
- 1772 : Carl Gottlieb Bellmann
- 1784 : Leopold Schefer
- 1785 : Fürst Hermann von Pückler-Muskau
Literatur über Bad Muskau
Eine befriedigende größere Monografie über Bad Muskau heute steht noch aus. Biografien (v. Arnim, Der letzte Callenberger), Parkführer u. dergl. mussten oft dafür eintreten. Über das historische Muskau um 1770 unterrichtet Leske und über die Zeit von 1770 bis 1820 informieren ausführlich Bettina und Lars Clausen in ihrer 2-bändigen Soziobiografie über Schefer (Zu allem fähig, Frankfurt a.M. 1985). Über die Zeit danach bis 1845 lässt sich Etliches aus den Werken über den Fürsten Pückler (siehe dort) und über den Park zusammen klauben, wobei allerdings die Gemeinde Muskau oft zu kurz kommt. Über die Arnimzeit sind die Schriften von v. Arnim und Boehlcke nützlich.
Weblinks
- http://www.badmuskau.de - Homepage der Stadt Bad Muskau
- http://www.badmuskau.info - Tourismusinformation der Stadt und der Region um Bad Muskau
- http://www.muskauer-park.de - Stiftung Fürst-Pückler-Park
- http://www.turmvilla.de - Bad Muskau: Jugend- und Kulturprojekt im Muskauer Park
- http://www.waldeisenbahn.de
- Bad Muskau: Bilder
- Förderverein Fürst-Pückler-Region e.V.
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Kristall | 02943 | Weißwasser | @ | 03576 / 264-0 | ||
Prenzel | 02943 | Weißwasser | @ | 03576 / 27820 | ||
Am Schloßbrunnen | 02953 | Muskau, Bad | @ | 035771 / 5230 | ||
Fürst Pückler Hotel | 02957 | Krauschwitz | @ | 035771 / 57-0 |
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Wikipedia
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