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Letzte Änderung für Artikel Nothberger Burg: 23.01.2006 10:38

Nothberger Burg

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Die Nothberger Burg ist eine historische Donjonburg im Eschweiler Stadtteil Nothberg, Deutschland. Sie besitzt vier runde Ecktürme, einen Erker und eine heute landwirtschaftlich genutzte Vorburg. Der früheste urkundlich bekannte Besitzer der Burg Nothberg war Edmund von Engelsdorf, der im Jahre 1361 vom Jülicher Herzog Wilhelm V. mit der Burg belehnt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Anlage befindet sich auf einer Anhöhe am Südhang des Tals der Inde im Stadtteil Nothberg von Eschweiler zwischen Köln und Aachen.

Chronik

9. und 10. Jahrhundert

Vielleicht befindet sich auf dem Plateau der Kernburg, welche sich weithin sichtbar über das Indetal erhebt, bereits eine ältere Burganlage.

14. Jahrhundert

1334 – 1335 In Urkunden, in denen Reinhard von Schönforst von den Erben der Herrn von Monschau einige Besitzungen käuflich erwirbt, wird deutlich unterschieden zwischen der Burg zu Monschau, der Burg zu Bütgenbach und dem Huys te Berghe (= Nothberger Burg).

1356 Reinhard von Schönforst tauscht seine Erwerbungen mit dem Herzog von Jülich . Wenige Jahre später, als er den Tausch rückgängig machen will, wird das Huys Berge op der Inden (= Nothberger Burg) davon ausgenommen.

1361 Ritter Edmund von Engelsdorf wird vom Jülicher Herzog mit der Nothberger Burg belehnt. Von Engelsdorf ist der früheste urkundlich bekannte Besitzer der Nothberger Burg.

1398 Die Nothberger Burg wird mit allem Zubehör für 1500 schwere rheinische Gulden von Gerhard von Engelsdorf an Werner von Palant verpfändet. Zu diesem Zeitpunkt ist sie stark sanierungsbedürftig, was aus den Modalitäten des Pfandvertrages deutlich hervorgeht.

15. Jahrhundert

Der Kern des Herrenhauses der Nothberger Burg wird als spätgotisches Bauwerk errichtet. Aus dem 14. Jahrhundert stammt wahrscheinlich die Torburg, deren Reste als vermutlich älteste Teile der Gesamtanlage noch bis ins 21. Jahrhundert gut sichtbar sind. An der südlichen Ecke des Westflügels der Vorburg, einem aus Backsteinen errichteten Scheunenbau, wird der spätgotische Torbau für die Zugbrücke gebaut.

1433 Johann von Palant erhält die Nothberger Burg von seinem Vater Werner als Mitgift. Im Gegenzug verpflichtet er sich zur Aussetzung der Zehnten zu Bützdorf und Metzen und muss sich des Weiteren verpflichten, die Anlage wieder instand zu setzen. Er gibt aus diesem Grunde den Auftrag zu umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten. Aus einer nicht mehr zeitgemäßen spätmittelalterlichen, zur Verteidigung gegen moderne Feuerwaffen ungeeigneten Burg, wird ein dem Stande des Besitzers gemäßes schlossähnliches Repräsentationsgebäude, das eines gewissen Komforts nicht entbehrt.

~ 1445 Ein Eichenholzbalken wird geschlagen und über einem Türdurchgang im Keller eingebaut. Er weist im 20. Jahrhundert an einer Seite Brandspuren auf.

1493 In Bologna wird Alessandro Pasqualini geboren. Nach Jugend- und Lehrjahren in Bologna und Rom wirkt er 18 Jahre in den Niederlanden und in einigen Städten Belgiens.

16. Jahrhundert

Alle Hausteinarbeiten werden in Blaustein ausgeführt.

1543 Die Nothberger Burg wird durch die Truppen des Kaisers Karl V. während des Erbfolgestreits um Geldern stark beschädigt.

1544 Diese Jahreszahl wird auf dem Nothberger Wappen verzeichnet.

1548 Alessandro Pasqualinis Auftraggeber Maximilian von Egmond stirbt, und Wilhelm V. verpflichtet Pasqualini umgehend für Jülich. Er wird herzoglicher Landesbaumeister der Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg und kann in Jülich ein Schloss in der Festung und eine Renaissancestadt nach den idealen Vorstellungen seiner Zeit verwirklichen.

1549 Pasqualini gestaltet die Residenz Düsseldorf mit.

1552 Pasqualini arbeitet an der Befestigungsanlage in Köln.

1555 Es ist das Jahr der großen Umgestaltung. Dies ist belegt einmal durch die Gestaltung der Wappenschilde über dem Eingang zum Südwestturm mit der Jahreszahl 1555, der als Treppenturm zu den Obergeschossen umgestaltet worden ist, und durch die dendrochronologische Untersuchung des Eichenbalkens im Saal an der Südseite des Kernbaus. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass zu jener Zeit auch Arbeiten zur (Neu)-Gestaltung der Vorburg durchgeführt werden. Im Auftrage des Jülicher Amtmannes Johann von Palant widmet Alessandro Pasqualini sich wahrscheinlich den Umbauten der Nothberger Burg. Wenn auch nirgendwo ein schriftlicher Beleg für den Nachweis der Tätigkeit Pasqualinis in Nothberg bisher aufgetaucht ist, so sprechen die gesamte Planung und deren Ausführung zumindest dafür, dass er wesentlichen Anteil daran gehabt hat.

1556 Alessandro begibt sich mit Herzog Wilhelm V. erstmals nach Bielefeld, um dort beim Ausbau der Sparrenburg beratende Funktion zu übernehmen. Er versucht, die Verteidigungsfähigkeit der Anlage durch das Anfügen einer Bastion an der Hauptangriffsseite zu verbessern.

1559 Bei einem Aufenthalt als Bauberater in Bielefeld stirbt Alessandro Pasqualini.

1591 Der letzte von Palant stirbt, ein Werner von Palant, und es brechen langanhaltende Erbstreitigkeiten aus. Seine Witwe Anna von Gertzen überlebt alle ihre Kinder.

17. Jahrhundert

Die Nothberger Burg wird zeitweilig von mehreren Anteilseignern bewohnt, was eine Aufteilung des Hochschlosses in mehrere Wohnungen erforderlich macht. Bei dieser Aufteilung werden an der Westwand des Herrenhauses zwei Kreuzstockfenster neben dem Erker aufgeweitet und zu Eingangstüren umgebaut. Im Inneren des Gebäudes werden die Eingangsbereiche durch den Einbau von Lehmwänden voneinander getrennt.

~ 1640 Die Nothberger Burg gehört der Familie von Rolshausen, denn der silberne Vogel der Sebastianus-Schützengesellschaft in Nothberg, der aus dieser Zeit herrührt, trägt ein Schildchen mit dieser Jahreszahl als Urkunde des Geschenkgebers.

1646 Kaiserliche Truppen reißen die Galerie nieder und zerstören so den Ehrenhof, um die Verteidigungsfähigkeit des Schlosses auszuschließen. Der Zugang zu der kleinen Nordwest-Bastion - einem Werk Pasqualinis - wird somit unmöglich.

18. und 19. Jahrhundert

Der Südflügel aus dem Spätmittelalter mit den Stallungen und einem zweigeschossigen Wohnhaus für den Pächter wird wesentlich umgestaltet.

1796 Die Nothberger Burg erleidet durch das große Erdbeben erhebliche Schäden. Sie werden aus Geldmangel nie ganz behoben.

1800 Nothberg und Hastenrath zählen 1.400 Einwohner und gehören unter der französischen Verwaltung zum Canton Eschweiler im Département de la Roer (= Rur).

1815 Das Rheinland und somit Nothberg kommen an das Königreich Preußen, welches die eigenen Verwaltungsstrukturen aufprägt: Nothberg gehört zum Kreis Düren im Regierungsbezirk Aachen.

~ 1820 An den großen vorspringenden Rauchfängen im Rittersaal sind noch Kamingesimse aus rotem Sandstein vorhanden, etwa 5 Fuß lang und 1¼ Fuß breit, auf welchen allerlei menschliche Figuren in erhabener Arbeit ziemlich roh gemeißelt sind. Die meisten dieser Gesimse tragen die Jahreszahl 1558.

1829 Die Nothberger Burg wird in bürgerlichen Besitz verkauft, ein Drittel des Mauerwerks des Herrenhauses auf Abbruch. Die Nothberger Burg wird sozusagen als Steinbruch genutzt, was als Erklärung für den ruinösen Zustand im 20. Jahrhundert gilt.

1832 bis 1833 Bis zu dieser Zeit hat das Gebäude ein hohes, steil ansteigendes Liniendach, an dem die beiden Ecken abgestumpft sind. Um diese Zeit fällt es zusammen und wird ein paar Jahre später durch ein flach liegendes Ziegeldach ersetzt, welches 1850 noch existiert. Die beiden Giebel, welche lange Zeit ihre frühere Form haben, werden in den Jahren vor 1850 nach der Form des Daches abgetragen.

1842 Der Dürwisser Notar Melchior Delhougne kauft die Nothberger Burg von dem Herrn von Rolshausen zu Türnich für 24.000 Taler/Gulden.

1850 Ein unbekannter Verfasser beschreibt die Nothberger Burg handschriftlich.

1867 Der Sohn Theodor des Notars Delhounge ersteigert sie nach des Vaters Tod für 15.255 Taler, danach setzt die Zerstörung des Hochschlosses ein. Man verkauft Eichenbalken der Dachkonstruktion und der Geschossdecken als Bauholz, man reißt die östlichen Türme ein und zerstört die gesamte Ostfassade und macht daraus einen Steinbruch, der billiges Material für zahlreiche Bauvorhaben in Nothberg und seiner Umgebung liefert.

1879 Eine Familie erwirbt das Anwesen für 11.000 Taler . Das Hochschloss ist eine Ruine.

20. Jahrhundert

1912 bis 1914 An der Nothberger Burg werden einige Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, die durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum Erliegen kommen.

1932 Nothberg wird zusammen mit Bohl, Hastenrath, Scherpenseel und Volkenrath in die Stadt Eschweiler eingemeindet und gehört somit zum Kreis Aachen.

1944 Im Zweiten Weltkrieg zerstört ein US-amerikanischer Panzer absichtlich den Erker, die Brücke über den Graben, den Bogen am Eingang zum Plateau und anderes mehr.

1976 Gründung des „Förderervereins Nothberger Burg“, der sich um den Erhalt und die wissenschaftliche Erforschung der Anlage bemüht und sich die Rettung und Sicherung der Ruine zum Ziel setzt. Er wird ins Vereinsregister des Amtsgerichts Eschweiler unter VR 305 eingetragen.

1980 Unter Mithilfe des Landeskonservators , des Kreises Aachen sowie des Förderervereins beginnen im November umfangreiche Restaurierungsarbeiten.

Das Herrenhaus

Das Herrenhaus der Burg Nothberg ist ein spätgotisches Bauwerk, das im Kern aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammt. Es ist nur noch eine Ruine. Von dem dreigeschossigen Bruchsteinbau ist nur noch die westliche Giebelwand mit den beiden Ecktürmen in voller Höhe erhalten. Nord- und Südwand stehen nur noch teilweise aufrecht. Der östliche Teil des Gebäudes ist fast völlig verschwunden. Das Gebäude besaß ursprünglich einen rechteckigen Grundriss von ca. 28 x 18 Metern. An allen vier Ecken standen Rundtürme. Als die Burg 1829 in bürgerlichen Besitz überging, wurde ein Drittel des Mauerwerks des Herrenhauses auf Abbruch verkauft. Die Burg wurde als Steinbruch genutzt, was als Erklärung für den heutigen ruinösen Zustandes gilt.

Die Vorburg

Die zweiflügelige Vorburg verläuft mit ihrem Westflügel parallel zum Außenring der Gesamtanlage, der Südflügel liegt in Richtung Hauptburg. An der südlichen Ecke des Westflügels der Vorburg befindet sich der spätgotische Torbau für die Zugbrücke aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Von der Vorburg führt eine gemauerte Bogenbrücke über den Graben zur Hauptburg, die östlich der Vorburg liegt.

Renaissance, Pasqualini und der Dreißigjährige Krieg

Einige Details, wie Ausflucht, Hauptportal und Säulen im Innern lassen schon den Einfluss der neuen Stilepoche, der italienischen Hochrenaissance, erkennen. Aus der Umgestaltungsmaßnahme von Pasqualini stammt u. a. der Anbau eines Altans (Erker) an der westlichen Giebelseite unter Anlehnung an den Nordwestturm. Im Zweiten Weltkrieg wurden der Erker, die Brücke über den Graben, den Bogen am Eingang zum Plateau und anderes mehr zerstört. Im Gefolge der Erbstreitigkeiten nach dem Tod des Letzten von Palant 1591 und durch den Dreißigjährigen Krieg setzten Verfall und Zerstörung der Anlage ein. 1646 rissen kaiserliche Truppen die Galerie nieder und zerstörten so den Ehrenhof, um die Verteidigungsfähigkeit des Schlosses auszuschließen. Der Zugang zu der kleinen Nordwest-Bastion - ebenfalls einem Werk Pasqualinis - war somit unmöglich geworden.

Fördererverein

1976 wurde der ‘‘Förderverein Nothberger Burg‘‘ gegründet, der sich um den Erhalt und die wissenschaftliche Erforschung der Anlage bemüht. Im November 1980 begannen unter Mithilfe des Landeskonservators, des Kreises Aachen sowie des Fördervereins Nothberger Burg umfangreiche Restaurierungsarbeiten.


Koordinaten: 50° 48' 41.83" N 6° 17' 56" O

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