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Letzte Änderung für Artikel Reichsburg Trifels: 20.02.2006 12:42

Reichsburg Trifels

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Vorderer Teil des Trifels
Vorderer Teil des Trifels
Trifels aus der Vogelperspektive
Trifels aus der Vogelperspektive
Trifels
Trifels
Reichskleinodien auf dem Trifels
Reichskleinodien auf dem Trifels
Burg Münz
Burg Münz

Die Reichsburg Trifels liegt in 310 m Höhe oberhalb der Stadt Annweiler im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz auf einem dreifach gespaltenen Buntsandstein -Felsen (145 m lang, 40 m breit, 50 m hoch) und hat daher auch ihren Namen, der "dreifacher Fels" bedeutet.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Die Reichsburg Trifels ist mit über 100.000 Besuchern pro Jahr die populärste Burg der Pfalz. Diese Stellung verdankt sie ihrer Bedeutung im Mittelalter, besonders während der Stauferzeit , im 12. und 13. Jahrhundert. Für anderthalb Jahrhunderte war die Burg Mittelpunkt historischer Ereignisse. Legendär ist die Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz , die jedoch nur für eine Zeitspanne von drei Wochen (vom 31. März bis zum 19. April des Jahres 1193) - mit Sicherheit belegt ist.

Im Hochmittelalter wurden die Reichskleinodien mehrmals auf dem Trifels verwahrt, zumeist bei einer Thronvakanz , bis ein neuer Herrscher gewählt war.

Lage

Der - nicht originalgetreu - restaurierte Trifels auf dem Sonnenberg und seine beiden ruinösen Schwesterburgen Anebos und Münz (Scharfenberg) sind das Wahrzeichen des Städtchens Annweiler, das sich unterhalb im Tal der Queich ausbreitet. Die drei Burgberge gehören zu den typischen oben abgerundeten Felsenbergen des Wasgaus, wie der Südteil des Pfälzer Waldes genannt wird.

Geschichte

Trifels

Die Burg stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert . Im Jahr 1112 wurde Kaiser Heinrich V. ihr Besitzer. U. a. nutzte er sie als Gefängnis. Während dieser Zeit ( 1125 - 1298 ) wurden auch die Reichsinsignien , das heißt Krone , Reichsapfel und Zepter , auf der Burg aufbewahrt.

Prominentester Gefangener auf der Burg Trifels war König Richard von England , genannt Richard Löwenherz , der bei der Rückkehr von einem Kreuzzug 1192 gefangen genommen und an Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert wurde. Der Inhaftierte kam nach fast zwei Jahren, von denen er mindestens drei Wochen auf dem Trifels verbrachte, gegen ein horrendes Lösegeld frei. In der Sage von der Befreiung des Königs Richard Löwenherz wurde die Schmach später mystifiziert.

Gegen Ende der Stauferdynastie im 13. Jahrhundert verlor der Trifels an Bedeutung. Ab 1410 gehörte er zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. 1602 wurde er durch einen Blitzschlag , der ein Feuer verursachte, größtenteils zerstört. Während des Dreißigjährigen Krieges diente die Burg als Zufluchtsstätte. Später wurde sie als Steinbruch missbraucht, das heißt, die Bevölkerung nutzte die Steine der Burg zum Häuserbau und zerstörte dadurch die Burg.

1866 wurde der Trifelsverein gegründet und verhinderte weiteren Steinraub. Auch die Nazis fanden Gefallen am Trifels und bauten ihn ab 1938 wieder auf. Da über das ursprüngliche Aussehen der Burg nichts bekannt ist, wurde der Palas in Anlehnung an italienische Stauferburgen als völlige Neuschöpfung 1938 bis 1947 neu errichtet. Hierbei ging es den Nationalsozialisten nicht um eine möglichst realistische Rekonstruktion, sondern um eine Glorifizierung der Geschichte. In diesem Zusammenhang ist auch der große, über zwei Stockwerke reichende "Kaisersaal" zu sehen, den es in dieser Form nie auf dem mittelalterlichen Trifels gegeben hat.

Anebos

Anebos ist die mittlere Burg der Trifelsgruppe und die kleinste der drei Burgen, die urkundlich nur im 13. und 14. Jahrhundert fassbar ist. Von ihr hat sich wenig erhalten. Außer einigen Mauerresten, einem Felsenkeller und Bearbeitungsspuren am Burgfelsen, der im Volksmund "Dickkopf" heißt, erinnert nichts an diese früh verfallene Burganlage. Die Gebäude lehnten sich ursprünglich wohl direkt an den Burgfelsen an.

Münz

Die Burg Münz, nach ihren einstigen Eigentümern auch Scharfenberg genannt, war zu Beginn des 13. Jahrhunderts Stammsitz des Bischofs von Speyer und Kanzlers des Reiches, Konrad III. von Scharfenberg , dem bedeutendsten Vertreter dieser Linie. Unter dem staufischen Kaiser Konrad wurde die Burg als Altscharfeneck erbaut. Sie war Staatsgefängnis und diente als Münzprägestätte für die Reichstadt Annweiler. Daher hat sie auch ihren volkstümlichen Name "Münz".

Kennzeichen der Burg ist ein 20 m hoher Bergfried , der mit Buckelquadern aus der Stauferzeit ummantelt ist. Heute sind außerdem noch Teile des Brunnenturms und der Ringmauer zu sehen. Die Burg ist seit ihrer Zerstörung im Bauernkrieg 1525 Ruine.

Chronologie

1081 Erste Erwähnung in einer Schenkungsurkunde
1113 Reichsburg
1125 Übergabe der Reichsinsignien durch den sterbenden Salierkaiser Heinrich V. an den Stauferherzog Friedrich von Schwaben mit der Aufgabe, diese bis zur Wahl des neuen Königs auf dem Trifels zu verwahren
ca. 1190 Bau des Hauptturmes
1193 Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz
1194 Trifels ist Ausgangspunkt des Feldzuges von Kaiser Heinrich VI. gegen die Normannen und anschließend Hort des Normannenschatzes
1208 Verwahrung der Reichsinsignien durch Kanzler Konrad von Scharfenberg nach dem Tod König Philipps von Schwaben
1219 Erhebung der Siedlung Annweiler zur Stadt mit Verleihung des Münzrechtes, dessen Erlöse für den Trifels bestimmt sind
ca. 1230 Zweite Bauphase des Palas, Bau des Brunnenturmes und Baubeginn der Ringmauer
1241 Trifels eines der steuerlich ergiebigsten Besitztümer der Krone
1246 bis 1298 Verwahrung der Reichinsignien
ab 1310 Verpfändung der Reichsburg an wechselnde Territorialherren
ab 1400 Zunehmender Bedeutungsverlust
1602 Zerstörung durch Blitzschlag; Aufgabe und Verfall der Burg
1841 Beginn der Restaurierung durch den bayerischen Staat
1866 Gründung des Trifels-Vereins
1935 Ausgrabung vor dem Hauptturm
1937 Ausbau der Burg zu einer nationalen Weihestätte im Auftrag des nationalsozialistischen Ministerpräsidenten von Bayern
1938 bis 1946 Neubau des Palas
1954 / 1955 Bau des ersten Kastellanshauses und Ergänzung der Ringmauern
1960 Bau des zweiten Kastellanshauses
1964 bis 1966 Erhöhung des Hauptturmes
1973 / 1974 Einsturz und Neubau der nördlichen Ringmauer

Tourismus

Der Trifels zählt zu den beliebtesten touristischen Ausflugszielen in der Pfalz. Die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation , nämlich Kaiserkrone, Reichskreuz und Schwert, können hier - als Nachbildungen - wieder besichtigt werden.

Der Felsen unterhalb der Burg dient auch als Kletterfelsen (siehe auch Klettergebiet Südpfalz).

Annweiler ist erreichbar über die Bundesstraße 10 (Pirmasens - Landau in der Pfalz), die bei Landau an die Bundesautobahn 65 (Ludwigshafen am Rhein - Karlsruhe) angebunden ist.

Literatur

  • Wolfgang Hartmann: Vom Main zur Burg Trifels - vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom. Auf hochmittelalterlichen Spuren des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen. Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V., Bd. 52, Aschaffenburg 2004, ISBN 3-87965-098-5
  • Alexander Thon: ... das liecht fällt durch eine runde öffnung im gewölbe herein, über welcher grünes gesträuch vom winde bewegt herab schwankte. Joseph von Laßberg (1770-1855) und die angebliche Doppelkapelle auf Burg Trifels, in: Vestigiis Historiae Palatinae. Festschrift für Karl Scherer (Beiträge zur pfälzischen Geschichte, Bd. 20), hrsg. v. Jürgen Keddigkeit, Roland Paul, Jens Stöcker und Alexander Thon, Kaiserslautern 2002, S. 123-134
  • Alexander Thon: Die Reichkleinodien. Einst auf Burg Trifels: Herrschaftszeichen, Reliquien und Krönungsgewänder, in: Pfälzische Geschichte, hrsg. v. Karl-Heinz Rothenberger, Karl Scherer u. a., Bd. 1, 2., verb. Aufl. Kaiserslautern 2002, S. 220-231
  • Bernhard Meyer: Burg Trifels. Schnell und Steiner, Regensburg 2002, ISBN 3-7954-6397-1
  • Bernhard Meyer: Burg Trifels. Die mittelalterliche Baugeschichte. Beiträge zur pfälzischen Geschichte, Bd. 12 S. 1 = Pfälzisches Burgenlexikon, Sonderbd. 1, Kaiserslautern 2001.
  • Helmut Seebach: Der Trifels - eine deutsche Burg. Bachstelz, Annweiler 2001, ISBN 3-924115-23-0
  • Helmut Seebach: Der deutsche Reichsschatz auf Burg Trifels. Bachstelz, Annweiler 2000, ISBN 3-924115-22-2
  • Susanne Fleischner: "Schöpferische Denkmalpflege". Kulturideologie des Nationalsozialismus und Positionen der Denkmalpflege. Lit, Münster 1999, ISBN 3-8258-4123-5 (u. a. über den Wiederaufbau der Burg Trifels ab 1938)

Siehe auch

Weblinks


Koordinaten: 49° 11′ 46" n. Br., 7° 58′ 44" ö. L.

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