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Letzte Änderung für Artikel Ringwall von Otzenhausen: 04.11.2005 02:23

Ringwall von Otzenhausen

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Der Ringwall von Otzenhausen ist eine mächtige keltische Befestigungsanlage am Hang des Dollberges bei Otzenhausen , Gemeinde Nonnweiler im nördlichen Saarland nahe der Primstalsperre. Wie andere vor- oder frühgeschichtliche Befestigungen wurde er vom Volksmund irreführend als Hunnenring bezeichnet. Archäologen datieren jedoch die Entstehung in die La-Tène-Zeit ( 5.- 1. Jh. v. Chr.). Der Begriff ist erst in der Neuzeit entstanden, als man um die Entstehungsgeschichte nichts wußte, das Bauwerk hat dabei nichts mit dem asiatischen Volksstamm zu tun.

Ringwall von Otzenhausen
Ringwall von Otzenhausen

Bei dem Wall handelt es sich wahrscheinlich um Überreste einer keltischen Ortschaft (" Oppidum " (lat.: Stadt)) oder um eine Schutzburg des Stammes der Treverer , die sich mit Wehranlagen dieser Größe gegen Einfälle der Germanen und Römern verteidigen mussten. Ein einziges Tor im Westen des Ringwalls erlaubte den Zugang zum inneren Befestigungs-Areal. Im Inneren befand sich eine Wasserquelle, das es den Verteidigern erlaubte, auch längere Gefahren- und Belagerungszeiten zu überstehen. Trotzdem wurde die Anlage während den cäsarischen Eroberungszügen kampflos auf- und dem Verfall preisgegeben. Von der Präsenz der Römer zeugen noch heute die Überreste eines kleinen Tempels im Inneren der Anlage.

Die Bauwerk ist auch heute noch beeindruckend, der Wall umfasst bei einer Länge von 2,5 km mehr als 18 Ha und erreicht im Maximum eine Höhe von 10 Metern bei einer Basisbreite des Walls von mehr als 40 Metern. Die damaligen Mauern wurden in der so genannten "Murus Gallicus"-Technik erbaut, bei der eine Art Fachwerkgerüst aus Holz mit Steinwerk versehen wurde. Diese Form des Festungsbaus bot den Verteidigern einen sehr stabilen Schutz gegenüber Angreifern, die mit Rammen und Schleudern die Burg schleifen wollten. Insbesondere im Nordteil der Anlage, wo die Festung gegenüber dem flachen Gelände stärker geschützt werden musste, war diese Holz-Steinemauer ehemals bis zu 25 m hoch (wie ein 5-stöckiges Haus). Damit dürfte die Anlage zu den bedeutendsten Festungen spätkeltischer Zeit zählen.

Der Aufbau des Hunnenrings ist keilförmig und schmiegt sich an die Topologie des Dollbergs an, auf dem der Ringwall erbaut wurde. Der Hauptburg von ca. 13 Ha ist ein Vorwall von ca. 5 Ha. vorgelagert, der wahrscheinlich die erste Verteidigungslinie bildete.

Noch heute gibt der Ringwall den Wissenschaftlern Rätsel über die genaue Entstehungsgeschichte und dessen Verwendung auf. Archäologische Arbeiten in der Anlage förden immer wieder neue Einblicke in die Lebensbedingungen der Bewohner rund um den Kulturkreis der Kelten zutage. Zahlreiche keltische Adels- und Fürstengräber mit prächtigen Beigaben zeugen vom Wohlstand der Region zu jener Zeit. Basis hierfür bildeten die regionalen Eisenvorkommen, die schon in der frühen keltischen Phase der Eisenzeit Rohstoffe zur Erzeugung von Waffen und Werkzeugen lieferten.

Die Anlage ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein beschilderter, viersprachiger Infoweg führt zu den interessantesten Örtlichkeiten der Befestigung.

Literatur

  • Schindler: Der Ringwall von Otzenhausen (SaarbrĂĽcken 1965)
  • Wiegert: Der Hunnenring von Otzenhausen. Die Geschichte seiner Erforschung (Nonnweiler 1997)
  • Wiegert: Der "Hunnenring" von Otzenhausen, Lkr. St. Wendel. Die Siedlungsfunde und Bebauungsstrukturen einer spätlatènezeitlichen Höhenbefestigung im Saarland (Espelkamp 2002), ISBN 3896463373

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Koordinaten: 49° 37' 23" N, 7° 0' 8" O

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